Mitteilung des Bistums Fulda
Fuldas Bischof Dr. Michael Gerber hat Papst Leo XIV. zu seiner Wahl zum 266. Nachfolger des heiligen Petrus und 267. Papst der katholischen Kirche gratuliert.
Leo XIV., Kardinal Robert Francis Prevost, ist der erste US-Amerikaner, der zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt wurde. Besonders bemerkenswert ist, dass die Wahl am 8. Mai, dem 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa, stattfand und während eines Friedensgottesdienstes im Fuldaer Dom bekannt gegeben wurde.
Am Donnerstagabend feierte Bischof Gerber im Fuldaer Dom einen Friedensgottesdienst aus Anlass des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa. Während des Gottesdienstes stieg in Rom weißer Rauch auf, der die Wahl eines neuen Papstes signalisierte.
Gegen Ende des Gottesdienstes wurde der Name des neuen Papstes bekannt gegeben: Bischof Gerber zückte sein Handy und las die brandaktuelle Nachricht aus Rom vor: Zum Papst gewählt ist Kardinal Robert Francis Prevost, er hat sich den Namen Leo XIV. gegeben. Im Fuldaer Dom gab es daraufhin Applaus.
Große Dankbarkeit
In seiner ersten Stellungnahme brachte Bischof Gerber seine große Dankbarkeit für die Wahl von Papst Leo XIV. zum Ausdruck. Er hob hervor, dass Robert Kardinal Prevost bis zu seiner Wahl in besonderer Weise für die Bischöfe zuständig war und Gerber ihn persönlich als einen sehr sympathischen und zugewandten Menschen kennengelernt hat.
Besonders bewegt zeigte sich Bischof Gerber von der Tatsache, dass Kardinal Prevost lange Jahre in Peru tätig war – einem Land, das er selbst von einem Besuch kennt, da es das Partnerland seines Heimat-Erzbistums Freiburg ist.
Bischof Gerber deutete den Namen Leo XIV. in einer ersten Stellungnahme als Bezug auf Leo XIII., der für die katholische Kirche einen epochalen Akzent auf die katholische Soziallehre und Gerechtigkeit gesetzt hat, insbesondere für die Ärmsten der Armen.
„Diese soziale Realität dürfte Robert Kardinal Prevost in seiner Zeit als Bischof in Peru sehr deutlich erlebt haben“, sagte Gerber. Er sieht die Wahl als ein Votum der Kardinäle für jemanden, der diese soziale Realität im Blick hat.
Besonderer Abend
Der Abend sei ein besonderer Abend, so Gerber, da ein Papst gewählt wurde, und das am 8. Mai, an dem Europa des Kriegsendes vor 80 Jahren gedenkt.
„Wir erinnern uns auch daran, dass Christen unterschiedlicher Konfessionen gemeinsam daran gearbeitet haben, den Frieden zu gestalten“, so Gerber.
„Dies ist unser Auftrag als Kirche: Zeichen und Werkzeug der Hoffnung zu sein und, wie es im Zweiten Vatikanischen Konzil heißt, der innigsten Vereinigung der Menschen mit Gott und des gesamten Menschengeschlechts“, so der Bischof von Fulda weiter.
Das Bistum Fulda schließt sich den weltweiten Glückwünschen an und lädt die Gläubigen dazu ein, in Dankbarkeit und im Gebet mit dem neuen Papst verbunden zu bleiben.
Sofort nach dem „Habemus Papam“, dem Bekanntgeben der Wahl des neuen Papstes, läuteten im ganzen Bistum Fulda die Glocken ein viertelstündiges Festgeläut.
Das erste Statement von Bischof Dr. Michael Gerber zur Wahl von Papst Leo XIV. im Wortlaut:
Das erste spontane Statement zur Wahl von Papst Leo XIV. gab Bischof Dr. Michael Gerber wenige Minuten nach der Bekanntgabe am Grab des Heiligen Bonifatius im Fuldaer Dom:
„Das Grab des Heiligen Bonifatius ist ein besonders geeigneter Ort, um unsere große Dankbarkeit für die Wahl von Papst Leo XIV. auszudrücken. Robert Kardinal Prevost war bis zu seiner Wahl heute Abend in besonderer Weise für die Bischöfe zuständig.
Die deutschen Bischöfe versammeln sich alljährlich im Herbst hier am Grab des Heiligen Bonifatius in Fulda zum Gebet und zu gemeinsamen Beratungen. Ich bin Robert Kardinal Prevost einmal in Rom begegnet und habe ihn dabei als einen sehr sympathischen und zugewandten Menschen kennengelernt.
Es bewegt mich persönlich sehr, dass er, obwohl er US-Amerikaner ist, lange Jahre in Peru tätig war. Peru kenne ich von einem Besuch, da es das Partnerland meines Heimat-Erzbistums Freiburg ist.
Den Namen, den er sich gewählt hat, Leo XIV., deute ich so, dass er sich auf Leo XIII. bezieht, der für die katholische Kirche epochal einen Akzent auf die katholische Soziallehre und Gerechtigkeit gesetzt hat, insbesondere für die Ärmsten der Armen.
Diese soziale Realität dürfte Robert Kardinal Prevost in seiner Zeit als Bischof in Peru sehr deutlich erlebt haben. Ich sehe dies auch als ein Votum der Kardinäle für jemanden, der diese soziale Realität im Blick hat.
Der heutige Abend ist ein besonderer Abend: Ein Papst wird gewählt, und das am 8. Mai, an dem Europa des Kriegsendes vor 80 Jahren gedenkt. Wir erinnern uns auch daran, dass Christen unterschiedlicher Konfessionen gemeinsam daran gearbeitet haben, den Frieden zu gestalten.
Dies ist unser Auftrag als Kirche: Zeichen und Werkzeug der Hoffnung zu sein und, wie es im Zweiten Vatikanischen Konzil heißt, der innigsten Vereinigung der Menschen mit Gott und des gesamten Menschengeschlechts.
In diesem Sinne bin ich zuversichtlich, dass Papst Leo XIV. ein Pilger der Hoffnung ist, der uns auf einen Weg der Gerechtigkeit und des Friedens mitnimmt.“