Urkraft der Rhön – Die Legende des Rhöhorwels

Gastbeitrag von Siegfried Hartmann („Itzi“)

Um das Jahr 1549 wurde im höchsten Ort der Rhön, dem rauen Frankenheim, der erste Rhöhorwel geboren. Die alten Schriften berichten von einem Kometen, der in jener Nacht bei den Birxer Fichten niederging – ein Zeichen für die Ankunft eines außergewöhnlichen Wesens.

Entstammend der altehrwürdigen Hartmann’schen Dynastie, war der Rhöhorwel bekannt für seine außergewöhnliche Stärke und Standhaftigkeit.

Schon in jungen Jahren bewies er seine Kraft, als er einen Ochsen aus dem Schwarzen Moor zog – einem Ort, der selbst die Stärksten verschlingt.

Sein Revier lag rund um den Hehlwald, wo er über die Wälder und Moore wachte. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Hählmühle – die heutige Sophienhöhe – zu seinem Stützpunkt. Von dort aus schützte er die Menschen der Rhön vor Plünderern und Kriegsbanden.

Doch nicht nur das: Der Rhöhorwel überwachte auch das gesamte Mäusgeheu, um es vor Dieben und ungebetenen Gästen zu bewahren – eine Aufgabe, die ihm den Respekt der ganzen Region einbrachte.

Noch heute sagt man, wer im Nebel der Rhön unterwegs ist und den Wind durch die Birxer Fichten rauschen hört, könnte den Geist des Rhöhorwels spüren – als unerschütterlichen Wächter seiner Heimat.