Gastbeitrag von Astrid Schleif
Sehr gut angenommen wurden die beiden ersten Praxisschulungen für Landwirtinnen und Landwirte zum Thema Herbstzeitlose.
Zusammen mit den Unteren Naturschutzbehörden Bad Kissingen und Bad Neustadt sowie dem Biodiversitätszentrum Rhön hat das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt a.d. Saale auf Grünlandflächen im Naturschutzgebiet Schwarze Berge und in Saal praxisnah Tipps, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen vorgestellt, um die Herbstzeitlose erfolgreich zurückzudrängen.
Dabei standen neben theoretischem Wissen – wie zur Biologie der Pflanze, die bereits jetzt im Frühjahr ihre Samenkapseln ausbildet, um sich zu vermehren – vor allem auch praxisnahe Handlungsempfehlungen im Mittelpunkt.
Denn: Um die giftige Pflanze, die sich auf Wiesen und Weiden vermehrt ausbreitet und für die landwirtschaftliche Futterproduktion daher ein großes Problem darstellt, erfolgreich zurückzudrängen, ist die regelmäßige Wiesenpflege im Frühjahr notwendig.
Für alle Interessierten findet noch ein weiterer Termin statt:
Landkreis Rhön-Grabfeld, Unterweißenbrunn
Dienstag, 6. Mai 2025, um 17 Uhr
Treffpunkt: 50.4080570, 10.0427883
Informationen und Rückfragen per E-Mail unter biodiversitaetszentrum@lfu.bayern.de oder telefonisch unter 09772/68994-9004.
Hintergrund: Zur Toxizität der Herbstzeitlosen
Die Herbstzeitlose ist stark giftig. Unter den 20 Alkaloiden, die sie enthält, befindet sich das für Tiere und Menschen gefährliche Colchicin. Dieses Gift ist in allen Pflanzenteilen vorhanden und wird auch durch Konservierung in Heu oder Silage nicht abgebaut.
Auf der Weide und bei ungehäckseltem Futter meiden die meisten Rinder und Pferde die Pflanze, nur junge und unerfahrene Tiere fressen sie gelegentlich.
In konservierten Futtermitteln jedoch nehmen auch erfahrene Tiere die Giftpflanze auf. Bereits geringe Mengen können zu schweren Vergiftungen oder sogar zum Tod führen.