„Gaalbernia hat Weltformat“- Hünfelder Karnevalisten feierten 75. Geburtstag

Gastbeitrag von Victoria Weber

Ihren 75. Geburtstag hat die Hünfelder Karnevalsgesellschaft im Festzelt am Haselsee gefeiert. Zum Festakt hießen Präsident Steffen Schaake und Vizepräsident Frank Martini die Gäste mit „Gaalbern hinein“ willkommen. Am Ende gab es eine Überraschung: Erstmals wurde der Gaalberniaorden an drei verdiente Mitglieder verliehen.

Schaake nannte gleich zu Beginn den Auftrag, dem sich die HKG seit 75 Jahren verschrieben habe: Frohsinn und Heiterkeit verbreiten. Das machte auch Ehrenpräsident Dietmar Weidenbörner, der in einem fulminanten Wortbeitrag die Chronik des Karnevalvereins vortrug.

Angefangen habe alles mit Fürstbischof Heinrich von Bibra, der 1765 den Hünfeldern den Namen „Gaalbern“ verpasst hat. „Gaalbernia sucht weltweit seinesgleichen, wer kann uns überhaupt das Wasser reichen?“, machte Weidenbörner augenzwinkernd deutlich und erinnerte, dass dieses Jahr auch 260 Jahre Gaalbern gefeiert werde.

Im Oktober 1949 wurde im Rathaus die HKG gegründet, um alle närrischen Aktivitäten der Hünfelder Vereine unter einen Hut zu bringen. Am 5. Februar 1950 startete die HKG in ihre erste Kampagne – anfangs sogar mit einem Prinzen.

Noch etwas verriet der Chronist: „Der Romo-Zug startete, ich konn’s net geglei, damals im Hof der Molkerei. Wahrscheinlich hon dee erscht Melch getrounke on dann in de Strosse de Liet zogewounke.“

Die Tradition des Hünfelder Prinzen schlief irgendwann ein, bis 1998 die Prinzenflaute beendet und der erste Gaalbernschaude mit Kurt Schramm gekürt wurde. Für Weidenbörner steht fest: „Zuse, Goethe, Bonaparte – Gaalbernia hat Weltformat.“

Bürgermeister Benjamin Tschesnok machte deutlich, wie sehr er die Jubiläumssaison als Gaalbernschaude genossen habe. „Das war ein großartiges Erlebnis, und ich bin sehr dankbar dafür.“

Die Fastnacht sei nicht nur eine tolle Zeit zum Feiern, sie sei auch ein Stück unserer kulturellen Identität. In 75 Jahren sei bei der HKG etwas gewachsen, das weit über die Stadtgrenzen hinausstrahle.

Burkhard Melzer sprach als Ex-Gaalbernschaude und Mitglied des Leitungsteams der Kolpingfamilie Hünfeld für die Vereine. Er lobte den sozialen Zusammenhalt der HKG und betonte: „Um die Zukunft der HKG muss einem nicht bange sein.“

Glückwünsche überbrachten außerdem Bernd Möller vom Kurhessischen Karnevalsverband, die Karnevalisten vom SV Hellas Michelsrombach und aus Burghaun sowie die Florengäßner Brunnenzeche.

Gaalberniaorden

Der Gaalberniaorden wurde erstmals verliehen an Aktive mit sehr besonderen Leistungen:

Dietmar Weidenbörner
Frank Martini
Michael Kubicek