Letzte Grenzpatrouille vor 35 Jahren – Point Alpha lädt ein 16.5.25

Die Point Alpha Stiftung lädt am Freitag, den 16. Mai, in den ehemaligen „Observation Post Alpha“ ein, um an die letzte Patrouille der US-amerikanischen Soldaten entlang der innerdeutschen Grenze vor 35 Jahren zu erinnern. Beginn ist um 11:30 Uhr im US Camp der Gedenkstätte. Die Öffentlichkeit ist dazu bei freiem Eintritt herzlich eingeladen.

Am 30. März 1990 gingen die US-Streitkräfte ein letztes Mal auf Patrouille an der Grenze. Über Jahrzehnte hinweg hatten die Kavallerieeinheiten den Schutz der „freedom’s frontier“ während des Kalten Krieges übernommen.

„Mit der Grenzöffnung und der Wiedervereinigung endete eine Ära der Abschreckung, und die letzte Patrouille steht symbolisch für diesen Wendepunkt in der Geschichte“, sagt Benedikt Stock, Geschäftsführender Vorstand der Point Alpha Stiftung.

Er betont zugleich: „Heute ist die militärische Auseinandersetzung wieder von entscheidender Bedeutung – jedoch nicht mehr an der innerdeutschen Grenze, sondern an den Grenzen zur russischen Diktatur.“

Die Veranstaltung beginnt mit einer Flaggenparade, der sogenannten „Retreat Ceremony“, die von Kadetten des Junior Reserve Officers' Training Corps (JROTC) der DODEA Wiesbaden High School durchgeführt wird. Sie endet mit der Intonation der Nationalhymne.

Im Anschluss folgt das Festprogramm in der Fahrzeughalle im Beisein von Vertretern der US-Administration, der Bundeswehr, der Reservistenverbände sowie weiteren Gästen aus Politik und Gesellschaft.

Besonders freut sich Point Alpha auf die Teilnahme ehemaliger Veteranen, die einst an der innerdeutschen Grenze im Dienst standen und nun an diesen symbolträchtigen Ort zurückkehren. Möglich gemacht wurde dies auch durch die wertvolle Unterstützung der AUSA General C.W. Abrams Chapter.

Angeführt werden die Blackhorse-Veteranen von Colonel a.D. Clint Ancker, dem ehemaligen Kommandeur des 3rd Squadron, 11th Armored Cavalry Regiment-Blackhorse, der die letzte Patrouille befehligt hatte.

Ein musikalischer Höhepunkt ist der Auftritt eines Bläserquintetts der U.S. Army Europe and Africa Band & Chorus. Das offizielle Musikkorps der U.S. Army Europe wurde 1949 als 33rd Army Band in Mannheim gegründet und 1952 an das Hauptquartier der U.S. Army Europe verlegt, wo es seinen heutigen Namen erhielt.

Seitdem begleitet es militärische Zeremonien, internationale Veranstaltungen und Kulturprogramme in ganz Europa. Zudem bereichert Stefan H. Deisenroth die Last Border Patrol, indem er historische Fahrzeuge des US-Militärs präsentiert und so einen authentischen Einblick in die damalige Ausrüstung und Technik ermöglicht.

Schülerbegegnungstag

Ein zentraler Bestandteil der „Last Border Patrol“ ist ein Schülerbegegnungstag. Schulklassen aus Hessen und Thüringen treffen gemeinsam mit amerikanischen Jugendlichen auf Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, nehmen an Informationsveranstaltungen, Führungen durch die Ausstellungen und Gesprächen teil und sammeln dabei ganz persönliche „Grenzerfahrungen“.

Besondere Jubiläen

Die Feierlichkeiten erinnern auch an drei weitere Jubiläen, die sich in diesem Jahr zum 25. Mal jähren:

– 25 Jahre Gedenkstein: Im Mai 2000 wurde im US Camp ein Gedenkstein enthüllt, der an den Dienst der amerikanischen Soldaten erinnert. Die Inschrift auf der am vier Meter hohen Sandsteinfindling angebrachten Tafel lautet: „Den US-Panzeraufklärungsregimentern 11 und 14 zum Dank für ihren Einsatz für Frieden und Freiheit.“

– 25 Jahre M60-Panzer: Ebenfalls 2000 kam nach intensiven Bemühungen ein amerikanischer M60-Panzer ins US Camp. Der mit einer Kanone und zwei Maschinengewehren ausgestattete A3-Kampfpanzer, der seit Anfang der 1960er-Jahre bei der US Army im Einsatz war, zählt bis heute zu den beliebtesten Exponaten der Gedenkstätte.

– 25 Jahre Original-Flagge vom Capitol: Vor 25 Jahren wurde zudem eine besondere Fahne in Empfang genommen – ein Original-Exemplar, das zuvor direkt am Capitol in Washington D.C. gehisst war. Die Fahne soll als Symbol der Verbundenheit zwischen der US-Hauptstadt und Point Alpha dienen. Eingefädelt hatte diese Geste der damalige Oberbürgermeister von Eisenach und Point-Alpha-Beiratsmitglied Hans-Peter Brodhun, der die Flagge in der Partnerstadt Waverly vom US-Senator Charles E. Grassley überreicht bekam.