Gastbeitrag von Michael Knauf
Am Samstag fand eine private, nicht öffentliche, Thüringen-Rundfahrt mit einem historischen Triebwagen der Erfurter Bahn Service GmbH statt. Der Organisator der Rundfahrt war die Firma Steffen Müller GmbH aus Eisenach.
Die Fahrt diente gleichzeitig als eine Ausbildungsfahrt für Lokführer. Die Firma Müller bietet etwa zehn ausgebildete Lokführer an alle Eisenbahnunternehmen in Deutschland an.
Der Schienenbus, auch Verbrennungstriebwagen genannt, hatte die DR Bezeichnung BR 172/171 (VT 172/171) und wurde im Volksmund scherzhaft "Ferkel-Taxe" oder "Blutblase" genannt.
Bei der DB AG erhielt der Triebwagen die Bezeichnung 771/772. Ein kurzes Stück der privaten Sonderfahrt konnten wir den Schienenbus, auf dem 5,2 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Vacha und Unterbreizbach, begleiten.
Die Eisenbahnstrecke Vacha-Unterbreizbach wurde, nach nur drei Monaten Bauzeit, am 30. November 1952 eröffnet. Die Bauarbeiten an dieser Neubaustrecke wurden vornehmlich durch freiwillige Helfer, unter großen Entbehrungen und Anstrengungen durchgeführt.
Nach einem fast zwanzigjährigen Dornröschenschlaf sowie nach gründlichen Sanierungs-und Rekonstruktionsarbeiten durch den Düngemittelhersteller K & S und der Regionalbahn Thüringen als Streckeneigentümer, konnte die Strecke Vacha-Unterbreizbach, am 5. Mai 2021 wieder an das Streckennetz der Deutschen Bahn angebunden werden.
Die Regionalbahn-Thüringen hat ihren Firmensitz im Empfangsgebäude des Vachaer Bahnhofs. Es war ein schönes Gefühl auf dieser Strecke einen Hauch von Personenverkehr erleben zu dürfen.