Die Werra Absenkung von letzter Woche hat katastrophale Folgen für die Wasserbewohner auf der Thüringer-Seite gehabt.
Nicht nur die Fische sind abgewandert, auch hunderte Muscheln sind dabei zu verenden. Die Fotos zeigen, dass viele Werra-Muscheln noch versuchen ins rettende Flussbett zu kriechen.
Am Donnerstag will man den Muscheln helfen.
In Thüringen sind alle hier vorkommenden Muscheln ganzjährig geschützt und dürfen weder gejagt noch vernichtet werden. Auch der ebenfalls ganzjährig geschonte seltene Bitterling wurde in der Werra nachgewiesen. Dieser Fisch kann nur in Verbindung mit den vorhandenen Flussmuscheln überleben. Er ist darauf spezialisiert seine Eier in die Muscheln zu legen.
Mit dem Massensterben der Muscheln an der Werra sind die Folgen für alle beteiligten Bestände nicht abzusehen.
Die Absenkung der Werra wurde nötig weil die Wasserkraft-Anlage in Philippsthal dringend gewartet werden musste.
Die sogenannte Francis Turbine musste generalüberholt werden. Diese leistet ca. 200 KW und erzeugt in einem Jahr so viel Energie, wie etwa 600 Haushalte benötigen.
Die Anlage wurde 2013 installiert und entspricht dem aktuellen technischen Standard in punkto Fischschutz vor den Turbinen.
Für die Reparatur und Erneuerungen wurden circa 30 Stunden gebraucht. Der Betreiber der Wasserkraftanlage hat sich nach Auskunft natürlich beeilt, um einen möglichst geringen Einfluss auf die Tierwelt im Ober und Unterlauf der Werra zu nehmen.
Die Absenkung der Werra wurde mehr als zwei Wochen vorher sowohl in Thüringen, als auch in Hessen angekündigt.
Am Donnerstag (19.9.19) will das Umweltamt des Wartburgkreises eine Rettungsaktion für die Muscheln starten!
Bei der Aktion in der Nähe der Werrabrücke Vacha sollen 300-500 Teichmuscheln gesammelt und so gerettet werden. Denn lange können sie nicht mehr ohne Wasser durchhalten.
Freiwillige Helfer können natürlich gerne mithelfen. Donnerstag früh um 9 Uhr startet die Aktion. Jeder der gerne mithelfen will, die Muscheln zu retten ist herzlich willkommen.
Stiefel nicht vergessen!