Beitrag von Martin Veltum
Organisiert und durchgeführt von der Kyffhäuser Kameradschaft Grüsselbach im Kyffhäuser Bund e.V., unter Vorsitz von Alfred Gollbach, fand am Sonntag auf dem Waldfriedhof „Am Waldhof“ eine Gedenkfeier zu ehren von General a. D. Alexander von Falkenhausen statt.
Zeitzeuge Alfred Gollbach, der Alexander von Falkenhausen persönlich kannte, konnte zahlreiche Ehrengäste aus Politik und der Gesellschaft von nah und fern begrüßen.
„Die Verifizierung, das Alexander von Falkenhausen ein Widerständler war wurde durch eine fachliche Expertise der Stiftung Deutscher Widerstand bestätigt“, erläuterten Abgeordneter des Thüringer Landtages Raymond Walk und Schriftführer Berthold Jost.
„Freiheit, Demokratie und Rechtstaatlichkeit sind keine Selbstverständlichkeit und wir müssen als Gesellschaft immer dafür eintreten“, sagte Raymond Walk weiter.
Freiheit braucht Mut zur Veränderung
Die Gedenkrede hielt Karl Graf von Stauffenberg, der Enkel von Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Stauffenberg war ein deutscher Berufsoffizier der Wehrmacht und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Als Chef des Stabes beim Befehlshaber des Ersatzheeres verübte er das Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler und war entscheidend an dem anschließenden Unternehmen Walküre, dem Versuch eines Staatsstreiches, beteiligt.
Nach dessen Scheitern wurde Stauffenberg gemeinsam mit seinen Vertrauten Albrecht Mertz von Quirnheim, Friedrich Olbricht und Werner von Haeften in der Nacht auf den 21. Juli 1944 im Hof des Berliner Bendlerblocks standrechtlich erschossen.
„General von Falkenhausen hat sich mit vielen anderen Menschen sehr dafür eingesetzt und dadurch verdient gemacht, dass das große Unrecht, der furchtbare Terror durch die Herrschaft von Adolf Hitler und dessen nationalsozialistischen Schergen beendet wird und dadurch das Recht in Deutschland und Europa wieder hergestellt wird“, sagte Karl Graf von Stauffenberg und stellte auf dem Waldfriedhof nahe Point Alpha fest: „Freiheit braucht Mut zur Veränderung.“
Musikalisch brillant, würdevoll und auf den Punkt begleitet wurde die Gedenkfeier von Martin Genßler (Tenorhorn), Elisabeth und Johannes Balzer (Trompete) und Pius Kuhnert (Tuba).
„Es ist wichtig zu erkennen, wenn ein Weg in die falsche Richtung geht und dann den Mut zu haben sich zu wehren und umzukehren“, formulierte die direkt gewählte hessische Landtagsabgeordnete Stefanie Klee.
Michael Brand, Mitglied des Deutschen Bundestages, würdigte ebenfalls als Ehrengast das Vermächtnis der Widerstandskämpfer und warnte: „Der 20. Juli erinnert uns daran, dass wir unsere Freiheit, unsere Rechtsstaatlichkeit und Demokratie vor inneren und äußeren Feinden schützen müssen!“
Bürgermeister von Rasdorf Jürgen Hahn freute sich sichtlich über den großen Zuspruch der Gedenkfeier und würdigte die Organisatoren.
„Diese Veranstaltungen haben große Bedeutung und machen uns bewusst, dass es Menschen gab, die Ihr eigenes Leben für ein freies Land und eine freie Gesellschaft hergaben.“
Pfarrer Ulrich Piesche nahm andächtig die Totenehrung vor. Gemeinsam mit Michael Oswald und Diakon Marcel Krawietz betete er mit den Menschen das „Vater unser“.
Militärische Ehre und ein würdevolles Andenken mit einer Kranzniederlegung erwiesen die Soldaten zahlreicher Reservistenkameradschaften.
So waren unter anderen Oberst a. D. Michael Sauer, Oberst a. D. Dr. Walter Arnold und Hauptfeldwebel d. R. Matthias Göbel Repräsentanten der Kameraden.
Salutschießen zu Ehren
Der Präsident der Kyffhäuser Reservistenkameradschaft Kaltennordheim Michael Beck gab in Offiziersuniform den Befehl an die Kanonenschützen: „Feuer frei“.
Es hallten neun Salutschüsse über das Land. Zu Ehren und dem Gedenken an General a. D. Alexander von Falkenhausen für seinen Widerstand und zur Erinnerung, dass Freiheit, Demokratie und Rechtstaatlichkeit keine Selbstverständlichkeiten, sondern Privilegien sind.