Aufruf der Bürgerinitiative W4 Stadtlengsfeld – Stellungnahme zum Landesentwicklungsplan

Gastbeitrag von Rüdiger Christ

Seit fünf Jahren engagiert sich die Bürgerinitiative gegen das Windvorranggebiet W4 Stadtlengsfeld (BI) leidenschaftlich für den Erhalt der Rhöner Wälder. Ihr vorrangiges Anliegen ist es, die Zerstörung der Wälder durch den Bau von Windrädern zu verhindern.

Die Bürgerinitiative aus Stadtlengsfeld betrachtet den Wald nicht nur als eine Ansammlung von Bäumen, sondern als lebendiges Ökosystem, das Schutz, Lebensraum und Erholung für Mensch und Tier bietet.

Besonders besorgt ist die Bürgerinitiative über die Bedrohung der einzigartigen Kulturlandschaft der Rhön durch den Bau von Windrädern. Die Rhön, als eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands, ist von unschätzbarem Wert für die regionale Biodiversität und die Erhaltung der natürlichen Lebensräume.

BI-Sprecher Ralf Adam

Die Errichtung von Windrädern in diesem sensiblen Ökosystem würde nicht nur die Ästhetik und den Charakter der Landschaft beeinträchtigen, sondern auch irreversible Schäden an der Tier- und Pflanzenwelt verursachen, meint die Bürgerinitiative.

Die Teilnahme an diesem Prozess sei entscheidend, um die Stimme der Gemeinschaft zu stärken und politische Entscheidungsträger dazu zu ermutigen, Maßnahmen zu ergreifen, die den Schutz und die Erhaltung unserer natürlichen Ressourcen gewährleisten.

„Der Schutz des Waldes und der Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft der Rhön sind Anliegen, die uns alle angehen. Jeder einzelne Bürger hat die Verantwortung, sich für die Bewahrung unserer Natur einzusetzen und eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu sichern. Lasst uns gemeinsam als Gemeinschaft handeln und uns für den Schutz unserer Wälder und Landschaften einsetzen“, bittet die Stadtlengsfelder Bürgerinitiative.

In ihrem jüngsten Aufruf ruft die Initiative alle Bürger dazu auf, Stellung zum Thüringer Landesentwicklungsplan zu beziehen, worin es heißt:

„Klares Nein zu den Windradplänen! Stellungnahmen zum Landesentwicklungsprogramm erwünscht

Bereits am 5. Februar wurde der 2. Entwurf des Landesentwicklungsplanes zur Öffentlichkeitsbeteiligung auf der Homepage des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft freigegeben. Noch bis zum 15. März haben alle Bürger die Möglichkeit, hierzu eine Stellungnahme abzugeben.

Ein wichtiger Punkt diese Planes sind die Themen Ausbau der erneuerbaren Energien, neue Artenschutzregelungen und Gelingen der Energiewende. Wir sind der Meinung, jeder sollte sich mit diesem Thema befassen, jeder sollte entscheiden, ob er seine Meinung dazu einbringt oder schweigend hinnimmt, wie unsere Natur, unsere Wälder, unsere Heimat durch diese energiepolitischen Planungen zerstört werden.

Die Abstandsregeln zu Wohnsiedlungen sollen verringert werden, der Artenschutz soll massiv ausgehebelt werden. Seit Jahren setzen wir uns gegen den Bau von Windkraftanlagen in unseren Wäldern ein. Die Wälder sind ohnehin stark geschädigt, durch die Errichtung von Windkraftanlagen im Wald und den Bau von Straßen zu den Anlagen, kommt es zu einer weiteren massiven und dauerhaften Schädigung des Wald, Böden werden verdichtet, Bäume abgeholzt, die Lebensräume von Tieren und Pflanzen zerstört, der Erholungswert für den Menschen geht verloren.

Der Wald ist ein wichtiges Ökosystem, das es gilt, durch Wiederaufforstung zu schützen. Gemeinsam mit anderen hat sich auch unser Landrat Krebs gegen die Windradpläne im Entwurf des Landesentwicklungsprogramms ausgesprochen. Ein 14-faches Anwachsen der Flächen für Windräder in Südthüringen sei nicht hinnehmbar, notfalls wolle man dagegen klagen. Gerade versucht die Rot-Rot Grüne Regierung ein im Dezember mit demokratischer Mehrheit beschlossenes Gesetz, welches der Wiederaufforstung geschädigter Flächen den Vorrang vor Windenergieanlagen gibt, wieder rückgängig zu machen. Das dürfen wir nicht widerspruchslos hinnehmen.

Auf unserer Homepage haben wir für alle, die ihr Mitspracherecht nutzen wollen, ein Formular eingestellt, welches per Post oder E-Mail an das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft gesendet werden kann. Auch Textbausteine für eine Stellungnahme sind dort hinterlegt ( https://www.protest-gegen-w4.de/).

Die Bürgerinitiative gegen das Windvorranggebiet W4 Stadtlengsfeld ruft alle Bürger zu einer regen Beteiligung auf. Nur wer sich einbringt, kann Veränderungen bewirken!“, heißt es in dem Aufruf der Bürgerinitiative abschließend.