Gastbeitrag von Philipp Weber
Bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag haben sich am Sonntag Bürger sowie Abordnungen der Sicherheits- und Hilfskräfte wie Bundespolizei, Justiz, THW, DRK und Feuerwehr am Hünfelder Anger versammelt, um der Kriegstoten der beiden Weltkriege zu gedenken.
Nachdem die Hünfelder Stadtkapelle unter der Leitung von Amand Glotzbach die Gedenkfeier musikalisch eingeleitet hatte, sprach Pfarrer Stefan Remmert an die sich trotz des regnerischen Wetters versammelte Zuhörerschaft: „Man stelle sich vor, es ist Krieg und keiner geht hin.“
Mit dieser These setzte sich Remmert auseinander und stellte sie nicht nur vor historischem Hintergrund, sondern auch aus aktuellem Anlass mit vielen Konflikten weltweit. Wenn sich diese These bewahrheiten würde, so sei das Thema Krieg schnell erledigt, so der Pfarrer weiter und ergänzte, „ganz so einfach ist es in der Realität dann doch nicht.“
Remmert führte aus, dass er in jungen Jahren als Theologiestudent immer davon überzeugt war, durch ein pazifistisches Weltbild eine bessere Welt gestalten zu können.
Im Laufe der Jahre sei er aber mehr und mehr zu der Erkenntnis gekommen, dass jeder Staat ein Recht auf Selbstverteidigung habe und dieses, wenn alle diplomatischen Bemühungen scheiterten, auch militärisch ausüben dürfe und müsse.
Dennoch müsse es die oberste Priorität und im Sinne aller Menschen auf der Welt sein, Gewalt, Kriege und militärische Auseinandersetzungen zu vermeiden, denn die Folgen daraus seien verheerend.
Remmert machte sich dafür stark, sich weiter für den Frieden einzusetzen und daran zu arbeiten, Blockaden und Hass abzubauen und den Dialog zu suchen, um für ein friedvolles Miteinander einzustehen. Denn ein Krieg, der nicht stattfindet, zu dem müsse auch keiner hingehen.
Vertreter der Bundespolizei legten zum Gedenken an die Kriegsopfer einen Kranz sowie ein Blumenbukett am Ehrenmal auf dem Hünfelder Anger nieder.
Neben Bürgermeister Benjamin Tschesnok traten Stadtverordnetenvorsteher Berthold Quell, Carsten Decker, Abteilungsführer der Bundespolizei, sowie Carsten Faust, Oberamtsrat der JVA Hünfeld, vor das Ehrenmal, um den Opfern zu gedenken.