In der malerischen Gemeinde Barchfeld-Immelborn schlägt das Herz vieler für den Kegelclub "Einigkeit" Barchfeld e.V., der seit Jahrzehnten ein Symbol für Zusammenhalt, Tradition und sportlichen Erfolg ist.
Doch seit gestern ist dieses Herzstück des Ortes bedroht: Die privat betriebene Kegelbahn, die einzige Heimstätte des Vereins, wurde nach über 30 Jahren geschlossen. Diese Schließung wirft düstere Schatten auf die Zukunft des Vereins und der Region.
Seit Herbst des letzten Jahres, als die Nachricht von der möglichen Schließung der Kegelbahn die Runde machte, wurden zahlreiche Hilferufe abgesetzt, die mittlerweile drei DIN-A4-Seiten füllen.
Diese Appelle gingen zunächst an den Gemeinderat von Barchfeld-Immelborn, gefolgt von einem Schreiben an den ehemaligen Landrat Herrn Krebs im Januar, erneut an den Gemeinderat Anfang Februar und schließlich an Herrn Malsch, Mitglied des Landtags Thüringen, Ende Februar.
Im Januar und zuletzt am 3. Mai fanden Gespräche im Landratsamt unter Beteiligung des Bürgermeisters, Herrn Malsch und Herrn Schilling (Vize-Landrat und Sportverantwortlicher) statt. Bisher blieben diese Bemühungen ohne messbaren Erfolg, während die Notlage des Kegelclubs immer größer wird.
Zuletzt wurde der Vorsitzende des Ausschusses für Sport des Deutschen Bundestages kontaktiert, und ein Termin für Mitte August vereinbart, kurz vor Beginn der neuen Saison.
Der Vorstand des KC "Einigkeit" Barchfeld e.V. möchte die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung und Geschichte des Vereins lenken. Im Jahr 2026 steht das hundertjährige Jubiläum des Kegelclubs an, doch ob dieses Jubiläum gefeiert werden kann, ist ungewiss.
Das traditionelle Sportkegeln über 200 Wurf ist auf den Bestand einer Kegelbahn angewiesen. Im Gegensatz zu vielen anderen Kegelsportvereinen verfügt der KC "Einigkeit" weder über eine eigene noch über eine kommunale Kegelbahn. Stattdessen müssen sie sich in der privat betriebenen Anlage in Barchfeld einmieten, was erhebliche finanzielle Belastungen und Einschränkungen für den Verein mit sich bringt.
Die finanzielle Lage des Vereins ist prekär. Jedes Training und jedes Punktspiel verursachen erhebliche Kosten, die größtenteils von den Mitgliedern privat getragen werden. Trotz dieser Herausforderungen zählt der Verein noch über 20 Mitglieder, von denen das älteste bereits 87 Jahre alt ist und regelmäßig am Training teilnimmt.
Ende letzten Jahres verschärfte sich die Situation durch den sportlichen Aufstieg des Vereins in die Bundesliga Nord der DCU. Dies führte zu zusätzlichen Kosten für Reisen und Heimspiele, die der Verein nur schwer stemmen kann.
Die Jugendarbeit des Vereins leidet ebenfalls unter den eingeschränkten Öffnungszeiten der Kegelbahn. Ein adäquates Jugendtraining ist kaum möglich, und eine Anfrage von fünf jugendlichen Interessentinnen musste abgelehnt werden. Trotz dieser Widrigkeiten engagiert sich der Verein seit Jahren ehrenamtlich für den Kegelsport und die Gemeinschaft, ohne nennenswerte Förderungen erhalten zu haben.
In der Vergangenheit wurden diverse Bemühungen unternommen, um Unterstützung zu erhalten. Gespräche mit politischen Vertretern und der Bahnbetreiberin verliefen jedoch bisher ohne Erfolg. Die vorgeschlagene Pacht für die Kegelbahn ist für den Verein finanziell nicht tragbar.
Die Meldefrist für die Bundesligasaison 2024/25 ist bereits abgelaufen, und die Barchfelder Anlage wurde als Heimspielstätte gemeldet, obwohl sie nicht bundesligatauglich ist.
Ein weiteres Problem ist die ungleiche Behandlung im Vergleich zu anderen Sportvereinen der Gemeinde, die umfangreiche Förderungen und Unterstützung erhalten. Der Kegelclub hingegen muss für alle Kosten selbst aufkommen und hat kaum Rücklagen.
Der Kegelclub "Einigkeit" Barchfeld ist mehr als nur ein Verein. Er ist ein Symbol für Zusammenhalt, Tradition und sportlichen Ehrgeiz. Die Geschichte ist geprägt von Erfolgen und Rückschlägen, doch wurde nie aufgegeben.
Der Verein appelliert an alle Verantwortlichen und an die Gemeinschaft:
"Helfen Sie uns, die Kegelbahn zu retten und damit das Fortbestehen unseres Vereins zu sichern! Lassen Sie nicht zu, dass eine weitere Traditionsstätte und ein wichtiger Teil unserer Gemeinschaft verloren gehen.
Gemeinsam können wir es schaffen, dass der Kegelclub "Einigkeit" Barchfeld weiterhin besteht und die Region deutschlandweit repräsentiert."