Gastbeitrag von Lea Hohmann
Im Rahmen eines nachhaltigen Projekts haben Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klasse der Jahnschule insgesamt 11 Fledermauskästen gebaut, die nun im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ihren Platz finden sollen.
Diese Kästen bieten den Tieren ein neues Zuhause und tragen zum Erhalt der Artenvielfalt in der Region bei. Das Projekt wurde über Monate hinweg von den engagierten Schülerinnen und Schülern in Zusammenarbeit mit ihrem Lehrer Herrn Fleischmann realisiert. Initiiert wurde das Vorhaben von der Autowerkstatt Siggis Autoteile, die zudem das benötigte Material großzügig gesponsert hat.
Fledermausbretter, wie diese Kästen auch genannt werden, stellen künstliche Ersatzquartiere für die Spalten bewohnenden Fledermausarten dar. Sie können an menschlichen Gebäuden angebracht werden und bieten den Tieren im Sommerhalbjahr einen sicheren Unterschlupf.
Mit etwas Glück werden die Kästen von einzelnen Tieren oder sogar ganzen Wochenstubengesellschaften bewohnt. Im Gebiet des Biosphärenreservats Rhön wurden in Zusammenarbeit mit der Oberen Naturschutzbehörde und dem Forstamt Hofbieber schon in den letzten beiden Jahren viele solcher Fledermausbretter an Hochsitze gehängt.
Diese wurden von verschiedenen Fledermausarten sehr schnell angenommen. Das Projekt war ausschlaggebend, auch Schulen in den aktiven Fledermausschutz einzubinden.
Stefan Zaenker, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda e.V. besuchte kürzlich gemeinsam mit Joachim Walter, Ranger im Biosphärenreservat Rhön, die Jahnschule, um den Schülerinnen und Schülern mehr über Fledermäuse in der Rhön zu erzählen.
In seiner Präsentation erklärte Zaenker, dass allein im Landkreis Fulda 17 verschiedene Fledermausarten heimisch sind. Besonders das Große Mausohr, mit einer beeindruckenden Flügelspannweite von etwa 42 cm, zählt zu den bekanntesten Arten der Region.
Milseburgtunnel ist Hotspot für Fledermäuse
Zaenker und Walter betonten, dass die natürlichen Quartiere der Fledermäuse immer mehr schwinden, was die Schaffung von Ersatzquartieren umso wichtiger macht.
Sie wiesen zudem auf die Gefährdung durch Windkraftanlagen hin, da Fledermäuse durch das sogenannte Barotrauma gefährdet sind und die Tiere durch Druckunterschiede in den entstehenden Luftwirbeln getötet werden.
Besonders der Milseburgtunnel stellt im Winterhalbjahr einen Hotspot für Fledermäuse dar – hier sind mehr Arten vertreten als in jedem anderen Winterquartier in Deutschland.
Mit ihrem Beitrag leisten die Schülerinnen und Schüler einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Fledermäuse und zur Erhaltung der Biodiversität im Biosphärenreservat Rhön.
Die Fledermauskästen werden sowohl an der Schule selbst als auch an anderen Gebäuden im Biosphärenreservat angebracht, um den Tieren ein sicheres Zuhause zu bieten.