Das Meininger Tierheim betreut und vermittelt jedes Jahr unzählige Hunde und Katzen. Allein 2024 konnten die Mitarbeiter und Vereinsmitglieder 162 ihrer Schützlinge in einem liebevollen neuen Zuhause unterbringen, davon allein 153 Katzen.
Interessenten werden natürlich am schnellsten in der Meininger Tierherberge auf dem Rohrer Berg fündig. Die Miezen in den Pflegestellen haben es da etwas schwerer und warten wegen der anderen Örtlichkeit oft etwas länger auf Besuch.
Doch sollen die Tiere nach Möglichkeit nicht noch einen Ortswechsel ins Tierheim durchmachen müssen, bevor sie ein Zuhause gefunden haben. Aus diesem Grund wird es heute um einige solcher Samtpfötchen gehen, die schon ein wenig länger „in der Warteschleife“ sind.
Auch deshalb, weil sie nicht zu den Artgenossen gehören, die gleich jedem Menschen um die Beine schnurren oder auf den Schoß springen. Doch sind sie deswegen kein bisschen weniger liebenswert.
Liebt Wärme und ihre Ruhe: Sunny
Eine wahrlich bildschöne Katzendame wartet in ihrer Pflegestelle in der Rhön schon seit einem guten Jahr darauf, von Katzenfreunden für sich entdeckt zu werden. Sunny Orlando war mit ihren Geschwistern 2023 in einer Meininger Gartenanlage zur Welt gekommen und hatte dort als Kind einer Streunermama einige Monate die Freiheit geschnuppert.
Entsprechend wild und scheu verhielt sich der ganze Wurf, machte aber dank der behutsamen Pflege schließlich eine gute Entwicklung durch. Drei Geschwister haben jetzt ein eigenes Zuhause – nur ausgerechnet die hübsche Sunny noch nicht. Das liegt daran, dass sie die meisten Eigenheiten ausgebildet hat.
Natürlich machen gerade die individuellen Charaktereigenschaften Katzen so besonders und einzigartig. Wer sich für Sunny interessiert, fährt am besten damit, sie genauso zu akzeptieren, wie sie ist. Die grau-getigert-weiße Katze sucht und genießt inzwischen bewusst die menschliche Nähe, behält aber immer den Abstand bei.
Sie ist kein Schmusekätzchen, mag es nicht, gestreichelt zu werden. Das gelingt nur zögerlich – im Austausch gegen Leckerlis. Da Sunny gern nascht, frisst sie die Knabberteilchen aus der Hand. Das kann man nutzen, um Vertrauen zu ihr aufzubauen. Die meiste Zeit des Tages verbringt Sunny an warmen Plätzen vorzugsweise am Ofen.
Sie möchte also durchaus in einer Wohnung leben, allerdings hält sie nicht viel vom Katzenklo. Es macht daher Sinn, ihr zu ermöglichen, draußen ihr Geschäft zu erledigen.
Zwei, drei Stunden Freigang am Tag genügen ihr, wobei sie sich als geschickte Jägerin erweist und in dieser Hinsicht ihren künftigen Besitzern eine gute Haushaltshilfe als Mäusefängerin sein kann.
Sunny akzeptiert Hunde, wenn sie nicht zu viel Trubel machen, und braucht die Gesellschaft anderer Katzen. Immer, wenn eines ihrer Geschwister auszog, hat sie ihnen wochenlang nachgetrauert.
Im künftigen Zuhause sollte sie sich vor dem ersten Freigang erst gut eingelebt haben, damit sie auch wieder zu ihren Menschen zurückkehrt. Sie ist eine tolle, charismatische Katze. Sicher wird sie sich bei geduldigen Menschen bald heimisch fühlen.
Wer das bemerkenswerte Kätzchen kennenlernen möchte, sollte nicht zögern, sich im Meininger Tierheim zu melden, Telefon 03693-478460, Mailadresse tierschutzverein-meiningen@web.de.
Braucht Liebe und Ermutigung: Gregor
Ein weiterer einstiger Wildfang hat vor einiger Zeit in einer Oberhofer Pflegestelle sein vorübergehendes Zuhause gefunden. Tigerchen Gregor, geboren im vorigen Mai, war durch eine Fangaktion auf einem Schwallunger Firmengelände in die Obhut des Tierheims Rohrer Berg gekommen.
Mit intensiven Zuwendungen setzt nun seine Pflegestelle alles daran, ihm seine Scheu und Ängste zu nehmen und hat damit auch schon Erfolg. Bedingt lässt er sich mittlerweile anfassen, doch es braucht noch einiges an Geduld und Einfühlungsvermögen, damit er sich unbeschwert in menschlicher Gesellschaft verhalten kann.
Gregor ist ein recht unsicherer Kater, der sich sehr an anderen Katzen orientiert. Es würde ihm daher guttun, in seinem künftigen Zuhause eine selbstbewusste Zweitkatze als Spielgefährten und Mutmacher an seiner Seite zu haben.
Wer Gregor davon überzeugen möchte, dass er den Zweibeinern vertrauen und in ihrer Nähe ganz entspannt bleiben kann, darf sich gern an das Tierheim Rohrer Berg wenden (Telefon 03693-478460) oder an die Mailadresse des Tierschutzvereins schreiben (tierschutzverein-meiningen@web.de).
Ist schüchtern, aber in „Behandlung“: Elli
Je eher der Nachwuchs von Streunerkatzen in erfahrene, fürsorgliche menschliche Hände kommt, desto besser. Jede Woche, eigentlich jeder Tag zählt, damit die Winzlinge erst gar keine Skepsis gegenüber den Zweibeinern entwickeln können.
Das Geschwister-Trio Paula, Elli und Karl, Ende 2023 in Mehmels geboren, waren schon einige Wochen auf der Welt, als sie gefangen werden und in ihre Pflegestelle einziehen konnten.
Dementsprechend waren sie anfangs richtige Kratzbürsten, die umhertobten und sich auf die Gardinenstange zurückzogen.
Jetzt, mit anderthalb Jahren, sind sie an menschliche Nähe gewöhnt und mehr oder weniger zutraulich geworden, für Karl und Paula haben sich auch mittlerweile Interessenten gefunden.
Zurück bleibt nun die hübsche Elli mit der grau-getigert-weißen Fellzeichnung. Sie ist schüchterner als ihre Geschwister, zeigt aber trotzdem Neugier und Interesse am Menschen.
Elli braucht noch etwas mehr Ermutigung im Umgang mit den Zweibeinern. Sie kann bei ihrer künftigen Menschenfamilie sowohl in einer Wohnung leben, als auch nach ausreichend langer Eingewöhnung in gesicherten Freilauf gehen.
Wichtig ist, dass man sich intensiv und liebevoll mit ihr beschäftigt. Den Kontakt zu Elli gibt es im Tierheim Rohrer Berg, Telefon 03693-478460 oder per E-Mail an tierschutzverein-meiningen@web.de.
Der gezähmte widerspenstige Toni
Was es ausmacht, wenn ein scheues Fundkätzchen tägliche intensive Zuwendungen bekommt, wie man mit Geduld, Beharrlichkeit und ganz viel Zuneigung einem scheinbar hoffnungslos verängstigten, kratzbürstigen Tierchen menschliche Freundschaft antragen und sein Vertrauen gewinnen kann, das erlebt der Meininger Tierschutzverein immer wieder in seinen Pflegestellen.
Deshalb werden auch für dieses Jahr wieder interessierte Katzenfreunde für diese schöne Aufgabe gesucht. Aber auch im Tierheim setzen die Mitarbeiter und Katzenkuschler alles daran, den dortigen scheuen Samtpfoten ein vertrauenserweckendes Menschenbild zu vermitteln.
So ist es einer Mitarbeiterin jetzt gelungen, einen kleinen widerspenstigen kleinen Kater in einen richtigen Schmusekater zu verwandeln. Und das hat nicht mal besonders lange gedauert. Toni wurde auf einem Schwallunger Firmengelände gefunden, wohl der Nachwuchs einer wilden Katzenmama. Er ist jetzt etwa ein Dreivierteljahr alt und zog am 4. Dezember im Tierheim ein.
Der hübsche grau-getigert-weiße Bursche hat eine drollige Fellzeichnung. Fast scheint es, als ob ihm die Natur einen Mittelscheitel gekämmt hätte.
Anfangs noch sehr scheu und fauchig, hat er dank einer Tierheimmitarbeiterin, die sich der kleinen Kratzbürste annahm, inzwischen die Kurve gekriegt: Der kleine Wildfang ist nicht nur gezähmt, er mutierte zu einem richtigen Schmuser.
Anfangs noch etwas vorsichtig, ist er nicht mehr zu halten, wenn der Knoten erst einmal geplatzt ist und er Zutrauen gefasst hat. Dann kuschelt er drauflos, als wäre das schon immer das Selbstverständlichste auf der Welt gewesen.
Toni ist auch sehr verspielt und gesellig. Artgenossen liebt er über alle Maße. Er beschmust alle, die ihm vors Köpfchen kommen – und das ganz liebevoll und zärtlich.
Deshalb wäre ein passender Katzenkumpel für Toni überaus wünschenswert. Durch seine liebe Art, dürfte er ein familientauglicher Kater sein. Bei ihm wäre reine Wohnungshaltung ebenso denkbar wie die Möglichkeit zum Freigang.
Toni ist schon kastriert und könnte Anfang Februar nach seiner zweiten Impfung zu seiner künftigen Familie ziehen. Ein Kennenlern-Date kann man im Tierheim vereinbaren, Telefon 03693-478460, oder unter der Mailadresse tierschutzverein-meiningen@web.de.
Von Onkel King Loui und Neffe Don Camillo – eine wahre Katzengeschichte
Manchmal dauert es bei Pflegestellenkatzen etwas länger, bis sie die Aufmerksamkeit von Interessenten erregen. Mitunter sind es auch Katzen, die länger brauchen, um mit Zweibeinern warm zu werden.
Zwei Katzenjungs aus einer Rhöner Pflegestelle des Tierschutzvereins, King Loui und sein Neffe Don Camillo, warten noch darauf, dass ihre große Stunde schlägt. Damit das nicht mehr so ewig lange dauert, möchte King Loui es selbst in die Pfote nehmen, den Katzenfreunden seine und Don Camillos Geschichte ans Herz zu legen:
Von Mama verlassen
„Was ich euch erzählen möchte, ist kein Märchen, sondern eine wahre Geschichte. Mein Name ist King Loui, so wurde ich von meiner Ziehmama gerufen und da ich diesen Namen richtig gut fand, begann ich auch irgendwann, darauf zu hören. Ich bin ein echter Kaltennordheimer.
Meine Katzenmama, eine Streunerin, brachte außer mir 2023 noch meine zwei Schwestern Stupsi und Minky zur Welt. Als Mama der Meinung war, dass wir nun groß genug wären, um alleine klarzukommen, verschwand sie. Wahrscheinlich hat sie längst unzählige weitere Geschwister in die Welt gesetzt, denn sie war ja leider nicht kastriert.
Mit Tierliebe umsorgt
Wir standen nun da - mutterseelenallein in der Wildnis. Schnell hätte unser junges Leben zu Ende sein können. Auf der Suche nach Futter stromerten wir gemeinsam um die Häuser. Es war bitterkalt und unsere Mägen knurrten. Plötzlich stand da eine Frau, die uns wohl schon eine Zeitlang beobachtet hatte.
Sie öffnete eine Dose und befüllte mehrere Näpfe mit Leckereien. Der Duft von Pastete, Trockenfutter und Milch kroch in unsere Nasen. Aber doch war unsere Angst riesengroß. Zu oft waren wir von Zweibeinern verjagt worden. Niemand nahm sich unserer an. Doch jetzt gab es tatsächlich jemanden, der unser Leid und unsere Hilflosigkeit sah und mit tierliebem Herzen handelte.
Auch ein Unterschlupf mit einem kuscheligen Kissen wurde uns bereitgestellt. Wir lernten zu vertrauen, ließen uns irgendwann sogar. Es war eine schöne Zeit.
Schicksalsschlag
Doch eines Tages blieben die Näpfe leer. Unsere Ziehmama wurde abgeholt und kehrte nie zurück. Traurig versorgte uns Papa noch, so gut er konnte. Nichts war mehr wie zuvor.
Eines Tages wurden Stupsi und ich in Transportboxen gepackt und in eine Pflegestelle nach Kaltensundheim gefahren. Nur Minky hatte sich wohl auf den Weg gemacht, ihr eigenes Leben zu leben. Wir sahen sie nie wieder.
Zweite Chance und noch mehr Samtpfötchen
In unserer neuen Bleibe zogen wir in einen warmen Raum mit Höhlen, Spielzeug und Futter satt - jeden Tag. Eines Nachts im vorigen Jahr kam noch mehr Leben in die Bude. Stupsi erhielt nun wohl die Quittung für ihr Techtelmechtel mit einem streunenden unkastrierten Kater.
Drei Kitten erblickten das Licht der Welt. Die neuen Pflegemamis tauften meine Neffen Emil, Emilio und Don Camillo. Wir hatten es von Anfang an schön hier und doch sehnten wir uns alle nach eigenen Herzensmenschen zum Bespaßen und Beschmusen. Stupsi und Emilio ist das bereits gelungen.
Sie durften vor Kurzem ausziehen und können nun hoffentlich bis an ihr Lebensende bei den lieben Katzenfreunden leben, die sich für sie entschieden haben.
Don Camillo und ich gingen bisher leer aus und deswegen möchten wir hier unsere Geschichte erzählen. Um uns der Welt vorzustellen, aber auch, um den einen oder anderen Katzenbesitzer wachzurütteln: Bitte lasst eure Freigänger kastrieren!
Kastrieren lindert Katzenelend
Ihr seht es an uns: Die herrenlosen Katzenpopulationen werden immer größer und damit ihr Elend. Nicht viele haben solches Glück wie wir. Sie sind auf sich alleine gestellt, hungrig und immer in Gefahr.
Werden verjagt, verletzt, bedroht, plagen sich mit vielerlei Krankheiten, Seuchen und unbehandelten Verletzungen herum. Sogar vergiftet und angeschossen fand man schon Freunde von mir. In was für einer grausamen tierfeindlichen Welt leben wir?! Sehr ihr, wie wichtig es ist, eure lieben Vierbeiner kastrieren zu lassen?
Pflegeleicht und verschmust
Doch zurück zu Don Camillo und mir. Wir suchen ein zu Hause für immer, sind handzahm und verschmust und immer für ein Spielchen zu haben, wurden, bereits geimpft, gechippt und auch kastriert.
Stubenreinheit versteht sich bei uns von selbst. Wie pflegeleicht wir sind, zeigt sich auch daran, dass wir mit freundlichen Hunden kein Problem haben und mit lauten Geräuschen wie dem lärmenden Staubsauger prima zurechtkommen.
Mein Neffe Donni ist eine beinahe schneeweiße Schönheit, zwei schwarze Fleckchen über den Augen und ein kohlrabenschwarzer Schwanz machen ihn optisch unverwechselbar. Gerne lässt er sich streicheln und mit Leckerlis verwöhnen. Nur festgehalten und auf den Arm genommen zu werden, macht ihm noch etwas Angst.
Königlicher Herzenskater
Ich bin der King, wie mein Name schon sagt, und so möchte ich auch behandelt werden. Ich bin wohlgenährt und ein ganz gemütlicher Kumpeltyp. Am besten wäre ich wohl bei älteren Leuten aufgehoben oder in einer Familie, in der es nicht ganz so turbulent zugeht.
Mein Fell ist grau-weiß-gemustert und auf der linken Seite meines Bauches hat mir die Natur ein wunderschönes einzigartiges großes Herz als Zeichnung mitgegeben. Wie passend! Ich bin nämlich auch ein Kater mit einem großen Herz.
Das war unsere Geschichte. Ob sie wie ein Märchen am Ende gut ausgeht, liegt nun bei euch. Wir hoffen, dass wir und unsere Lebensgeschichte eure Neugier wecken konnten.
Wir warten in unserer Pflegestelle in Kaltensundheim auf euch. Melden könnt ihr euch für uns im Tierheim in Meiningen, Telefon 03693-478460 oder Mail tierschutzverein-meiningen@web.de. Auf hoffentlich bald! euer King Loui!