Gastbeitrag von Michaela Ulrich
Ein neues Jahr bringt frische Ideen, gute Vorsätze und die Gelegenheit, gemeinsam zurückzublicken und gut gestimmt nach vorne zu schauen – unter dieser Prämisse lud die Tanner Diakonie am Donnerstag zur Jahresauftaktveranstaltung am Standort Tann ein.
Mit geladenen Gästen, wie dem Bürgermeister der Stadt Tann (Rhön) und dem Vorstand des Tanner Trägervereins Haus Noah e. V. sowie den Mitarbeitenden der Einrichtung ließ Geschäftsführer Stefan Burkard die Highlights der vergangenen 365 Tage Revue passieren.
Das Jahr 2024 stand im Zeichen einer konzeptionellen Neuausrichtung der Tanner Diakonie. „Mehr selbstbestimmen statt bestimmt werden“ ist das Ziel, was die Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigung mit Standorten in Tann und Gersfeld erzielen möchte.
Den Startschuss für die Sozialraumentwicklung gaben drei Workshops mit Klient*innen und Mitarbeitenden des Standorts Tann, um die Bedürfnisse und Wünsche an das Lebensumfeld sowie aktuelle Barrieren im Sozialraum zu erfassen.
Sei es ein städtisches Umfeld, mehr Einkaufsmöglichkeiten oder der Kontakt zur Bevölkerung, die ein Mensch mit Beeinträchtigung präferieren würde.
Der Besuch eines Kinos, eines Cafés oder die Teilnahme am Vereinsleben vor Ort sind weitere Wünsche, die herausgearbeitet wurden. Burkard präsentierte einen Maßnahmenplan, der im Nachhinein mit den Ergebnissen aus den Workshops erarbeitet wurde.
Bis zum Jahr 2028 sind elf Projekte geplant, die den Klient*innen zu mehr Selbstbestimmung und damit Sozialer Teilhabe verhelfen sollen.
Einblick in die Prozesse gab der Beitrag des Qualitätsbeauftragten Jannik Brähler, der die Einführung eines neuen Qualitätsmanagementsystems vorstellte.
Der Qualitätsanspruch der Tanner Diakonie ist hoch. Genau deshalb kursieren über 600 Dokumente in der Einrichtung, die Unternehmensprozesse abbilden und vereinheitlichen.
Dadurch wird das hohe Qualitätsniveau sichergestellt und weiterentwickelt. Um den Mitarbeitenden den Zugriff auf diese Dokumente zu
erleichtern, wird das neue System als zentrale Informations- und Wissensplattform Abhilfe schaffen.
Grund zum Feiern gab es auch für die langjährige Mitarbeiterin Silke Kallenbach, die für ihr 25-jähriges Dienstjubiläum durch die pädagogische Leitung Juliane Grützmacher geehrt wurde.
Als Kinaesthetics-Grundkurstrainerin fördert Kallenbach ein Handlungskonzept, womit die Mobilität und Beweglichkeit von Klient*innen schonend unterstützt wird. Dabei werden Bewegungsressourcen von beeinträchtigten Menschen erkannt und gefördert, um die körperliche Gesundheit aufrechtzuerhalten.
Dieses Konzept hat sie im Rahmen ihrer Tätigkeit bei der Tanner Diakonie schon vielen Kolleg*innen gelehrt und weitergegeben.
Im Anschluss ging Burkard zu einem zentralen Punkt der Veranstaltung über: Die Übergabe eines Schecks aus dem Erlös des Tanner Adventskalenders 2024.
Gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Tann Mario Dänner verkündete der Vorstand des Tanner Trägervereins und Initiator des Adventskalenders Dieter Ulrich die stolze Erlössumme in Höhe von 7.646,01 Euro.
Mit dem diesjährigen Erlös wird der neu entstandene Sinnes- und Therapiegarten am Standort Tann um ein Outdoor-Trainingsgerät zur Verbesserung von Balance, Ausdauer und körperlicher Fitness der Klient*innen erweitert.
Dänner, der als Schirmherr des Tanner Adventskalenders agierte, bedankte sich für die jahrelange gute Zusammenarbeit mit Tanns größtem Arbeitgeber und wird die Feierlichkeiten auch nach seiner Amtszeit als Bürgermeister der Stadt Tann gerne weiterhin besuchen.
Der Tanner Trägerverein Haus Noah e. V. setzt sich für ein würdiges Leben von Menschen mit geistiger, psychischer, körperlicher oder mehrfacher Behinderung ein.
Mit Aktionen, wie dem jährlichen Tanner Adventskalender, tritt der Verein immer wieder in der Öffentlichkeit in Erscheinung. Doch auch im Hintergrund arbeitet die Interessensvertretung mit der Einrichtung an verschiedenen Themen, wie Standortentscheidungen oder Baumaßnahmen.
„Mit einer neu gestarteten Initiative wollen wir im Jahr 2025 mehr Mitglieder*innen gewinnen, um das Verständnis für Menschen mit Beeinträchtigung auszuweiten und die Inklusion in der Rhön voranzutreiben“, schließt Ulrich ab, bevor es in den gemütlichen Teil der Veranstaltung übergehen kann.
Bei kulinarischen Köstlichkeiten aus der eigenen Küche findet der Jahresauftakt einen gelungenen Abschluss.