Schon jetzt Rekordzahlen – Erfreuliche Zwischenbilanz bei Fledermaus-Winterzählung

Mitteilung des Landkreises Fulda

Seit Weihnachten laufen im Landkreis Fulda wieder die jährlichen Fledermaus-Winterzählungen. Die Zwischenbilanz ist vielversprechend: Obwohl erst etwas mehr als die Hälfte der bekannten Quartiere kontrolliert wurden, konnten bereits insgesamt 328 Fledermäuse festgestellt werden.

Der bisherige Rekord seit 1999 waren im vergangenen Winter 425 Exemplare der vom Aussterben bedrohten Flattertiere.

„Man darf gespannt sein, ob sich die positive Entwicklung, die sich in den ersten Kontrolltagen angedeutet hat, so fortsetzt“, sagt Stefan Zaenker, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda, der die Kontrollen organisiert.

Sehr erfreulich ist die Entwicklung bei der Mopsfledermaus, die noch Anfang der 1970er-Jahre in Hessen praktisch als ausgestorben galt. Im Landkreis Fulda ist die Zahl der überwinternden Mopsfledermäuse von zwei Tieren im Winter 2010/2011 auf zuletzt 108 Tiere gestiegen.

Hotspot ist dabei der Milseburgtunnel, in dem bei der Zählung kurz vor Weihnachten eine neue Rekordzahl von 45 Mopsfledermäusen festgestellt wurde.

Mit über 80 Fledermäusen aller 10 im Landkreis überwinternden Arten ist der im Sommer als Fahrradweg genutzte Tunnel das individuen- und artenreichste Fledermaus-Winterquartier im Landkreis.

Aber auch andere Quartiere weisen schon jetzt neue Höchstzahlen auf. So konnten in einem kleinen Felsenkeller bei Neuhof 38 und in einem Bergwerksstollen im Gieseler Forst 60 Fledermäuse gezählt werden.

„Endgültige Zahlen zur Bestandsentwicklung der überwinternden Fledermäuse im Landkreis Fulda liegen dann Ende Februar vor“, sagt Stefan Zaenker. Die Kontrollen laufen bis dahin weiter, es einige wichtige Überwinterungsquartiere fehlen noch.

Die überwinternden Fledermäuse werden im Landkreis Fulda seit vielen Jahren systematisch erfasst.

Bei den etwa 40 untersuchten Fledermausquartieren handelt es sich hauptsächlich um Felsenkeller, Bergwerksstollen und Naturhöhlen – aber auch stillgelegte Eisenbahntunnel, Autobahnbrücken, Unterführungen, alte Munitionsbunker oder ausgediente Wasserbehälter stehen auf der Liste der Winterquartiere.

Bei der Erfassung arbeiten die Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz, der Landesverband für Höhlen- und Karstforschung, örtliche Naturschutzgruppen, die Hessische Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, die Forstämter, die Obere und Untere Naturschutzbehörde sowie die Quartiereigentümer eng zusammen.