Heute fand im „Pressenwerk“ in Bad Salzungen der Thüringer Hochwasserinformationstag statt.
Organisiert wurde die Veranstaltung von den Gewässerunterhaltungsverbänden GUV Hörsel/Nesse, GUV Felda/Ulster/Werra und GUV Hasel/Lauter/Erra.
Angesichts der verheerenden Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wurde deutlich, dass eine intensive Vorbereitung auf Extremwetterereignisse unabdingbar ist. Auch in Thüringen könnten solche Ereignisse in Zukunft häufiger und extremer auftreten.
Die Veranstaltung betonte daher die Bedeutung der Vernetzung und Kommunikation der lokalen Akteure wie Gemeinde, Städte, Feuerwehren, Ordnungsämter und den den Gewässerunterhaltungsverbänden für eine effektive Schadensbegrenzung im Hochwasserfall.
Betroffenheit und Maßnahmenumsetzung
Der erste Vortragsblock behandelte die Aufgaben und Pflichten der Akteure in der Hochwasservorsorge. Vertreter des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz erläuterten, welche Verantwortlichkeiten und Maßnahmen notwendig sind, um Hochwasserschäden zu minimieren.
Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz präsentierte bekannte Hochwassergefahren in der Region anhand eines Kartendienstes, der die betroffenen Gebiete und Risikozonen detailliert darstellte.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Thüringer Landesprogramm Hochwasserschutz 2022-2027. Vertreter des Umweltministeriums gaben einen Überblick über die geplanten Maßnahmen und Zielsetzungen des Programms.
Zusätzlich informierten die Gewässerunterhaltungsverbände über spezifische Maßnahmen für die Region und deren Aktivitäten im Hochwasserschutz.
Meldewege und Vernetzung
Im zweiten Vortragsblock lag der Fokus auf den Meldewegen und der Vernetzung der Akteure im Hochwasserfall. Das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz erläuterte die Aufgaben und Pflichten der Akteure, wenn Hochwasser droht.
Das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz stellte Informationen und Meldungen aus der Hochwassernachrichtenzentrale vor, die im Ernstfall eine zentrale Rolle spielen.
Das Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales informierte über die Meldewege zur Warnung der Bevölkerung. Hier wurde betont, wie wichtig schnelle und präzise Kommunikation ist, um die Menschen rechtzeitig vor Hochwassergefahren zu warnen.
Die Wasserwehr und Feuerwehr demonstrierten ihre Einsatzbereitschaft und beschrieben ihre Aktivitäten im Hochwasserfall.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Forderung nach einem verbesserten Hochwasserschutz und einer effektiven Starkregenvorsorge, präsentiert von der Thüringer Aufbaubank. Dabei wurde diskutiert, welche finanziellen Mittel und Fördermöglichkeiten zur Verfügung stehen, um Gemeinden und Regionen bei ihren Vorsorgemaßnahmen zu unterstützen.
Zu den Referenten gehörte auch Tino Cramer von der Feuerwehr Leina, der aus eigenen Erfahrungen mit häufigen Hochwassern berichtete und den Informationsaustausch mit anderen Gemeinden und Regionen begrüßt.
Jessica Munk vom Fachdienst für Sicherheit und Ordnung der Stadt Bad Salzungen betonte das Interesse des Ordnungsamtes an einem intensiven Austausch über den Umgang mit schweren Hochwasserlagen.
Auch Franz Dittmar vom Forstamt Kaltennordheim war anwesend. Er sprach über die wichtige Rolle des Waldes als Hochwasserschutz durch Wasserretention und -speicherung. Der Wald kann erhebliche Wassermengen aufnehmen und dient somit als natürlicher Puffer bei starken Regenfällen.
Der Thüringer Hochwasserinformationstag bot eine wertvolle Plattform für den Austausch von Informationen und Erfahrungen und trug damit zur besseren Vorbereitung und Vernetzung der Akteure in der Region bei.