Sie haben Locken gedreht, Wände tapeziert und einen Fahrradreifen gewechselt: Wer den begehrten Titel „Klasse Handwerk“ tragen will, musste mit Alltagswissen und Geschicklichkeit, aber auch mit Kombinationsgabe und Teamgeist glänzen.
Drei engagierte Thüringer Schulklassen haben die Challenge angenommen – und ihre Talente beim Finale des Schülerwettbewerbs am Donnerstag unter Beweis gestellt.
Die Finalisten aus Südthüringen, die Klasse 8a der Staatlichen Regelschule „Vordere Rhön“ aus Bettenhausen, gewannen den dritten Platz und erhielten eine Prämie von 300 Euro für die Klassenkasse.
Mike Kämmer, Präsident der Handwerkskammer Südthüringen, lobte den Kampfgeist der Schülerinnen und Schüler: „Die Begeisterung der Jugendlichen für das Handwerk und ihr Engagement, den Preis zu gewinnen, war beeindruckend.“
Als Gewinner konnten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8a des Heinrich-Böll-Gymnasiums in Saalfeld durchsetzen, die mit 1.000 Euro nach Hause gingen. Den zweiten Platz mit einem Preisgeld von 500 Euro sicherte sich die Klasse 8b der Integrierten Gesamtschule Erfurt.
Die drei Klassen hatten zuvor in einem Online-Wettbewerb, bei dem im Klassenverbund möglichst viele Fragen in gesellschaftlichen, mathematischen, naturwissenschaftlichen und wirtschaftlichen Feldern beantwortet werden mussten, überzeugt und damit den Sprung in die Endrunde geschafft.
Zur 15. Auflage des Schülerwettbewerbes hatten sich insgesamt 79 Klassen von Gymnasien, Regel-, Gesamt-, Gemeinschafts- und Förderschulen aus dem Freistaat angemeldet.
Talente entdecken, Karriere fördern
Neben zahlreichen weiteren Aktivitäten und Veranstaltungen wirbt der Wettbewerb „Klasse Handwerk! Die Profis von morgen" für eine Karriere im Handwerk.
„Was wir heute im Finale erlebt haben, war mehr als ein Wettbewerb. Es war gelebte Berufsorientierung. Die Jugendlichen erleben, was Handwerk bedeutet und entdecken oft Talente an sich, die ihnen vorher gar nicht bewusst waren“, betonte Stefan Lobenstein, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Handwerkskammern, die den Wettbewerb organisiert.
„Genau solche Formate brauchen wir, um Talente zu entdecken und zu fördern. Deswegen soll und wird er auch künftig fester Bestandteil der Nachwuchsförderung in Thüringen sein“, so Lobenstein weiter.
Die Berufsorientierung ist eine der zentralen Aufgaben der drei Thüringer Handwerkskammern. Mit Hilfe des Wettbewerbs, der Praxisnähe und Spaß miteinander kombiniert, werden die Schülerinnen und Schüler frühzeitig für das Handwerk und seine vielfältigen Berufe begeistert.
Die Teilnehmenden konnten nicht nur ihre praktischen Fähigkeiten testen, sondern auch erfahren, welche beruflichen Wege das Handwerk eröffnet.
Damit schafft der Wettbewerb nicht zuletzt auch ein Bewusstsein für die Bedeutung von Handwerksberufen in Wirtschaft und Gesellschaft.