Gastbeitrag von Lea Hohmann
Den sternenklaren Nachthimmel im UNESCO-Biosphärenreservat mit allen Sinnen genießen – das ist seit kurzem auf der Maulkuppe neben dem Fuldaer Haus in Poppenhausen möglich.
Gemeinsam mit den Studentinnen Anne Mack, Olga Turiel und Thea Griep von der Kunsthochschule Kassel haben das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und der Naturpark Hessische Rhön eine einzigartige Übernachtungsmöglichkeit geschaffen.
Torsten Raab, Geschäftsführer des Naturparks Hessische Rhön und Leiter der Hessischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, blickte im Zuge der Eröffnungsfeier auf eine gelungene Zusammenarbeit zurück: „Im Oktober 2021 hatte die Hochschule erstmals Kontakt mit uns aufgenommen. Es war eine echte Initialzündung! Gemeinsam mit den Studentinnen und der ehemaligen Professorin und Designerin Nicola Stattmann haben wir in den vergangenen Monaten eine neue umweltfreundliche, außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeit geschaffen.“
Gemeinsam wurde geplant, recherchiert und die Landschaft nach einem optimalen Stellplatz ausgekundschaftet – ausgewählt wurde schließlich eine bereits zuvor genutzte Ecke neben dem Fuldaer Haus.
„Es war uns wichtig, den Nachtfalter an einer Stelle zu platzieren, die bereits genutzt wurde. Schließlich ist die Wahl dann auf den kleinen Platz neben der Gaststätte gefallen – herrliche Aussicht inklusive“, so Raab.
Auch Manfred Helfrich lobte das Projekt und freute sich über die Installierung des Nachtfalters in seiner Gemeinde: „Die neue Übernachtungsmöglichkeit bietet einen Mehrwert, von dem die ganze Rhön profitiert“, berichtet der Bürgermeister der Gemeinde Poppenhausen.
Zum Nachtfalter
Aktuell befindet sich der Nachtfalter noch in der Testphase. „Das Objekt ist vielseitig einsetzbar und so konzipiert, dass es an zahlreichen Standorten, wie Bauernhöfen oder Streuobstwiesen, aufgestellt werden kann“, so Stattmann.
„Wir sind gespannt auf die Rückmeldungen, sodass der Nachtfalter in Zukunft noch weiter optimiert werden kann“, sagt die ehemalige Professorin.
Der Nachtfalter besteht aus einem Gerüst aus Holz und ist mit Metallfüßen im Boden verankert. Die Übernachtungsgäste liegen auf einem erhöhten Schlafnetz. Bei Regen kann das Objekt zudem flexibel angepasst und ein wasserfester Schutz befestigt werden.
Der Prototyp war ursprünglich als Projektarbeit im Rahmen einer Studienarbeit entstanden. Mit der Umsetzung des Projekts soll der nachhaltige Tourismus im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön gefördert werden.
„Aus diesem Grund haben wir auch darauf geachtet, dass alle Bauteile regional produziert werden können“, fügt Thea Griep hinzu.
Wie geht’s weiter?
Das Projekt soll in den kommenden Jahren an weiteren Orten im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, beispielsweise am Hochrhöner, installiert werden. Die Buchung der Übernachtungen am Fuldaer Haus soll nach einer Testphase zunächst über die Gaststätte erfolgen.
Der genaue Preis liegt noch nicht fest, wird sich aber an verschiedensten Zusatzoptionen wie Frühstück oder die Benutzung der Dusche im Fuldaer Haus orientieren.
„Jetzt gilt es erstmal die Testphase abzuwarten – der Nachtfalter könnte den Auftakt für nachhaltiges Biwakieren – im Sinne des Biosphärenreservats Rhön - bedeuten“, so Raab abschließend.
„Das Interesse ist groß - einige Kommunen haben bereits signalisiert, ebenfalls einen Nachtfalter installieren zu wollen.“
Weitere Infos zum Projekt gibt’s unterwww.nachtfalter-rhoen.cargo.site. In Kürze wird die Webseite unter der offiziellen URL www.nachtfalter.design zu finden sein. Der offizielle Start der Buchungen wird noch mitgeteilt.