Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wurde die Paneuropa-Union am Samstag mit dem renommierten Point-Alpha-Preis ausgezeichnet. Die internationale Bewegung erhielt die Auszeichnung für ihre bedeutenden Beiträge zur deutschen Einheit und zur europäischen Einigung in Frieden und Freiheit.
Der ehemalige französische Politiker Alain Terrenoire, Präsident der Paneuropa-Union, nahm die Ehrung entgegen. Die Veranstaltung fand im US Camp der Gedenkstätte zwischen Rasdorf (Hessen) und Geisa (Thüringen) statt und wurde von zahlreichen Ehrengästen und Bürgern besucht.
Die Paneuropa-Union wurde vor genau 100 Jahren gegründet und setzt sich für die Einigung und Verständigung Europas ein. In ihrer Laudatio zitierte die ehemalige Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht den Gründer der Paneuropa-Union, Richard Coudenhove-Kalergi, der bereits damals die Bedeutung eines vereinten Europas erkannte.
Die Paneuropa-Union habe sich über die Jahre hinweg gegen verschiedene ideologische Strömungen wie den Nationalsozialismus, den Faschismus und den Kommunismus behauptet. Ihr Engagement beruhe auf dem Prinzip, dass keine dauerhafte Friedensordnung auf Unfreiheit und Missachtung des Selbstbestimmungsrechts der Völker aufgebaut werden könne.
Christine Lieberknecht hob die Aktualität der Anliegen und Ziele der Paneuropa-Union hervor und betonte die Bedeutung eines geeinten Europas angesichts des aktuellen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.
Sie würdigte den persönlichen Einsatz von Alain Terrenoire, der die Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich vorantreibt und in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist.
Auch das historische Paneuropa-Picknick im ungarischen Sopron, das zur Ausreise von Hunderten DDR-Bürgern führte und als Meilenstein auf dem Weg zur deutschen Wiedervereinigung gilt, wurde während der Veranstaltung erwähnt.
Der Präsident des Kuratoriums Deutsche Einheit e.V., Christian Hirte, hob die Bedeutung der Idee eines geeinten Europas hervor und betonte, dass Demokratie und Freiheit keine Selbstverständlichkeit seien.
Der Stiftungsratsvorsitzende der Point Alpha Stiftung, Dr. Stefan Heck, betonte die historische Bedeutung des Veranstaltungsortes und forderte, die Sternstunden deutscher und europäischer Geschichte lebendig zu halten.
Alain Terrenoire analysierte in seinem Beitrag die politische Entwicklung und die aktuelle Lage auf dem Globus und betonte die Errungenschaften, die auf den Ideen der Paneuropa-Union basieren. Er mahnte zur Einheit und dazu, Europa wieder zur treibenden Kraft für Entdeckungen und Innovationen zu machen.
Die Veranstaltung wurde musikalisch vom Orchester der Lichtbergschule Eiterfeld begleitet.