Gastbeitrag von Victoria Weber
Eine Ära geht zu Ende: Nach zehn Jahren als Stadtbrandinspektor stand Thorsten Rübsam auf eigenen Wunsch nicht mehr für das Amt zur Verfügung. Als sein Nachfolger wurde bei der Jahreshauptversammlung aller Feuerwehren der Stadt Hünfeld André van Gerven gewählt.
Für den alten und den neuen Stadtbrandinspektor gab es in der Stadthalle Kolpinghaus stehende Ovationen. Ebenso für Bürgermeister Benjamin Tschesnok, der nach erfolgreicher Ausbildung zum Feuerwehrmann befördert wurde.
Gemeinsam mit Patrick Fey als stellvertretendem Stadtbrandinspektor bewarb sich André van Gerven um das neue Amt. Ihr Motto: „Führung stärken, Einsatzbereitschaft sichern – Zukunft gestalten.“ Vier Jahre lang waren beide als Stellvertreter von Rübsam tätig.
„Wir sind beide bereit, die neue Verantwortung zu übernehmen – mit dem Ziel, die Feuerwehr Hünfeld organisatorisch wie menschlich weiterzuentwickeln und langfristig leistungsfähig zu halten“, betonte van Gerven. In geheimer Wahl wurden beide mehrheitlich von den 145 Stimmberechtigten gewählt.
Zu Beginn gab Thorsten Rübsam einen Rückblick auf das vergangene Jahr. 326 Kameraden waren 2024 in den Hünfelder Feuerwehren aktiv, einer weniger als im Vorjahr.
269 Feuerwehrmänner und 57 Feuerwehrfrauen sind im Einsatz. Das Durchschnittsalter bei den Männern beträgt 37 Jahre, bei den Frauen 30 Jahre.
Bei 95 Brandeinsätzen, 179 Hilfeleistungen, 67 Fehlalarmen, 5 Brandsicherheitsdiensten und 7 Brandschutzerziehungen waren die Hünfelder Kameraden 2024 unterwegs. Insgesamt 355 Einsätze gab es somit.
Größere Brände wurden in Dammersbach, Molzbach und auf der Autobahn bekämpft, aber auch beim Brand der VR-Bank in Eiterfeld und bei zwei Großbränden in Bad Hersfeld waren die Hünfelder Brandschützer gefordert.
„Es gibt Kameraden, die waren 2024 bei 120 bis 140 Einsätzen“, sagte Rübsam. Die Zahl sei vor einigen Jahren noch deutlich niedriger gewesen.
Auch 2025 wird fleißig in die Feuerwehr investiert. Unter anderem steht die Fertigstellung des Anbaus an die Feuerwehrhäuser in Mackenzell und Michelsrombach an, die Raumentwicklungsplanung für den Stützpunkt Hünfeld und die Beschaffung von neuen Funkgeräten.
Rübsam dankte seinen bisherigen Stellvertretern, dem Bürgermeister für sein starkes Interesse an der Feuerwehrarbeit sowie allen Feuerwehrkameraden. „Wir sind eine Feuerwehr“, hob er seinen Leitspruch hervor.
Auch im Nachwuchsbereich tut sich einiges. Derzeit gibt es sieben Kinderfeuerwehren im Stadtgebiet mit 122 Kindern zwischen sechs und zehn Jahren.
Stadtjugendfeuerwehrwart Jan-Niklas Möller ging auf die Entwicklung der Jugendfeuerwehren der Stadt Hünfeld ein. Aktuell gibt es 181 Mitglieder in elf Abteilungen, davon sind 69 Mädchen und 112 Jungs.
25 neue Kinder und Jugendliche wurden im vergangenen Jahr aufgenommen, zusätzlich gab es 15 Übertritte aus den Reihen der Kinderfeuerwehren. Zwei Kameradinnen und Kameraden wurden von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen.
Möller zeigte sich zuversichtlich, dass diese Zahl in naher Zukunft wieder deutlich steigt. 30 Mädchen und Jungen haben die Jugendfeuerwehr aus unterschiedlichen Gründen verlassen.
„Die Jugendfeuerwehren verzeichnen weiterhin Nachwuchsprobleme“, sagte Möller und fügte hinzu: „Wir sind aufgefordert, gemeinsam an diesem Problem zu arbeiten, um die Einsatzabteilungen unserer Feuerwehr nachhaltig und langfristig aufstellen zu können.“
Bürgermeister Benjamin Tschesnok lobte die Feuerwehrkameraden: „Sie haben wieder einen hervorragenden Job gemacht, das verdient hohe Wertschätzung.“
Grußworte sprachen zudem Kreisbrandinspektor Adrian Vogler, Markus Niewelt vom Kreisfeuerwehrverband, DRK-Kreisgeschäftsführer Stefan Bott und Christoph Besse von der Bundespolizei.
Beförderungen, Ehrungen und Leistungsabzeichen
Feuerwehrmann: Benjamin Tschesnok (Bürgermeister)
Hauptfeuerwehrmann: Julius Hohmann (Roßbach)
Oberlöschmeister: Johannes Hildenbrand, Niklas Abel (beide Malges)
Hauptlöschmeister: Lukas Göllmann (Malges)
Brandmeister: Benjamin Kapp (Großenbach), Tobias Fladung (Kirchhasel), Christian Diederich (Molzbach), Michael Bäuml, Daniel Beckhoff, Axel Schmidt (alle Stützpunkt)
Oberbrandmeister: André van Gerven (Stadtbrandinspektor)
Brandschutzehrenzeichen Silber: Florian Heil (Molzbach), Dietmar Pappert (Sargenzell), Michael Bäuml (Stützpunkt)
Brandschutzehrenzeichen Gold: Thomas Kurz, Dirk Wächtersbach (beide Mackenzell)
Bronzenes Brandschutzverdienstzeichen: Philipp Hahn, Thomas Möller (beide Michelsrombach)
St.-Florians-Medaille: Thorsten Rübsam (Stadtbrandinspektor)
Übertritt in die Ehren- und Altersabteilung: Toni Göb (Molzbach), Winfried Hartmann, Helmut Kremer (beide Rudolphshan), Jürgen Michel, Michael Petter, Claus Witzel, Raymund Witzel (alle Sargenzell)
20 Jahre aktiver Dienst: Benjamin Gauer (Michelsrombach), Jonas Handwerk (Mackenzell), Stefan Bäuml, Sebastian Koch (beide Großenbach)
30 Jahre aktiver Dienst: Elke Kircher (Dammersbach), Hendrik Daemen (Molzbach), Andre Och, Natascha Och (beide Sargenzell), Gregor Röder (Rudolphshan)
40 Jahre aktiver Dienst: Rainer Jestädt, Joachim Walter (beide Dammersbach), Gerald Laibach (Mackenzell), Michael Petter, Bernhard Stumpf (beide Sargenzell)
50 Jahre aktiver Dienst: Toni Göb (Molzbach)
Goldenes Leistungsabzeichen: Niklas Jestädt (Dammersbach), Julian Friedel (Michelsrombach), Sven Reinhardt (Großenbach)
Leistungsabzeichen Gold 5: Maximilian Burkhardt (Michelsrombach), Manuel Nenzel (Roßbach), Lena Limpert (Rudolphshan)
Leistungsabzeichen Gold 10: Daniel Hartmann, Markus Müller, Moritz Rehberg (alle Rudolphshan), Fabian Ruschke (Kirchhasel)
Leistungsabzeichen Gold 15: Christoph Wiegand (Dammersbach)