Pflegeversorgung – Konferenz im Landkreis Bad Kissingen setzt wichtige Impulse

Gastbeitrag von Lena Metz

Wenn man mit einem komplizierten Beinbruch aus dem Krankenhaus kommt, benötigt man zu Hause Unterstützung. Problematisch wird es, wenn niemand Hilfe leisten kann.

Mit diesem Bild vor Augen trafen sich 96 Akteure aus der Pflege zur ersten Pflegekonferenz im Landkreis Bad Kissingen.

Ziel der Veranstaltung war es, aktuelle Herausforderungen in der pflegerischen Versorgung in der Region zu diskutieren und gemeinsam zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Versorgung von Menschen im pflegerischen Notfall.

„Um sowohl Menschen mit einem Pflegebedarf als auch deren Angehörige gut zu unterstützen, braucht es uns alle,“ sagte Landrat Thomas Bold, Vorsitzender der Pflegekonferenz, im Rahmen der feierlichen Eröffnung.

„Die Zahl der Pflegekräfte wird in den kommenden Jahren deutlich abnehmen. Gleichzeitig altert unsere Gesellschaft erheblich. Damit steigt der Pflegebedarf. Und es stellt sich die Frage: Wie können wir dafür gute Lösungen anbieten?“

Der Landrat machte deutlich, dass es nicht in jedem Einzelfall eine 100-Prozent-rundum-sorglos-Lösung geben müsse.

„Vielmehr sollte unser gemeinsames Augenmerk darauf gerichtet sein, dass wir in der Fläche allen Betroffenen eine gute, solide Versorgungsgrundlage bieten können.“

Wie das gelingen kann, diskutierten im Anschluss die fast 100 Teilnehmenden in verschiedenen Workshops. Zur Konferenz kamen Vertreterinnen und Vertreter der Wohlfahrtsverbände, Pflegekassen, ambulanten Dienste, Pflegeheime, Beratungsstellen sowie der Kommunen, des Landkreises und weiterer Institutionen wie z. B. dem Bezirk Unterfranken.

„In den Workshops haben wir auch darauf geschaut, was gut läuft in der Pflege im Landkreis“, lobte ein Workshop-Teilnehmer. „Wir aus der Pflege schimpfen viel zu schnell, wir müssen uns auch darauf besinnen, was gut läuft und darauf aufbauen.“

Eine weitere Teilnehmerin ergänzte: „Dann gewinnen wir auch mehr Menschen für den Pflegeberuf. Das Potential, um den Beruf attraktiv zu machen ist noch nicht ausgeschöpft. Dazu gehören auch mehr Kompetenzen für Pflegekräfte.“

Durch den intensiven Austausch konnten Ansätze für eine engere Zusammenarbeit und koordinierte Maßnahmen entwickelt werden. Themen waren dabei beispielsweise die Sicherstellung der Pflegequalität, die Wichtigkeit von Bildungsangeboten oder die Unterstützung pflegender Angehöriger.

Dazu wurden ganz konkrete Beschlüsse formuliert, bei welchen Themen und Aufgaben man Schwerpunkte setzen möchte. Die Beschlüsse werden als Empfehlung an die Pflegekassen und das Pflegeministerium weitergeleitet. Das verleiht der Pflegekonferenz im Landkreis Bad Kissingen auch ein politisches Gewicht.

Entwickelt und geleitet wurde die Pflegekonferenz von der Regionalentwicklung des Landkreises. Deren Leiterin Cordula Kuhlmann betonte die Bedeutung eines solchen Formates: „Die Pflegeversorgung ist eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe. Gemeinsam können wir neue Wege finden, um die Versorgung pflegebedürftiger Menschen und deren Angehörige nachhaltig zu verbessern.

Dazu ist diese Pflegekonferenz eine hervorragende Plattform und ich bedanke mich bei meinem Team von GutePflege für die wertvolle Vorarbeit. Dadurch haben wir heute fast ausschließlich positives Feedback erhalten.“

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass der Dialog fortgesetzt und konkrete Maßnahmen entwickelt werden müssen, um den Pflegebereich weiter zu stärken.

Die Pflegekonferenz wird über das Programm GutePflege vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention gefördert und soll künftig einmal pro Jahr stattfinden.

Dazwischen treffen sich die in der Pflegekonferenz gegründeten Arbeitsgruppen, um in kleinen Runden konkrete Maßnahmen zu entwickeln.