Gastbeitrag von Wolfgang Weber
(Point Alpha Stiftung)
Die Point Alpha Stiftung trauert um ihren ehemaligen Vorsitzenden Dr. Wolfgang Hamberger, der am Dienstag im Alter von 94 Jahren in Fulda verstorben ist.
Von der Gründung in 2008 war Dr. Hamberger Mitglied im wichtigsten Gremium der Stiftung und hat als dessen Vorsitzender bis ins Jahr 2013 maßgeblich die Verantwortung für den Aufbau und die strategische Ausrichtung von Point Alpha getragen.
„Hamberger hat im Prozess der Stiftung und bei der konzeptionellen Entwicklung der Gedenkstätte einen ganz wesentlichen und wichtigen Beitrag für Point Alpha geleistet. Mit seinen fundierten Kenntnissen sowie seiner zielstrebigen und menschlichen Art genoss er bei den Gremienmitgliedern und Beschäftigten sehr hohes Ansehen und Vertrauen,“ sagt der amtierende Stiftungsratsvorsitzende Dr. Stefan Heck.
„Die Nachricht von seinem Tod hat uns und die Point-Alpha-Familie berührt und wir sind in Gedanken bei seiner Familie,“ ergänzen Benedikt Stock und Philipp Metzler für den Vorstand der Point Alpha Stiftung.
„Hamberger war ein Glücksfall für die Point Alpha Stiftung. Er hat einen unschätzbar wertvollen Beitrag zur Entwicklung geleistet und die richtigen Impulse gesetzt.“
Dem Gründungs-Stiftungsratsvorsitzenden ist es gelungen, sowohl die inneren Strukturen aufzubauen, als auch die Präsentation der Stiftung und insbesondere der Gedenkstätte nach außen zu verbessern.
Es gilt, eine beispielhafte Leistung zu würdigen - soweit dies überhaupt in dieser Kürze möglich ist - insbesondere natürlich sein Einsatz für das Projekt Point Alpha mit dem „Weg der Hoffnung“, welche er mit großem Interesse, mit viel Sympathie, mit heißem Herzen und sehr viel Zuspruch begleitet hat.
Hamberger war stets ein Brückenbauer und setzte sich intensiv für die Begegnung von Menschen ein, seien es Schüler und Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturen oder für ihn als Transatlantiker der enge Austausch mit den amerikanischen Partnern. Ihm war es ein Herzensanliegen, die Gedenkstätte als Begegnungsort und als authentischen Lernort zu etablieren.
Noch heute hallen die beeindruckenden Sätze nach, die Hamberger selbst einmal zu seiner Arbeit auf Point Alpha gesagt hat: „Obwohl mir Point Alpha schon in der Zeit des Kalten Krieges ein wichtiges Anliegen war, habe ich bei Gründung der Stiftung keinerlei Amt angestrebt.
Aber die Freiheit ist ein großes Geschenk, und dafür kann man sich nur mit der Übernahme von Verantwortung bedanken. Deshalb habe ich ja gesagt, als ich gefragt wurde, denn ich habe dieses Engagement als Chance begriffen, meinen persönlichen Dank für das Geschenk der Deutschen Einheit abzustatten.
Außerdem haben mir diese fünf Jahre die Begegnung mit wunderbaren Bürgern der ehemaligen DDR gebracht, deren Vita ich mit großem Respekt zur Kenntnis genommen und einiges von ihnen gelernt habe.“
Point Alpha habe ein festes Fundament, in seiner Einmaligkeit einen besonderen Auftrag, und auch eine klare Zielrichtung. Darauf war er mit allen, die dazu beigetragen haben, sehr stolz.
Die Worte und das Wirken von Dr. Wolfgang Hamberger werden am authentischen Geschichtsort Point Alpha noch lange nachklingen. Stiftung und Akademie von Point Alpha sowie der Förderverein Point Alpha e.V. werden ihn stets in dankbarer Erinnerung behalten.