Statue des Heiligen Johannes Nepomuk in Buttlar erstrahlt in neuem Glanz

Beitrag von Richard Veltum

Am Freitag – dem Namenstag des Heiligen Johannes Nepomuk – feierte Pastor Dr. Jürgen Kempf in der katholischen Kirche „Maria Geburt“ in Buttlar einen feierlichen Gottesdienst zu Ehren des Brückenheiligen.

Johannes Nepomuk wurde um das Jahr 1345 in der Nähe von Pilsen (Tschechien) geboren und gilt als Märtyrer sowie als standhafter Verteidiger des Beichtgeheimnisses.

In seiner Predigt erinnerte Pastor Kempf an das Leben und Wirken des böhmischen Priesters und Märtyrers. Gemeinsam beteten die Gläubigen im Gotteshaus das Vaterunser. Für die musikalische Umrahmung sorgte Michael Heller, der die Messe gekonnt an der Orgel begleitete.

Im Anschluss an den Gottesdienst erwarteten die Besucher die Musiker der Buttlarer Blaskapelle unter der Leitung von Karl-Josef Kramer.

Gemeinsam setzte sich die feierliche Prozession von der Kirche über den Kirschweg in Bewegung – mit Ziel: die Statue des Heiligen Johannes Nepomuk an der Bundesstraße 84.

Pastor Kempf begleitete die Prozession gemeinsam mit den Messdienern in festlichem Talar bis zum Gedenkort. Dort hatten sich zahlreiche Gläubige und Gäste zur feierlichen Wiedereinweihung und Segnung der frisch renovierten Statue versammelt.

Nach der Begrüßung der Gäste nahm Pastor Kempf die feierliche Segnung der Statue vor. Für besondere Aufmerksamkeit sorgte die Verlesung eines offiziellen Dankesschreibens des Erzbischofs von Prag, Dr. Johannes Graubner.

In seinem Schreiben drückte der Erzbischof seine Wertschätzung für das ehrende Gedenken an den Prager Brückenheiligen aus – insbesondere gegenüber Restaurator Clemens Leister aus Kranlucken.

Pastor Kempf übergab das Schreiben im Anschluss feierlich an Clemens Leister – unter großem Beifall der Anwesenden. In seinen Dankesworten würdigte Pastor Kempf die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer und Unterstützer – im Namen des gesamten Kirchenvorstands.

Besonderer Dank galt den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr unter Wehrführer David Ißbrücker, den Musikern der Blaskapelle sowie den Anwohnerinnen und Anwohnern, die die Gedenkstätte liebevoll schmückten – namentlich: Barbara Kircher-Storch, Hildegard Ruhl, Brunhilde Gaßmann und Natalie Büttner. Auch die örtlichen Unternehmen wurden für ihre tatkräftige Unterstützung gewürdigt.

In einem kurzen Interview erklärte Clemens Leister, dass er die Restaurierung der Statue mit großer Freude ehrenamtlich übernommen habe.

In den Wintermonaten habe er die Figur des Brückenheiligen in seiner Werkstatt in Kranlucken sorgfältig überarbeitet und künstlerisch restauriert.

Historischer Rückblick

Statuen des Heiligen Johannes Nepomuk stehen traditionell auf oder nahe von Brücken. Die bekannteste befindet sich auf der Prager Karlsbrücke, an jener Stelle, an der Nepomuk – so die Überlieferung – gefoltert und schließlich in die Moldau gestürzt wurde.

Der Heilige wurde von den damaligen Machthabern beschuldigt, das Beichtgeheimnis nicht preisgegeben zu haben. Seine sterblichen Überreste wurden am 20. März 1393 geborgen und im Prager Veitsdom beigesetzt. 1729 wurde Johannes Nepomuk von Papst Benedikt XIII. heiliggesprochen.

In Buttlar ließ Reichsgraf Franz Anton von Buttlar gemeinsam mit seiner Ehefrau Anna Clara bereits im Jahr 1722 eine Statue des Heiligen errichten.

Auch wenn heute an der B84 keine Brücke mehr zu sehen ist, berichten Überlieferungen von einem einstigen Bachlauf mit Steinbrücke im Bereich „Rotengraben, Delle“.

Jährlich wird an Christi Himmelfahrt vor der Statue einer der Prozessionsaltäre aufgebaut – eine gelebte Tradition.

Fazit

Die Dorfgemeinschaft in Buttlar steht fest zu ihrem christlichen Glauben und pflegt ihre historischen und religiösen Traditionen mit Hingabe.

Zum Ausklang des Festtages trafen sich Pastor, Messdiener sowie zahlreiche Gäste und Besucher zu einem gemütlichen Beisammensein auf dem Anwesen mit Weinkeller von Manfred Ruhnau.