Jahreshauptversammlung – „Jeder 5. Kaltenlengsfelder ist in der Feuerwehr“

Weniger Einsätze, aber umso mehr Veranstaltungen gab es im vergangenen Jahr beim Feuerwehrverein Kaltenlengsfeld. Zur Jahreshauptversammlung des Vereins kamen am Samstag rund 50 Vereinsmitglieder und Gäste in das Dorfgemeinschaftshaus, da der eigene Vereinsraum für den immer weiter wachsenden Verein allmählich zu klein wird.

Zu Beginn wurden die anwesenden Vereinsmitglieder sowie die Gäste, Kreisbrandmeister Florian Bach und Stadtbrandmeister Daniel Fiekers, durch den Wehrleiter Kai Tröger begrüßt.

Der Verein wächst weiter

Nachdem Florian Beck zum Versammlungsleiter und Tino Matz zum Wahlleiter ernannt wurden, ging es auch prompt zum wohl erfreulichsten Tagesordnungspunkt über: Die Aufnahme neuer Mitglieder.

Dass die Kaltenlengsfelder Jugendfeuerwehr mit 22 Kindern enorm stark für einen so kleinen Ort wie Kaltenlengsfeld ist, freue die Vereinsvorsitzende Christina Rauch sehr. Mit Otto Rauch, Arthur Rauch, Alwin Beck und Aragon Holzhäuser wurden nun vier neue willensstarke Feuerwehranwärter aufgenommen.

Doch auch der Verein kann sich über neue Mitglieder freuen: Sandra und Maik Jönsson, Mario Ehms, Christian Holy und Thomas Credo werden künftig bei den Veranstaltungen mit anpacken und die Vereinsarbeit vorantreiben.

Der Feuerwehrverein Kaltenlengsfeld besteht somit aus aktuell 86 Mitgliedern. „Bei etwa 380 Einwohnern im Dorf macht das eine Quote von mehr als 20 Prozent - das heißt, jeder 5. Kaltenlengsfelder ist Mitglied in der Feuerwehr“, verkündete die Vereinsvorsitzende stolz.

Einsätze und Übungen besprochen 

Wehrleiter Kai Tröger berichtete anschließend von den Einsätzen und Übungen, die im Jahr 2023 durchgeführt wurden. So wurde seine Wehr im Juli zur Beseitigung einer Dieselspur gerufen, die sich von Herpf bis nach Kaltenlengsfeld zog. Im Dezember kam es außerdem zu einer Überschwemmung eines Kaltenlengsfelder Gartens.

Doch auch an zwei größeren Übungen im benachbarten Oberkatz nahmen die Kameraden der Einsatzabteilung teil. So gingen die Atemschutzgeräteträger im Mai auf die Suche nach vier Vermissten im Katzbachhaus und im September förderten sie Löschwasser über die lange Wegestrecke zu einer Stallanlage.

Neben den intensiven Vorbereitungen der Festivitäten des Vereins, kümmerte sich die Einsatzabteilung um die Reinigung und Instandsetzung des Feuerlöschteiches. „Das war nicht ganz einfach, aber notwendig“, resümierte der Wehrleiter. Er sprach seinen Dank an Tobias Leister aus, der das Projekt federführend in Angriff nahm.

Abschließend sprach Tröger die Vereinsmitglieder an: „Bitte wählt im Notfall immer die 112 und ruft nicht die Kameraden der Einsatzabteilung auf ihren Privathandys an.“ Dies komme immer öfter vor und koste unheimlich viel Zeit. „Die Personen in der Leitstelle helfen Euch und leiten die richtigen Maßnahmen ein“, so der Wehrleiter.

Jugendwart Andreas Beck blickte ebenfalls auf ein spannendes und aufregendes Jahr mit rund 20 wissbegierigen Kindern und Jugendlichen zurück. Vor allem die Tatsache, dass es aktuell 12 Jungen und 10 Mädchen im Alter von 6 bis 14 Jahren in der Jugendfeuerwehr sind, stelle ihn und seinen Stellvertreter Stefan Schmidt oftmals vor neue Herausforderungen.

Die Übungen finden, wie auch bei den Kameraden der Einsatzabteilung, jeden zweiten Samstag statt. Hier werden Gerätekunde und Löschangriffe geübt, Schläuche gerollt und Knoten meist spielerisch gelernt.

Die Flögelflohmärkte und die Weihnachtsbaum-Aktion wurden in den vergangenen Jahren zugunsten der Jugendfeuerwehr veranstaltet. Von dem Erlös erhofft sich Andreas Beck, in Zukunft beispielsweise wetterfeste Kleidung oder ein Mannschaftszelt für das in Kaltennordheim geplante Kreisjugendzeltlager anzuschaffen.

Ein Jahr voller Feste 

„Unser Verein war wieder sehr aktiv: Wir haben Veranstaltungen geplant, organisiert und durchgeführt“, startete Vereinsvorsitzende Christina Rauch ihren Rückblick ins Jahr 2023.

Bereits im Januar konnte die recht neue Tradition des „Feierlichen Abschmückens“ gefeiert werden, wobei die Jugendfeuerwehr sämtliche bereitgestellte Weihnachtsbäume einsammelte.

Auch mit den „Flögelflohmärkten“, die im März und im Oktober stattfanden, sei eine neue Tradition von vier engagierten Kaltenlengsfelderinnen ins Leben gerufen worden, die „voll den Nerv der Zeit getroffen hat.“

Der Musikverein "Lyra" Eckweisbach war ebenfalls zu Gast in Kaltenlengsfeld und feierte seinen Saisonauftakt mit zahlreichen Besuchern im Dorfgemeinschaftshaus.

Nach dem traditionellen Maifeuer folgte auch gleich der beliebte „Operettennachmittag“ mit dem Salonorchester Meininger Mélange und den Solisten Alexandra Scherrmann und Thomasz Wija.

Höhepunkt des Jahres 2023 war die offizielle Einweihung des neuen Vereinsraums im Juni. Nach etlichen Überlegungen entschied sich der Vorstand, auf das Feuerwehrfest im Park zu verzichten und den Gästen lieber ihre jahrelange und aufwendige Arbeit im ehemaligen Bauhof zu präsentieren.

Abschluss des Jahres bildete die traditionelle Kirmes, die im Jahr 2023 gemeinsam mit dem Kleintierzuchtverein durchgeführt wurde. Drei Tage lang erfreuten sich die Vereinsmitglieder an einem vollen Saal und über zahlreiche glückliche Gesichter. „Wie schön eine Kirmes doch ist, wenn sie mit einer ordentlichen Beerdigung abschließt“, sagte Christina Rauch und richtete ihren Dank an Stefanie Liß, die sich kurzerhand dazu entschloss, die Kirmespredigt vorzutragen.

Neben der Organisation der Feierlichkeiten, kümmerte sich der Vereinsvorstand auch weiterhin um den Ausbau des Vereinsraumes. So wurden beispielsweise eine Theke und Stühle angeschafft.

Die Alterskameraden wurden im März außerdem zum alljährlichen Treffen des Kreisfeuerwehrverbandes nach Jüchsen eingeladen und einige Frauen des Vereins nahmen am Frauenwandertag in Bettenhausen teil. Dieser soll in diesem Jahr in Kaltenlengsfeld stattfinden.

Beförderungen und Ehrungen 

Wehrleiter Kai Tröger zeigte sich erfreut darüber, dass er auch in diesem Jahr wieder Lehrgangsurkunden und Zertifikate an seine Kameraden überreichten konnte.

An der Thüringer Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Bad Köstritz hatten drei Kaltenlengsfelder die Chance, sich weiter zu bilden und haben ihre Lehrgänge mit Erfolg abgeschlossen: Lukas Rauch besuchte den „Gruppenführer“-Lehrgang, Tobias Leister absolvierte  den Lehrgang „Gerätewart“ und Kai Tröger befasste sich mit dem „Leiter einer Wehr“.

Die Ausbildung im Digitalfunk absolvierten Stefan Filler (schon im Jahr 2022), Tobias Leister und Lukas Rauch. Paul Hübner nahm am kompletten Funklehrgang erfolgreich teil.

Zum Hauptfeuerwehrmann wurden Tino Matz und Andreas Beck befördert. Ralf Filler und Heiko Kümpel wurden außerdem in die Alters- und Ehrenabteilung aufgenommen.

Alter Vorstand bekommt Zuwachs 

Nachdem sich die Vereinsmitglieder darauf geeinigt hatten, die anstehende Vorstandswahl öffentlich abzuhalten, übernahm Wahlleiter Tino Matz das Wort.

Der Vorstand wurde für die kommenden vier Jahre einstimmig gewählt und bleibt fast genauso bestehen, wie bisher: Christina Rauch als Vereinsvorsitzende, Florian Bauer als ihr Stellvertreter, Tobias Reinhard bleibt Kassenwart und Sophie Rauch bleibt weiterhin Schriftführerin.

Als Beisitzer wurden Nico Denner, Florian Beck und als Neuzugang Katrin Sundt gewählt. Kai Tröger und Andreas Beck bleiben Kraft ihren Amtes bis zur nächsten Wahl weiterhin im Vorstand.

Nachdem Kassenwart Tobias Reinhard über die finanzielle Lage des Vereins gesprochen hatte, wurden Felix Rauch und Christian Holy als Kassenprüfer für das Jahr 2024 gewählt.

Auch 2024 wird gefeiert

Vereinsvorsitzende Christina Rauch gab bekannt, dass der Feuerwehrverein auch im Jahr 2024 die traditionellen Feste wieder mit ins Programm aufgenommen habe.

So fand im Januar bereits das Flögelfeuer statt, dem auch Gäste aus den umliegenden Orten einen Besuch abstatteten. Im März folgt schon bald der Flögelflohmarkt, welcher sich immer größerer Beliebtheit erfreuen kann.

Das Maifeuer wird erstmals an einem Dienstag stattfinden, dem 30. April vor dem Maifeiertag. In der gleichen Woche, am 4. Mai, soll der Operettennachmittag unter dem Motto „Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ ausgetragen werden.

Wie immer findet am zweiten Juni-Wochenende das Feuerwehrfest - dieses Mal wie gewohnt im Park - statt. Marilena und die Rhöner Trachtenkapelle aus Hilders werden hier am Samstag und Sonntag erneut für die unverwechselbare Stimmung unter den grünen Kastanienbäumen sorgen.

„Doch ohne die vielen Helfer können wir diese Feste nicht auf die Beine stellen“, berichtete Christina Rauch und bat die Vereinsmitglieder auch in diesem Jahr wieder kräftig mit anzupacken. Der Vereinsvorstand hat sich zudem dazu entschieden, jedem Mitglied ein neues T-Shirt zu sponsern, die künftig gemeinsam bei den Veranstaltungen getragen werden können.

Gäste zeigen sich beeindruckt 

Daniel Fiekers, Stadtbrandmeister der Stadt Kaltennordheim, bedankte sich zunächst bei den Kameraden der Einsatzabteilung für das entgegengebrachte Vertrauen bei seiner Wiederwahl im vergangenen Jahr. „Es ist wirklich herausragend, was hier im Verein, in der Einsatzabteilung und in der Jugendfeuerwehr geleistet wird“, so der Stadtbrandmeister.

Die Führung, sowohl in der Wehr als auch im Vereinsvorstand, arbeite hervorragend - „macht weiter so.“ Fiekers freue sich auf die anstehenden Veranstaltungen und versicherte den Rückhalt und die Unterstützung der Stadt Kaltennordheim.

„Das ist wirklich einzigartig im Landkreis“, resümierte Kreisbrandmeister Florian Bach. Nicht nur die Feste und das kulturelle Leben in Kaltenlengsfeld, sondern auch die Zusammenarbeit mit den anderen Wehren der Stadt Kaltennordheim würden ihn beeindrucken.

Kaltenlengsfelds Ortsteilbürgermeister Nico Denner ist sich sicher: „Die geleistete Vereinsarbeit macht unser Dorf so lebenswert.“ Er freue sich außerdem, dass das Vereinsheim der Feuerwehr für den neu entstandenen Flögeltreff genutzt werden könne.

Die Einsatzabteilung, die Jugendabteilung und der Verein „laufen einfach wunderbar“, so Denner. „Ich bin stolz auf Euch, nicht nur als Ortsteilbürgermeister, sondern auch privat“, schloss Denner die Jahreshauptversammlung ab.