Am Samstag öffnete die Freiwillige Feuerwehr Weilar ihre Tore zum traditionellen Tag der offenen Tür. Bei strahlendem Frühlingswetter präsentierten die Kameradinnen und Kameraden ihre moderne Ausrüstung und luden die Besucher zu spannenden Einblicken in ihren Alltag ein.
Neben einer beeindruckenden Technikschau und praktischen Vorführungen zum sicheren Umgang mit gefährlichen Stoffen sorgten zahlreiche Aktionen für leuchtende Kinderaugen und begeisterte Feuerwehrfans.
Ehrenamt mit Herz und Technik
Daniel Schröter, Gemeindebrandmeister von Weilar, gab in einem Interview einen Einblick in den Alltag der Feuerwehrleute. Der aktive Kern der Wehr besteht derzeit aus 21 Einsatzkräften, unterstützt von rund 60 Vereinsmitgliedern.
Diese treffen sich alle zwei Wochen zu intensiven Schulungen, um nicht nur die Handhabung der Technik, sondern auch theoretisches Wissen für Notfälle zu vertiefen. Schröter betonte, dass Feuerwehrarbeit weit mehr ist als nur Löschfahrzeuge zu bedienen:
„Es geht um technische Rettung bei Verkehrsunfällen, den richtigen Umgang mit Patienten und vor allem darum, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen.“
Doch auch in einer kleinen Gemeinde wie Weilar, mit etwa 900 Einwohnern, ist der Erhalt einer schlagkräftigen Feuerwehr eine Herausforderung.
„Wir hatten früher knapp 30 aktive Kräfte, aber viele Kameraden sind altersbedingt ausgeschieden. Deshalb bemühen wir uns intensiv, die Jugendfeuerwehr attraktiv zu gestalten,“ erklärte Schröter.
Der Nachwuchs besteht derzeit aus 18 jungen Feuerwehranwärtern, die das Fundament für die zukünftige Einsatzbereitschaft bilden.
Herausforderungen und Wünsche
Ein großes Thema bleibt die Finanzierung. „Unsere Gemeinde ist eigenständig und muss mit begrenzten Haushaltsmitteln auskommen,“ erklärte Schröter.
„Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Technik immer auf dem neuesten Stand bleibt, obwohl alles teurer wird.“
Ein dringendes Ziel sei die Erneuerung des inzwischen 24 Jahre alten Einsatzfahrzeugs, das in den kommenden Jahren ersetzt werden muss.
Auch die persönliche Schutzausrüstung der Kameraden erfordert regelmäßige Investitionen, um den strengen Normen gerecht zu werden.
Für die Zukunft wünscht sich Schröter vor allem mehr Nachwuchs und ein stärkeres Bewusstsein für die Arbeit der Freiwilligen: „Es wäre schön, wenn unsere Arbeit von den Einwohnern noch mehr wertgeschätzt würde. Wir machen das alles freiwillig, riskieren oft viel, und dafür ist es wichtig, den Rückhalt aus der Bevölkerung zu spüren.“
Frauenpower in der Feuerwehr
Auch die Rolle von Frauen in der Feuerwehr war ein Thema am Tag der offenen Tür. Susan Bühner, Einwohnerin aus Weilar, zeigte sich beeindruckt von der Technik auf den Einsatzfahrzeugen und wünscht sich eine stärkere Einbindung von Frauen in die Feuerwehrarbeit.
„Es wäre schön, wenn die Mädchen in der Jugendfeuerwehr noch besser gefördert würden,“ betonte sie. „Viele denken immer noch, dass das ein typischer Männerjob ist, aber die Zeiten ändern sich.“
Mit vielen Gesprächen, leuchtenden Kinderaugen und einem gestärkten Gemeinschaftsgefühl endete der Tag der offenen Tür in Weilar.
Die Freiwillige Feuerwehr konnte einmal mehr zeigen, wie wichtig ihr ehrenamtliches Engagement für die Sicherheit der Gemeinde ist – und hoffentlich auch einige neue Mitglieder für ihren lebensrettenden Dienst begeistern.