Im Rahmen einer Streifenfahrt, in der Nacht vom Mittwoch auf den Donnerstag, fiel den Beamten der Polizeiinspektion Mellrichstadt, auf der Kreisstraße von Stetten in Richtung Fladungen, ein entgegenkommendes Fahrzeug, aufgrund seiner auffälligen Fahrweise auf.
Die Beamten wendeten ihren Dienstwagen und schlossen auf den Pkw der Marke Mercedes auf. Sie wollten den Fahrer in Heufurt einer allgemeinen Verkehrskontrolle unterziehen, allerdings reagiert dieser nicht auf die Anhaltsignale der Polizei und setzte seine Fahrt unbeirrt, mit ca. 100 km/h, in Richtung Nordheim fort.
Die Streifenbesatzung versuchte anschließend, zusätzlich zur Anhalteanlage auf dem Dach des Dienstwagens, mit Blaulicht und Hupsignalen den Mann zum Anhalten zu bewegen, doch dieser erhöhte nun seine Geschwindigkeit auf ca. 130 km/h. Im Verlauf der weiteren Fahrt geriet er zwischen Nordheim v.d. Rhön und Ostheim v.d. Rhön mehrfach mit seinem kompletten Pkw auf die linke Fahrbahnhälfte.
Per Funk wurde eine Streife der Polizeiinspektion Bad Neustadt/Saale zur Unterstützung gerufen. Diese postierten sich mit eingeschalteten Haltesignalen auf Höhe der AVIA Tankstelle in Ostheim v. d. Rhön, um den Mercedesfahrer zum Anhalten zubringen. Dieser stoppte auch seinen Benz hinter dem Streifenwagen, so dass sich die Kollegen aus Mellrichstadt schräg vor seinem Pkw postieren konnten.
Als die Beamten gerade aus ihrem Dienstwagen aussteigen wollten, fuhr der 54-Jährige unvermittelt los, rammte dabei einen der beiden Streifenwagen und setzte seine Flucht fort. Glücklicherweise blieben die Beamten dabei unverletzt und konnten mit beiden Streifenwagen dem Flüchtigen folgen.
Am Ortsausgang von Ostheim in Richtung Stockheim wollten die Kollegen aus Bad Neustadt den Flüchtigen überholen, dieser versuchte dabei mehrfach die Beamten in den Straßengraben zu drängen. Nur durch eine Notbremsung konnte Schlimmeres verhindert werden. Der Flüchtige konnte anschließend endlich zum Anhalten gebracht und über die Beifahrerseite seines Mercedes aus dem Auto geholt werden. Dabei versuchte er sich der Festnahme durch die Beamten zu entziehen, so dass er mit Handschellen gefesselt werden musste.
Bei der Überprüfung seiner Daten stellte sich heraus, dass er keine Fahrerlaubnis hat. Eine durchgeführte Atemalkoholmessung ergab zudem einen Wert von 2,7 Promille, auch wies sein Fahrzeug frische Unfallspuren auf die nicht im Einklang mit dem Unfallgeschehen des Streifenwagens standen. Das Fahrzeug wurde zur Spurensicherung sichergestellt, eine Blutentnahme wurde im Campus Rhön-Klinikum durchgeführt.
Der entstandene Sachschaden an den Fahrzeugen lässt sich auf ca. 6.500 Euro schätzen, verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die weitere Bearbeitung des Einsatzgeschehens erfolgt durch die Verkehrspolizei Schweinfurt- Werneck.