Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Der Feuerwehrverein Empfertshausen hatte am 1. Mai erneut zur traditionellen Maifeier am Grenzturm am Horbel eingeladen. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher, darunter viele Familien, folgten auch in diesem Jahr wieder dem Ruf in die Rhöner Natur.
Bei strahlendem Frühlingswetter entwickelte sich das Fest rund um den historischen Aussichtspunkt inmitten des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön zu einem echten Publikumsmagneten.
Besonderes Highlight der diesjährigen Festes war die feierliche Präsentation von drei neu errichteten "Butzen" - kleine, innovative Übernachtungsunterkünfte für Wandernde entlang des Premiumwanderwegs „Hochrhöner“ und des Grünen Bandes.
Obwohl der offizielle Betrieb noch nicht starten kann, da einige gesetzlich vorgeschriebene Abnahmen noch ausstehen, erhielten die Gäste bereits jetzt einen exklusiven Einblick in die neuen Bauwerke.
Antonio Häfner, ehrenamtlicher Bürgermeister von Empfertshausen, begrüßte die Besucherinnen und Besucher persönlich.
In seiner Rede sprach er mit einem Augenzwinkern von einem "Schnuppertag" und übte zugleich deutliche Kritik an der langwierigen Bürokratie: „Es dauert nur wenige Stunden, sich von einer guten Idee überzeugen zu lassen. Es dauert ein paar Tage, um eine Förderung auf den Weg zu bringen. Aber es dauert viele, viele Jahre, bis alle bürokratischen Hürden überwunden sind und dann, nach ein bis zwei Wochen Bauzeit, stehen sie endlich, unsere Butzen.“

Häfner dankte allen, die das Projekt mit unterstützt haben. Besonders hob er seinen ersten Beigeordneten Robert Leutbecher hervor sowie Ulrike Schade, Dienststellenleiterin der Thüringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, die die Förderung maßgeblich begleitet hat.
Auch Architekt Robert Illgen, der sich vergleichbare Projekte entlang des Grünen Bandes vorstellen kann, wurde gewürdigt.
Ein besonderer Dank galt dem Ehepaar Nadine und Bernd Arnrich, die mit ihren Butzen in Fischbach bereits Vorreiter in der Region sind und das Projekt mit viel Know-how unterstützt haben.
Bevor die neuen Butzen touristisch genutzt werden können, wird die Gemeinde Empfertshausen die ehrenamtliche Stelle eines sogenannten "Butzenwarts" ausschreiben.
Trotz der rund zwei Kilometer Entfernung des Standortes vom Ort bleibt das Gelände öffentlich zugänglich. Bürgermeister Häfner zeigte sich zuversichtlich, dass die lokale Gemeinschaft mit offenen Augen und Ohren zum Schutz und Erhalt des Objektes beitragen wird.
Im Anschluss an die Begrüßung nutzten viele Gäste die Gelegenheit, die Butzen aus nächster Nähe zu besichtigen. Neben dem Bürgermeister standen auch Robert Leutbecher, Ulrike Schade, Architekt Illgen sowie Mitglieder des Gemeinderates für Fragen und Gespräche bereit.
Die Maifeier entwickelte sich in diesem Jahr zu einem fröhlichen Volksfest mit regionaler Verpflegung, geselligem Austausch und regem Interesse am touristischen Potenzial des Standortes am ehemaligen DDR-Grenzturm.
Ein gelungenes Beispiel dafür, wie Geschichte, Natur und moderne Nutzung in der Rhön harmonisch miteinander verbunden werden können.