Beitrag von Rüdiger Christ
Ende April hat das Storchenpaar, das auf dem Schornstein des alten Sägewerks bei Weilar sein Nest bezogen hat, drei prächtige Eier gelegt. Dieses freudige Ereignis wurde begeistert von den Bewohnern und Naturliebhabern der Region beobachtet (wir berichteten).
Ende Mai schlüpften die Jungvögel, jedoch überlebte leider nur einer der jungen Störche. Dieser zeigt sich nun prächtig und steht kurz vor dem Flüggewerden.
Die Altstörche sind weiterhin fleißig damit beschäftigt, ihren verbliebenen Nachwuchs zu füttern und auf das selbstständige Leben vorzubereiten.
Der junge Storch lässt sich noch deutlich von seinen Eltern unterscheiden, vor allem durch seinen schwarzen Schnabel. Erst mit dem Flüggewerden, etwa im Alter von neun Wochen, wird sein Schnabel langsam rot.
In diesen Tagen kann man den Jungstorch häufig auf dem Nest stehen sehen, wie er seine Flugübungen macht und die Flügel kräftigt. Es wird nicht mehr lange dauern, bis er seinen Eltern in die umliegenden Felder und Wiesen folgt, um dort seine Jagdfähigkeiten zu erproben und sich schließlich selbst zu versorgen.
Im August beginnt für die Jungvögel eine große Reise: Etwa zwei Wochen vor den Altstörchen fliegen sie Richtung Afrika, wo sie die ersten zwei bis drei Jahre ihres Lebens verbringen werden.
Erst mit der Geschlechtsreife kehren sie in die Brutgebiete zurück, um dort ihre eigenen Familien zu gründen und den Zyklus von Neuem zu beginnen.
Das Storchenpaar von Weilar hat mit seiner Brut nicht nur für Freude bei den Beobachtern gesorgt, sondern auch ein kleines Wunder der Natur präsentiert.
Die beeindruckende Reise und das Familienleben der Störche erinnern uns daran, wie faszinierend und wertvoll die Natur um uns herum ist.