Gastbeitrag von Sandra Blume
Hornissen sind weitaus ungefährlicher, als viele glauben. Ihr Stich schmerzt zwar, ist aber nicht gefährlicher als ein gewöhnlicher Wespenstich – Insektenallergiker ausgenommen.
Nähert man sich mit vorsichtigen Bewegungen, kann man die Tiere recht nah betrachten. Nur am Nest sollte ein Sicherheitsabstand von etwa drei Metern respektiert werden. Hastige Bewegungen, laute Geräusche oder starke Gerüche sollten vermieden werden. Im Gegensatz zu den beiden
allgegenwärtigen Wespenarten der Deutschen Wespe und der Gemeinen Wespe, deren Völker mehr als tausend Individuen beherbergen, bestehen Hornissenvölker im Hochsommer aus maximal 400 bis 700 Tieren, oft sind es weniger.
Aufgrund des aktuell sehr warmen Sommers bestehen gute Entwicklungsmöglichkeiten für die Völker, was durch sehr zahlreiche Anfragen und Anträge an das Umweltamt des Wartburgkreises deutlich wird.
Während die beiden anderen oben benannten Wespenarten gern am Esstisch auftauchen und lästig werden können, sind Hornissen nur an Insekten und Pflanzensäften interessiert.
Hornissen sind auf Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes und der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Während der Besiedelung dürfen ihre Nester nur mit einer artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung oder Befreiung der Unteren Naturschutzbehörde durch einen Fachbetrieb entfernt oder bekämpft werden. Eine ebenfalls genehmigungspflichtige Umsiedlung erfordert hohen Aufwand und ist nur durch ausgebildetes und erfahrenes Personal möglich.
Im Wartburgkreis steht neben der Naturschutzbehörde im Umweltamt Wolfgang Bader aus Moorgrund-Waldfisch (Tel. 03695 / 84210) als ehrenamtlicher Hornissenfachberater zur Verfügung. Er wurde entsprechend geschult und steht bei Fragen und Problemen zu Hornissen (auch bei Umsiedlungen) in Zusammenarbeit mit der Behörde gern zur Verfügung.
Er ist auch über die gemeinsame Feuerwehr-Leitstelle des Wartburgkreises und der Stadt Eisenach unter der Telefon-Nummer 03691 / 722-0 zu erreichen.
Foto: J. Zippel- Hornissenjungkönigin auf einem Finger
Quelle: Landratsamt Wartburgkreis