Mitteilung der Stadt Fulda
Ihren 105. Geburtstag hat kürzlich in Sargenzell Hildegard Fritz gefeiert. Sie ist damit die älteste Hünfelderin. Zu ihrem Ehrentag überbrachten ihr Kreisbeigeordnete Andrea Abel die Glückwünsche des Landrates und Erste Stadträtin Martina Sauerbier eine Urkunde des Hessischen Ministerpräsidenten sowie des Bürgermeisters.
Ortsvorsteherin Pia Biedenbach hatte Sternsinger aus Sargenzell dabei, die der besonderen Jubilarin mit einem Lied und mit Versen die Segenswünsche für das neue Jahr mitbrachten.
Bis weit über 100 war Hildegard Fritz noch sehr vital, gab den Nachbarn Gartentipps, verfolgte aufmerksam das Dorfgeschehen und freute sich über Besuche ihrer Enkel und Urenkel, deren Zahl auf 9 und 11 angewachsen ist.
Seit dem letzten Sommer machen allerdings die Beine „nicht mehr so recht mit“, wie sie sich das selbst wünschen würde, sagte sie bei der offiziellen Gratulation.
Dass sie diesen besonderen Ehrentag einmal in Sargenzell feiern würde, war der 1920 kurz nach dem Ersten Weltkrieg geborenen Hauswirtschafterin keineswegs vorgezeichnet. Geboren wurde sie in Wahren, Kreis Wohlau, in Schlesien.
Nach der Schulzeit arbeitete sie im Haushalt einer Klostergemeinschaft und bei einem Grafen von Dyhernfurth in Schlesien. Weil ihr erster Mann Verwandte in Berlin hatte, genoss sie regelmäßig bei Besuchen in der Hauptstadt Theater- und Opernbesuche, an die sie sich gern erinnert.
Mit ihrem ersten Mann hatte sie auch einen Sohn, den sie in den schweren Kriegsjahren alleine großziehen musste. Ihr Mann war als Soldat bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.
Durch die Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte sie zunächst nach Valentinsruh bei Dietershausen, bevor sie ihren zweiten Mann, den Schreiner und Landwirt Albert Fritz aus Sargenzell kennenlernte, mit dem sie 1948 eine Familie gründete und zwei weiteren Kindern das Leben schenkte. 1988 wurde sie erneut Witwe.
Seit dieser Zeit verbringt die Hochbetagte ihren Lebensabend liebevoll umsorgt in der Familie ihrer Tochter.