Basteln für Tiere – Französische Austausch-Schüler engagieren sich im Wild-Park Klaushof

Gastbeitrag von Lea Hohmann

Eine Gruppe französischer Austauschschüler schraubt, bohrt und bastelt gemeinsam mit dem Team des Naturerlebniszentrums Rhön an neuen Einrichtungsgegenständen für die Tiergehege im Wild-Park Klaushof.

Nicht nur das schöne Saaletal erleben und die deutsche Kultur kennenlernen – für die 14 Schülerinnen und Schüler des Collège Jean Jaurès aus Montreuil, einem Vorort von Paris, steht beim Austausch mit dem Frobenius-Gymnasium Hammelburg auch tatkräftiges Anpacken auf dem Programm.

„Wir haben ein Projekt entwickelt, das sowohl den Schülern als auch den Tieren im Klaushof Spaß machen soll“, erklärt Lisa Graskamp, Projektmanagerin und Zoologin am Naturerlebniszentrum Rhön.

Die Jugendlichen bauen sogenannte Enrichment-Gegenstände. Enrichment – auf Deutsch „Anreicherung“ – beschreibt verschiedene Formen der Beschäftigung für Tiere in Zoos und Wildparks.

„Dabei sollen natürliche Verhaltensweisen gefördert und Langeweile vermieden werden. In freier Wildbahn bekommen Tiere ihr Futter schließlich auch nicht einfach im Napf serviert. Da darf es im Wild-Park ruhig etwas herausfordernder sein“, so Graskamp.

In enger Abstimmung mit dem Tierpflegeteam des Wild-Parks wurden drei Projekte ausgewählt, die sowohl den Bedürfnissen der Tiere als auch dem handwerklichen Geschick der Schüler entsprechen. Nach einer kurzen Führung durch den Park ging es direkt los: Es wurde geschraubt, gebohrt und geflochten.

Mit großem Einsatz fertigten die Schülerinnen und Schüler ein Puzzlespiel für die Waschbären: In Baumscheiben wurden Löcher gebohrt, mit Erdnussbutter gefüllt und anschließend im Gehege aufgehängt.

„Ich bin gespannt, wie die Waschbären das annehmen. Meine Wildtierkamera liegt schon bereit, um ihr nächtliches Verhalten zu dokumentieren“, erzählt Arno Schlereth, leitender Tierpfleger im Wild-Park.

Ausgediente Feuerwehrschläuche der Feuerwehr Bad Kissingen fanden ebenfalls neue Verwendung: Daraus entstanden geflochtene Brücken und Seile, in deren Schlaufen Futter versteckt werden kann – eine spannende Herausforderung für die tierischen Bewohner.

Für die Ziegen und Schafe im Streichelzoo wurde ein mobiles Spielgerät aus Feuerwehrschläuchen gezimmert. Es ist so angebracht, dass es sich frei drehen kann.

„Gerade die Ziegen können sich damit wunderbar austoben und überschüssige Energie loswerden“, freut sich Schlereth.

Über das NEZ Rhön

Im Bayerischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön entsteht das neue „Naturerlebniszentrum Rhön“ (NEZ Rhön) mit Standorten in Hammelburg und am Wild-Park Klaushof bei Bad Kissingen.

Das NEZ führt vielfältige mobile Angebote für Schulklassen und außerschulische Gruppen durch. Das NEZ Rhön wird als Bildungs-, Forschungs- und Informationseinrichtung im Landkreis Bad Kissingen dienen und ergänzt so die vorhandenen Bildungsangebote im Biosphärenreservat.

Mehr Informationen zum NEZ Rhön findest du auf der Website www.nez-rhoen.de.