Leserbrief von Siegfried Hartmann
(Frankenheim/Rhön)
Die Redaktion weist darauf hin, dass der Inhalt der Leserbriefe die Ansicht der Einsender wiedergibt, die mit der Meinung der Redaktion nicht unbedingt übereinstimmt.
Seit einiger Zeit gibt es in Frankenheim eine überraschende Naturbeobachtung: An den Frankenheimer Teichen und am Leubach wurden Biber gesichtet. Woher sie stammen, weiß niemand genau – jahrzehntelang gab es hier keine.
Die Teiche bestehen seit über 150 Jahren, doch bis vor Kurzem war dort nie ein Biber zu sehen. Es liegt die Vermutung nahe, dass sie gezielt angesiedelt oder eingeschleppt wurden.
So faszinierend und schützenswert diese Tiere auch sind – ihre Aktivitäten bringen erhebliche Gefahren mit sich. Unmittelbar neben einem Wohnhaus wurde ein etwa einen Meter tiefer Biberdamm errichtet. Für die beiden kleinen Kinder, die dort leben und spielen, stellt das eine ernstzunehmende Sicherheitsgefahr dar.
Weitaus problematischer ist jedoch die Folge des gestauten Wassers: Durch die neu entstandenen Wasserflächen wird sich ein massiver Mückenschwarm entwickeln, der das Wohnumfeld stark beeinträchtigt. Gerade im Sommer wird der Aufenthalt im Freien für Anwohner kaum noch erträglich – von gesundheitlichen Risiken ganz abgesehen.
Zusätzlich wurde der Baumbestand entlang des Ufers bereits erheblich dezimiert – Biber fällen systematisch Bäume für Dämme und Nahrung. Was einst ein gepflegter Uferbereich mit altem Bewuchs war, wirkt inzwischen wie eine Schneise der Verwüstung.
Ich appelliere daher an die zuständigen Behörden, die Situation dringend zu prüfen. Natur- und Artenschutz sind wichtig – aber nicht um jeden Preis und nicht ohne Rücksicht auf die Sicherheit, Gesundheit und Lebensqualität der Menschen vor Ort.