Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Mit einem „Bürgerdialog“ im Kulturhotel Kaiserhof in Bad Liebenstein eröffnete der direktgewählte Bundestagsabgeordnete Klaus Stöber am Mittwochabend offiziell seinen Wahlkampf für die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar.
Stöber, der den Wahlkreis 189 (Eisenach-Wartburgkreis-Unstrut-Hainich-Kreis) vertritt, zu dem auch große Teile der Thüringer Rhön gehören, tritt bei dieser Wahl nicht mehr für die AfD an. Stattdessen bewirbt er sich als unabhängiger Einzelkandidat.
Moderation und Kritik am Thüringer AfD-Landesvorstand
Der Bürgerdialog wurde von dem Gothaer Entertainer Hans-Joachim Zimmermann moderiert. In seiner Einführung hob Zimmermann hervor, dass Klaus Stöber mittlerweile zu den schärfsten Kritikern des vom Björn Höcke dominierten Thüringer AfD- Landesvorstandes zählt.
„Das Tischtuch zwischen Stöber und dem Thüringer AfD-Landesvorstand ist zerschnitten“, meinte Zimmermann.
Stöber hatte sich öffentlich für zwei basisdemokratisch legitimierte Landtagskandidaten im Wartburgkreis eingesetzt, deren Nominierung jedoch durch den AfD-Landesvorstand verhindert wurde.
Diese Haltung brachte ihm ein anhängiges Parteiausschlussverfahren ein, das Stöber jedoch gelassen sieht. Er betonte, dass er weiterhin auf die Unterstützung des AfD-Bundessprechers und Fraktionsvorsitzenden Tino Chrupalla zählen könne.
Politische Schwerpunkte Stöbers: Rentenreform, Wirtschaft und Medien
- Rente: Hier sollen alle in die Rentenkasse einzahlen, auch Beamte und Freiberufler. Das Rentenniveau soll auf 60 Prozent angehoben werden.
-Die steuerliche Entlastung kleinerer und mittlerer Unternehmen.
- Die Förderung der Sportstätten.
- Eine Reform der öffentlichen Medien, um eine wirksame Reduzierung der Rundfunkbeiträge zu erreichen.
- Aufklärung der Corona-Politik
Rückblick auf Stöbers bisherige Bundestagsarbeit
Auf die Frage nach seinen bisherigen Erfolgen im Bundestag erklärte Stöber, dass seine Anträge im Finanz- und Sportausschuss zwar regelmäßig abgelehnt würden, viele seiner Vorschläge jedoch später von anderen Parteien aufgegriffen und umgesetzt worden seien: „Meine Arbeit trägt oft so indirekt Früchte.“
Angesichts der Möglichkeit, nicht erneut in den Bundestag einzuziehen, zeigte sich Stöber entspannt. Mit seinen zwei Steuerbüros, dem Betrieb einer Tennishalle in Thal bei Ruhla und seinem kommunalpolitischen Engagement sei er beruflich und privat gut abgesichert.
Kulturelle Umrahmung und Resonanz
Für die musikalische Begleitung des Abends sorgte Ulrich Göb aus Geisa, dessen Darbietung großen Applaus erhielt.
Insgesamt nahmen rund 50 Personen, darunter auch Gäste aus der Rhön, an der Veranstaltung teil.
Mit seinem Bürgerdialog setzte Klaus Stöber ein klares Zeichen. Als unabhängiger Kandidat möchte er Bürgerinnen und Bürger ansprechen, die eine Alternative zu parteiinternen Machtkämpfen suchen und sich auf eine sachorientierte Politik konzentrieren.
Der Wahlkampfauftakt in Bad Liebenstein markiert dabei den Beginn eines intensiven Dialogs mit der Bevölkerung.