Gastbeitrag von Manuela Henkel
Zahlreiche Katholiken begingen am Donnerstag deutschlandweit das Fronleichnamsfest. So auch im thüringischen Kranlucken, wo eine der vielen traditionellen Fronleichnamsprozessionen stattfand.
Zahlreiche Gläubige, Messdiener, Fahnenträger und Blumenmädchen zogen mit Gesang und Gebet durch die mit bunten Blumen, gelb-roten Fahnen und grünen Maien geschmückten Straßen.
Die Prozessionsaltäre, vor denen für alle lebenden und verstorbenen Menschen des Dorfes, für die Familien, Kranken, Einsamen, für die Bewahrung der Schöpfung sowie für alle die in Gesellschaft und Politik Verantwortung tragen, gebetet wurde, waren liebevoll von den Bewohnern geschmückt.
Kunstvolle Blumenteppiche aus rotem Klatschmohn, duftenden Rosen und grünen Buchenblättern sowie der Duft des Weihrauches und das Läuten der Altarschellen gaben der Prozession einen besonderen Charakter.
Diakon Thomas Kranz erteilte an den Altarstationen den eucharistischen Segen und die Kranluckener Blasmusikanten sorgten für die musikalische Umrahmung. Der Name des Fronleichnamsfestes geht auf den mittelhochdeutschen Begriff „vrône lîcham“ zurück, was so viel wie „des Herren Leib“ bedeutet.
Das Fest wurde erstmals 1246 im Bistum Lüttich gefeiert und 1264 von Papst Urban IV. zu einem Fest der Gesamtkirche erhoben und wird seitdem am 60. Tag nach Ostern, also am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. Die Prozessionen sollen das Bild des „wandernden Gottesvolks“ darstellen, dessen Mitte Christus, das „Brot des Lebens“ ist.