Zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Kaltenlengsfeld gab es am Samstag einen ausführlichen Rückblick auf das vergangene Jahr, zahlreiche Termine für dieses Jahr sowie eine Vielzahl an Dankes- und Lobesworten für die Vereinsmitglieder. Auch die Wahl der Wehrführung stand auf der Tagesordnung.
Begrüßt wurden die Anwesenden durch den Wehrleiter Kai Tröger, der auch die Gäste Erik Thürmer (Bürgermeister der Stadt Kaltennordheim), Florian Bach (Kreisbrandmeister im KBM 4) und Daniel Fiekers (Stadtbrandmeister Kaltennordheim) herzlich willkommen hieß.
Zunächst wurde der stellvertretende Vereinsvorsitzende Florian Bauer zum Versammlungsleiter und Vereinschefin Christina Rauch zur Wahlleiterin gewählt. Nachdem alle Formalitäten des Abends geklärt wurden, wurde auch gleich zum ersten erfreulichen Tagesordnungspunkt übergegangen: Die Aufnahme eines neuen Mitglieds.
Mit Luca Stephan Hübner zählt die Jugendfeuerwehr in Kaltenlengsfeld nun stolze 23 Kinder. Der Verein wächst damit auf 87 Mitglieder, was die Vereinsvorsitzende Christina Rauch besonders stolz macht: „Jeder 5. Einwohner in Kaltenlengsfeld ist Mitglied im Feuerwehrverein, das finde ich echt toll.“
Von Technischer Hilfeleistung bis Hochwasser
Wehrführer Kai Tröger blickte in seinen Ausführungen auf die Einsätze des vergangenen Jahres zurück. Insgesamt fünf Mal rückte die Mannschaft zu Notfällen und einer größeren Übung im Dorf aus.
Die Feuerwehrübung zum Garagenbrand ist besonders in Erinnerung geblieben. Hierbei galt es am 23. Februar unter Nullsicht in einer vollen Werkstatt eine vermisste Person zu finden.
„Leider konnten nur zwei Atemschutzgeräteträger an der Übung teilnehmen, wovon sich einer noch verletzte“, berichtete der Wehrleiter. Die Nachalarmierung der Wehren aus Kaltensundheim und Oberkatz sorgte für Aufsehen in der Nachbarschaft, erinnerte sich Kai Tröger.
Ein weiterer Einsatz, an den sich die Feuerwehrkameraden noch gut erinnern können, war die Unwettersituation am 21. Mai. „Zwölf Kameraden waren hier über fünfeinhalb Stunden im Einsatz“, blickte Tröger zurück. Das Hochwasser führte letztlich zur Sperrung der Ortslage und wurde am nächsten Tag durch den Bauhof und den Abwasserzweckverband übernommen.
Alarmierungen gab es ebenfalls für eine technische Hilfeleistung nach einem Unfall, zu einem First Responder-Einsatz sowie einem kleinen Brand eines Elektrorollers im Ort.
Zwei Kameraden haben die Einsatzabteilung im vergangenen Jahr verlassen, für die der Wehrleiter seine Dankbarkeit für die geleistete Arbeit zum Ausdruck brachte. Mit Maik Jönsson konnte jedoch ein neues Mitglied gewonnen werden, der bereits erfolgreich den Truppmann Teil 1 absolvierte.
Die Kaltenlengsfelder Wehr zählt aktuell 15 Kameraden mit einem Durchschnittsalter von 37 Jahren. Acht Kameraden sind Atemschutzgeräteträger.
„Wir sind eine schlagkräftige Gruppe, was nicht heißen soll, dass wir keine neuen Feuerwehrleute mehr aufnehmen“, sagte Tröger. Neue Einsatzkräfte seien immer willkommen.
Vereinsraum und Mitgliederzahlen wachsen
Die Vereinsvorsitzende Christina Rauch nutze die Versammlung zunächst, um einen allgemeinen Rückblick auf das vergangene Jahr zu geben.
So wurden für den Vereinsraum beispielsweise neue Tische und Stühle angeschafft, die dank einer LEADER-Förderung finanziert werden konnten. Auch ein neuer Getränkekühlschrank durfte in den ehemaligen Bauhof einziehen.
Doch nicht nur der Vereinsraum wurde aufgehübscht, auch die Vereinsmitglieder sollten mit neuen einheitlichen T-Shirts eingekleidet werden. „Ich freue mich, wenn ich die Shirts an Euch sehe und wir eine Zusammengehörigkeit ausstrahlen“, sagte Christina Rauch.
Die Alters- und Ehrenabteilung nahm bei dem Treffen in Wasungen teil und der heimische Verein war Gastgeber des alljährlich stattfindenden Feuerwehr-Frauenwandertages des Kreisfeuerwehrverbandes Schmalkalden-Meiningen.
Besonders die starke Jugendfeuerwehr und der immer weiter wachsende Verein freute die Vorsitzende, die sich bei allen für die geleistete Arbeit und die ständige Unterstützung bei den zahlreichen Festen bedankte.
Jugendfeuerwehr hält auf Trapp
Mit 23 Kindern zählt die Kaltenlengsfelder Jugendabteilung zu einer der stärksten im Stadtgebiet Kaltennordheims. Dass das nicht immer einfach ist und „kein Selbstläufer“ war, legte der stellvertretende Jugendwart Stefan Schmidt den Anwesenden ausführlich dar.
Zwölf Jungs und zehn Mädchen im Alter von 6 bis 16 Jahren - das heißt: „Wir brauchen dringend Unterstützung bei der Betreuung der Kinder“, rief Schmidt die Vereinsmitglieder auf. Es sei nicht einfach, alle unter einen Hut zu bekommen und das Feuerwehrwesen für alle gleich interessant zu lehren.
Im vergangenen Jahr wurden regelmäßig Übungen zum Feuerwehrdienst und zur Gerätekunde durchgeführt. „Die Kinder sollen Spaß haben und spielerisch lernen“, erläuterte Schmidt.
So wurden neben den zweiwöchig stattfindenden Übungsstunden auch weitere Aktionen und Ausflüge unternommen. Ein Erste-Hilfe-Lehrgang mit Besichtigung eines Rettungswagens, eine Halloween-Party, eine Weihnachtsfeier sowie die Teilnahme am Kreisjugendzeltlager in Kaltennordheim waren nur einige Highlights des vergangenen Jahres.
Auch bei den Festivitäten des Vereins sind die Kinder und Jugendlichen fester Bestandteil - einige davon werden extra zugunsten der Jugendfeuerwehr organisiert.
So beispielsweise der Weihnachtsmarkt bei der Landmetzgerei Chilinksi im Dezember, die den Verein und insbesondere die Jugendfeuerwehr mit einer großzügigen Spende in Höhe von 500 Euro unterstützte.
Nachdem Kassenwart Tobias Reinhard die Anwesenden über die weiteren Einnahmen und Ausgaben des Vereins informierte, wurden Lukas Rauch und Tobias Leister als neue Kassenprüfer für das laufende Jahr einstimmig gewählt und die Vorstandmitglieder entlastet.
Die Feuerwehr kann feiern
„Ein Schwerpunkt unseres Vereinslebens bilden nach wie vor unsere Feste“, berichtete die Vereinsvorsitzende. So wurde im vergangenen Jahr gleich am Anfang mit dem Flögelfeuer gestartet, wo die Jugendfeuerwehr die Weihnachtsbäume einsammelte und sich am Abend bei Soljanka und Glühwein im Park getroffen wurde.
Kurz danach folgte der Flögelflohmarkt im Saal, der ebenfalls zugunsten der Jugendwehr durchgeführt wurde. Schon kurz danach wurde herzlich zum Maifeuer eingeladen - erstmals an einem Dienstag, was der Besucherzahl jedoch keinen Abbruch tat.
Der Operettennachmittag sorgte im Mai wieder für ein nahezu ausverkauftes Dorfgemeinschaftshaus. Die Musik der „Meininger Mélange“ und den Solistinnen Alexandra Scherrmann und Theresa Steinbach begeisterte rund 200 Gäste.
Ein zweitägiges Feuerwehrfest bei bestem Wetter folgte schon im Juni. Mit Marilena und Magic und der Trachtenkapelle Hilders wurde gemeinsam unter den Kastanienbäumen gefeiert.
Jahresabschluss bildete erstmals der bereits genannte Weihnachtsmarkt in Zusammenarbeit mit der Landmetzgerei Chilinski. „Unter anderem 100 Liter Glühwein wurden an dem Abend ausgeschenkt“, blickte Christina Rauch zurück. Der Vorstand zeigte sich begeistert von dem Erfolg des gelungenen Nachmittages, der durch den Kindergarten ebenso ein weiteres Programmhighlight erfuhr.
Und auch im Jahr 2025 soll es wieder heißen: Die Feuerwehr kann feiern. Alle traditionellen Feste wurden ins Programm aufgenommen, die Planungen laufen bereits auf Hochtouren.
Auftakt bildet das Maifeuer am 26. April hinter dem Dorfgemeinschaftshaus. „Auch hier möchten wir wieder ein paar schöne gemeinsame Stunden verbringen“, so die Vereinsvorsitzende.
Am 10. Mai folgt der Operettennachmittag, der wieder um 14.30 Uhr beginnt. Alexandra Wija (ehemals Scherrmann) und Frederik Baldus sind als Solisten des Nachmittags angekündigt, die vom Salonorchester „Meininger Mélange“ begleitet werden. Der Vorverkauf startet am 24. März.
Zum Feuerwehrfest soll am 31. Mai eingeladen werden - dieses Mal wieder im Hof des Feuerwehrgerätehauses. Es ist geplant, dies zum Anlass zu nehmen, um den bis dahin neu gepflasterten Hof einzuweihen. Für das leibliche Wohl und musikalische Unterhaltung wird gesorgt sein.
Nach einer kurzen Pause heißt es dann vom 31. Oktober bis zum 2. November: „14, 15 Kirmes!“ Für den Samstagabend wurden bereits „Dee Wassermanns Kütz“ aus Föhlritz organisiert. Für ein zünftiges Frühschoppen sorgen dann am Sonntagvormittag die „Rhöner Straßenfeger“.
„Ich kann es nicht oft genug sagen: Wir können die Feste nicht ohne Helfer auf die Beine stellen und ich würde mich freuen, wenn das so bleibt“, sagte Rauch abschließend. „Ich weiß, dass es stressig wird, aber wir machen das nicht einfach so aus Langeweile, sondern für die Gemeinschaft und für unseren Ort - denn ohne die Feste wäre Kaltenlengsfeld nicht das, was es ist.“
Wehrleitung bleibt gleich
Auch eine Wahl stand am Samstagabend auf der Tagesordnung: Die Wehrleitung und die Jugendwarte sind alle fünf Jahre neu zu wählen.
Zur Wahl bereit erklärt haben sich die bisherigen Amtsinhaber: Kai Tröger als Wehrführer, Lukas Rauch als sein Stellvertreter, Andreas Beck als Jugendwart und Stefan Schmidt als stellvertretender Jugendwart. Freiwillige, die die Ämter übernehmen wollten, gab es keine.
Nachdem geklärt wurde, dass offen gewählt wird, wurden die vier Feuerwehrmänner einstimmig wiedergewählt. Sie wurden beglückwünscht und erhielten Applaus.
Gleich im Anschluss ergriff Kai Tröger das Wort, um auch sein neuestes Mitglied in der Einsatzabteilung offiziell zu begrüßen: Maik Jönsson erhielt die Beförderungsurkunde zur bestandenen Truppmann Teil 1-Prüfung.
Glückwünsche erhielt er auch von Bürgermeister Erik Thürmer und Stadtbrandmeister Daniel Fiekers. Jönsson nahm an dem Kompaktkurs im Februar teil, der im Landkreis Schmalkalden-Meiningen als Pilotprojekt durchgeführt wurde.
Im April möchte er schon den nächsten Lehrgang besuchen: Der BOS Digitalfunk Lehrgang wurde bereits beantragt, teilte Wehrleiter Kai Tröger mit.
Ganz oft „Danke“
Zum Abschluss der Versammlung bat der Versammlungsleiter Florian Bauer die Gäste zu Wort. Bürgermeister Erik Thürmer bedankte sich zunächst für die Einladung und die ausführlichen Berichte des Vorstandes.
Ihn habe es persönlich sehr gefreut, dass die Kaltenlengsfelder Jugendfeuerwehr auch Teil des Kreiszeltlagers war. Man könne dort den Kindern zeigen, wie das Gelernte umzusetzen ist.
Ein großer Dank ging auch an Florian Bauer, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Feuerwehrhof mit anderen Freiwilligen zu pflastern. „Die Stadt übernimmt die Materialkosten, die Arbeitsleistung erfolgt als Ehrenamt.“
Ebenso erfreulich sei es, dass ein Kaltenlengsfelder an dem erwähnten Kompaktkurs des Landkreises erfolgreich teilgenommen hat und dass die Jugendfeuerwehrpauschale pro Kind auf 50 Euro im Jahr erhöht wurde.
Stadtbrandmeister Daniel Fiekers schloss sich den Dankesworten des Bürgermeisters an. „Die Wehrführung und die Vereinsführung arbeiten sehr gut zusammen“, hob er hervor.
Auch die Ausbildung der Kaltenlengsfelder Feuerwehrkameraden sei sehr gut. Besonders die Zahl der Kinder und Jugendlichen brachten den Stadtbrandmeister zum Staunen.
„Danke fällt heute sehr häufig und das auch zu Recht“, stellte Kreisbrandmeister Florian Bach fest. Die Vereinsarbeit und die Arbeit mit und von der Feuerwehr hätten in Kaltenlengsfeld Struktur, sagte er. Bach bedankte sich bei der Einsatzabteilung und wünschte allen, dass sie gesund von allen Einsätzen zurück kommen würden.