Gastbeitrag von Gunter Schubert
Am vergangenen Freitag hielt Dr. Kai Lehmann erneut einen Vortrag in der Kirche in Walldorf. Der Titel hieß diesmal „Leben und Sterben im Dreißigjährigen Krieg“.
Wie schon in den letzten Jahren war die Kirche wieder voll besetzt und es mussten noch Stühle hereingetragen werden, damit alle Platz fanden.
Dr. Lehmann führte den Zuhörern in gewohnt spannender und sehr informativer Weise in die historischen Ereignisse und die Lebensumstände der Menschen in unserer Region ein.
Der größte Krieg in mittelalterlichen Europa ließ die Bewohner des Werratals lange unberührt. Erst ab 1634 mit den großen Durchzügen der Heere und den damit verbunden Plünderungen und Verwüstungen litt die hiesige Bevölkerung unter den Schrecken des Krieges und wurde zusätzlich von Hunger und Seuchen zum Teil auf ein Zehntel dezimiert.
Aber es wäre kein Dr.-Lehmann-Vortrag, wenn neben den vielen unschönen Fakten, die zur Sprache kamen, nicht auch viel gelacht würde. So fand das Publikum die strengen Vorschriften für Hochzeitsfeiern und Taufen doch recht erheiternd.
Schließlich scheinen 5 Liter Bier pro Gast neben den erlaubten Mengen Wein und Schnaps als "arge" Einschränkung. Unsere Vorfahren waren offensichtlich extrem trinkfest und feierfreudig.
Auch die Hinweise an die damaligen Pfarrer, möglichst „unbezecht“ ihre Amtsgeschäfte zu vollziehen, lassen tief blicken. Die Zuhörer dankten Dr. Lehmann mit viel Beifall und einer Menge interessierter Fragen.
Der Kirchenburgverein Walldorf/Werra e.V. lädt am 15. Februar erneut in die Kirchenburg ein: Um 15 Uhr findet das Winterkonzert des Max-Reger-Konservatoriums statt.