140 Rangerinnen & Ranger zu Gast in der Rhön: „Brückenbauer von unschätzbarem Wert“

Gastbeitrag von Lea Hohmann

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön wurde vor wenigen Tagen zum Treffpunkt für über 140 Rangerinnen und Ranger aus ganz Deutschland und der Schweiz.

Die 30. Bundesweite Naturwacht-Fachtagung, die in diesem Jahr in Hohenroda stattfand, bot eine inspirierende Plattform für Austausch, Fachvorträge und Exkursionen zu aktuellen Themen des Naturschutzes und der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Am ersten Tag erhielten die Teilnehmenden nach der Ordentlichen Mitgliederversammlung in einem spannenden und kurzweiligen Vortrag von Torsten Raab, dem Leiter der Hessischen Verwaltungsstelle, einen ersten Einblick über die vielfältigen Aufgaben und Projekte des UNESCO-Biosphärenreservat Rhön.

Am 13. März eröffneten Robby Meißner und Milena Kreiling, Vorsitzende des Bundesverbands Naturwacht offiziell die Tagung.

Grußworte überbrachten Michael Ruhl, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, Lena Arnoldt, Mitglied des Hessischen Landtags und Dirk Noll, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreis Hersfeld-Rotenburg, sowie Torsten Raab vom Biosphärenreservat Rhön.

Steffi Lemke, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit war per Videobotschaft zugeschaltet.

„Die sieben Ranger in der Hessischen Rhön leisten einen unverzichtbaren Beitrag: Mit großem Engagement fördern sie sowohl den Naturschutz als auch die Umweltbildung in der Region“, so Ruhl, der betont: „Bereits die Jüngsten werden im Rahmen des Junior-Ranger-Programms sensibilisiert und frühzeitig mit den Themen des Biosphärenreservats vertraut gemacht.“

Torsten Raab stellte in seiner Rede die Arbeit des Biosphärenreservats vor: „Die Rhöner sind stolz auf ihre Geschichte, ihre Bräuche, ihre Landschaft, ihre Kultur.“

Um all das zu bewahren, wurde in den 1990er Jahren die Idee der Naturschutzwarte – der heutigen Ranger – aufgegriffen, die 1994 erstmals ihren Dienst antraten.

„Die anfängliche Skepsis verschwand, das Eis brach, und die Stellen wurden dauerhaft eingerichtet“, so Raab. „Heute sind die Ranger Herzkammer und Motor der Hessischen Verwaltung - ohne sie wären die Schutzgebiete deutlich ärmer und noch stärker gefährdet.“

Steffi Lemke würdigte in ihrer Videobotschaft die Arbeit der Rangerinnen und Ranger: „Als Ranger beschützen und bewahren Sie Landschaften sowie die vielen Tiere und Pflanzen. Gleichzeitig sorgen Sie dafür, dass Menschen diese wunderbaren Naturräume genießen können.“

Lemke betonte die besondere Verbindungskraft der Natur: „Lust und Sehnsucht nach Natur vereint uns.“ Ranger seien „Brückenbauer von unschätzbarem Wert“.

Der Vormittag war geprägt von Fachvorträgen zu zentralen Naturschutzthemen. Elmar Herget präsentierte Meilensteine des LIFE-Projekts „Rhöner Bergwiesen“ und berichtete, dass in der Hessischen Rhön auf ausgesuchten Flächen blütenreiche Bergmähwiesen neu entwickelt wurden – ein bedeutender Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt.

Stefan Zaenker erläuterte die Quellenerfassung im Biosphärenreservat Rhön, und Dipl.-Biologe Torsten Kirchner gab Einblicke in das bayerische Naturschutzgebiet „Lange Rhön“.

Am Nachmittag setzten sich die Fachvorträge fort: Sabine Frank referierte zum Sternenpark Rhön, dem Verlust der Dunkelheit sowie zum Schutz der Nacht.

Anne Schierenberg vom Dachverband Nationale Naturlandschaften e.V. beleuchtete das freiwillige Engagement von Rangerinnen und Rangern und Urs Reif, Präsident des ERF sowie Lars Scharfe, europäischer Vertreter beim IRF, gaben einen Ausblick auf den European Ranger Congress 2025 in Rumänien.

In parallelen Workshops diskutierten die Teilnehmenden über Inklusion, die Vermittlung des Klimawandels und Strategien zur Besucheransprache.

Den Abschluss der Tagung bildeten am darauffolgenden Tag spannende Fachexkursionen rund um Geologie, Naturschutz, Geschichte, Artenvielfalt oder Renaturierungsmaßnahmen in Bayern, Hessen und Thüringen.

Die bundesweite Tagung unterstrich die Bedeutung des Ranger-Berufs und bot wertvolle Impulse für den Naturschutz in Deutschland.