Gastbeitrag von Victoria Weber
Nach mehr als 40 Jahren im Dienst der Stadt Hünfeld ist Stefan Schubert in den Ruhestand verabschiedet worden. Der bisherige Erste Stadtrat und Kaufmännische Geschäftsführer der Stadtwerke Hünfeld startete 1983 seine Karriere bei der Hünfelder Stadtverwaltung.
Bei einer feierlichen Verabschiedung im Rathaussaal gab es für den „Herrn der Zahlen“ jede Menge lobende Worte.
„Wer dich kennt, weiß: Du bist der Herr der Zahlen, eine Persönlichkeit, die auch in den komplexesten wirtschaftlichen und rechtlichen Situationen stets den Überblick behält“, hob Bürgermeister Benjamin Tschesnok hervor.
Wenn die Stadt Hünfeld bis heute auf einem soliden finanziellen Fundament stehe, dann habe Schubert einen nicht unerheblichen Anteil daran.
1983 trat Schubert in den Dienst der Stadt Hünfeld. Schnell wurde seine Präferenz für das Finanzwesen deutlich, zeitweise war Schubert auch verantwortlich für das EDV-Wesen und hatte die Leitung des Amtes für Kultur und Soziales inne.
Lange Zeit war der 62-Jährige in der zentralen Steuerung in den Bereichen Finanzen und Personalwesen und als Büroleitender Beamter tätig. 1998 übernahm er zusätzlich die Aufgaben eines Kaufmännischen Geschäftsführers der Stadtwerke Hünfeld GmbH. Höhepunkt seines Wirkens war 2017 die Wahl zum Ersten Stadtrat.
Tschesnok dankte Schubert für sein Engagement und seine fachliche Brillanz. „Wir wünschen uns, dass du als Bürger Stefan Schubert weiterhin ein so leidenschaftlicher Lokalpatriot im besten Sinne dieses Wortes bist und stets stolz auf unsere Stadt Hünfeld bleibst“, sagte Tschesnok und versprach, er werde ihn hin und wieder anrufen und um seinen fachlichen Rat fragen.
Gerhard Biensack, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Hünfeld, ging auf das Wirken Schuberts bei den Stadtwerken ein. Er habe das Geschäft der Stadtwerke seit 1998 maßgeblich mitgelenkt und positiv beeinflusst.
In diese Zeit fiel unter anderem die Aufnahme des Citybus-Verkehrs (1998), der Bau des Parkhauses Zentrum (2000), die Pachtung des Hallenbadbetriebes (2003), die Übernahme des Freibades (2004), die Eingliederung des Parkhauses Am Rathaus (2006), die Errichtung des Gaalbern-Bürgersolarparks (2008) und der Bau der neuen Stadtbibliothek (2019).
„Das letzte halbe Jahr hast du noch einmal richtig Gas gegeben und federführend an der Zukunftsstrategie der Stadtwerke mitgearbeitet“, betonte Biensack.
Stadtverordnetenvorsteher Berthold Quell hob das breite Fachwissen Schuberts vor allem im Bereich der städtischen Finanzen und des Haushalts hervor.
„Du hattest wesentlichen Anteil daran, dass die städtischen Finanzprozesse optimiert werden konnten und auch in schwierigen Zeiten eine Stabilisierung erfuhren.“ Schubert habe sich gegenüber den Mandatsträger immer wieder als Teamplayer erwiesen, der stets bereit war, sein Wissen zu teilen und anderen zu helfen.
CDU-Fraktionsvorsitzender Steffen Diegmüller sagte: „Danke für dein Mitwirken an der Gestaltung Hünfelds, wie wir es kennen. Besonders dein Wissen und Geschick im Bereich der Vorgaben und Gesetze hat hier sicherlich maßgeblich beigetragen.“
„Wer etwas will, sucht Wege. Wer etwas nicht will, sucht Gründe.“ Mit diesem Zitat von Stefan Schubert begann Miriam Ruschke im Namen des Personal- und Betriebsrates ihre Rede. Sie bezeichnete Schubert als eine der erfahrensten und fachkompetentesten Führungskräfte, die sie kennenlernen durfte.
Für die Zukunft wünschte sie ihm im Namen der Kollegen die verdiente Erholung, glückliche Momente mit der Familie und vor allen Dingen Gesundheit.
Zum Abschluss warf Schubert einen Blick auf die vergangenen vier Jahrzehnte. Das Rathaus und das Stadtwerkehaus seien ein Stück Heimat gewesen.
„Oft habe ich dort mehr Zeit verbracht, als zu Hause“, sagte Schubert. Es sei eine spannende Zeit gewesen mit dem Höhepunkt im Amt als Erster Stadtrat.
Er habe sich die Entscheidung, seine Tätigkeit früher zu beenden, als dies seine Lebensplanung eigentlich vorsah, nicht leicht gemacht. „Aber ich bin überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.“ Dennoch sei er auch wehmütig.
Nun steht sein Fokus komplett auf seiner Familie. Ganz ohne neue Pläne geht es für den „Herrn der Zahlen“ aber nicht. Im Ruhestand möchte er ein neues Projekt angehen: ein Instrument zu lernen.