Tagung in Fulda – Altenheimseelsorge als wichtiger Bestandteil der kommunalen Seniorenarbeit

Gastbeitrag der Altenheimseelsorge Dekanat Fulda

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) unterstützt die Initiative IN FORM mit ihrem Projekt „im Alter IN FORM – Potenziale in Kommunen aktivieren“.

Im Rahmen dieses Projekts fand vergangene Woche eine Fachtagung mit dem Thema „Bedarf es einer Neuausrichtung der kommunalen Seniorenarbeit?“ im ParkHotel Fulda statt.

Die Veranstaltung richtete sich an Haupt- und Ehrenamtliche in den Kommunen, die Gesundheitsförderungsangebote für ältere Menschen aufbauen oder weiterentwickeln möchten.

Diakon Dr. mult. Meins G.S. Coetsier, Koordinator der Altenheimseelsorge im Dekanat Fulda, zieht nach der Fachtagung eine Bilanz für die Altenheimseelsorge.

Gesundheit und Nachhaltigkeit im Fokus

Die Konferenz befasste sich mit verschiedenen Themenbereichen des gesunden Alterns und der kommunalen Seniorenarbeit. Es wurden Empfehlungen von Fachverbänden sowie Bedürfnisse und Herausforderungen in der kommunalen Seniorenarbeit identifiziert.

Das Ziel der Konferenz war es, die Gesundheit und soziale Teilhabe älterer Menschen zu fördern und die Infrastruktur und Dienstleistungen für sie nachhaltig auszubauen. Ein Vortrag von Prof. Dr. Hans-Werner Wahl beleuchtete die Bedeutung von psychosozialen Faktoren, Lebensstil und dem kommunalen Umfeld für ein gesundes Altern.

Die Bedeutung und Mitverantwortung der kommunalen Seniorenarbeit wurden von Anne von Laufenberg-Beermann betont.

Es wurde diskutiert, wie Senioren- und Generationenförderung sowie gesunde Lebensräume für ältere Menschen in speziellen Lebenssituationen wie Einsamkeit, Migrationshintergrund oder finanzieller Benachteiligung gestaltet werden können.

Die Sicherstellung einer guten kommunalen Infrastruktur und Dienstleistungen für ältere Menschen wurde als besonders wichtig erachtet.

Ein Ziel der Fachtagung bestand darin, gemeinsam mit den Teilnehmenden Wege zu finden, wie von ausgewogenen Mahlzeiten aus nachhaltig produzierten Lebensmitteln über Bewegungsangebote bis hin zu kreativen und kulturellen Aktivitäten zur sozialen Teilhabe beigetragen werden kann.

Altenheimseelsorge als Ansprechpartner und Anlaufstelle

Diakon Dr. Coetsier betont, dass die Vorsorge in den verschiedenen Lebensphasen von großer Bedeutung ist, da die menschliche Gesundheit und das soziale Wohlbefinden nicht nur ein fortwährender Prozess sind, sondern auch einen Zustand umfassen, der Körper, Geist und Seele einschließt.

Experten unterstreichen die Notwendigkeit eines interdisziplinären, differenzierten und multiprofessionellen Ansatzes.

Der Koordinator der Altenheimseelsorge im Dekanat Fulda ergänzt, dass die Altenheimseelsorge ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Seniorenarbeit ist, da sie sich um die geistlichen Bedürfnisse älterer Menschen in Pflegeeinrichtungen kümmert und sie bei der Bewältigung ihrer Lebenssituation unterstützt.

Dabei geht es nicht nur um die religiöse Betreuung, sondern auch um die psychosoziale Unterstützung und Begleitung. Im höheren Alter können Einsamkeit, der Verlust von Freunden und Angehörigen sowie körperliche Einschränkungen sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirken.

Die Altenheimseelsorge bietet älteren Menschen eine wichtige Anlaufstelle und einen Ansprechpartner. Coetsier betont, dass die geistige Gesundheit eine entscheidende Rolle spielt und durch geistige Aktivitäten und eine freie soziale Interaktion gefördert werden sollte.

Die kommunale Seniorenarbeit kann hier durch Angebote wie Gedächtnistraining, kulturelle und musikalische Veranstaltungen, Begegnungsstätten sowie einfache Geselligkeit einen positiven und befreienden Beitrag leisten.

Bund und Länder gefragt

Die Konferenz unterstrich die Wichtigkeit einer Neuausrichtung der kommunalen Seniorenarbeit, um den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht zu werden. Neben Gesundheit und Nachhaltigkeit sollten auch Lebensqualität und Sinnhaftigkeit im Mittelpunkt stehen.

Es wurde vorgeschlagen, maßgeschneiderte Angebote zu entwickeln und eng mit verschiedenen Akteuren wie der Altenheimseelsorge zusammenzuarbeiten. Um dies zu unterstützen, sollten Bund und Länder Ressourcen bereitstellen.

Ehrenamtliches Engagement wurde als Möglichkeit genannt, um die Angebote zu erweitern und zu verbessern. Die Konferenz machte deutlich, dass eine Neuausrichtung der Seniorenarbeit erforderlich ist, um den steigenden Anforderungen einer alternden Gesellschaft gerecht zu werden.

Eine bedarfsgerechte Gestaltung der Angebote, eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren und ein nachhaltiger Ansatz können älteren Menschen zu einem selbstbestimmten, gesunden und sinnerfüllten Leben verhelfen.

Die Unterstützung der kirchlichen Dienste und der Seelsorge für die lokale Seniorenarbeit wurde als wichtig erachtet und sollte weiter ausgebaut werden.