Gastbeitrag von Rüdiger Christ
Die neugegründete „Elterninitiative Geisaer Amt für bessere Bildung“ nahmen den in Thüringen erstmals als gesetzlichen Feiertag begangenen Weltkindertag zum Anlass, um für bessere Bildung zu demonstrieren.
Mitten in Geisa an der B 278 hängt an der Ampelkreuzung ein Transparent der Elterninitiative, „Weltkindertag für was? - Besser investieren in Bildung“ ist darauf zu lesen. An der neugebauten „Borscher Hütte“ im Geisaer Stadtteil Borsch, trafen sich Vertreter der Elterninitiative, sowie Schülerinnen und Schüler zu einer originellen Protestaktion.
Auf Karten schrieben die Schülerinnen und Schüler aus Geisa und den Orten des Geisaer Amtes ihre Meinungen zum neuen Feiertag auf. Die Karten wurden dann an Luftballons gebunden und symbolisch mit diesen auf die Reise geschickt.
Sabine Volkmar eine der Mitinitiatoren der Elterninitiative meint, „natürlich brauchen unsere Kinder Zeit mit Familie und Freunden, doch genauso wichtig ist, dass die Zeit in der Schule nicht durch Unterrichtsausfall vergeudet wird. Solche Feiertage haben doch nur symbolischen Charakter, wenn in den Schulen unseren Kindern durch Unterrichtsausfall das Lernen eingeschränkt wird“, meint die besorgte Mutter.
Nicole Simon aus Borsch deren Söhne die 4. und 8. Klasse besuchten, findet es katastrophal, dass ihr Sohn in der 8. Klasse weniger Unterrichtsstunden hatte als ihr Sohn der die 4. Klasse besuchte. „Unsere Kritik ist nicht gegen die Lehrer gerichtet, diese mühen sich bis zur Erschöpfung. Es fehlen einfach zu viele Lehrerinnen und Lehrer an unseren Schulen. „Darin sehen wir ein Versagen der Bildungspolitik in Thüringen“ findet Frau Simon.
Die Eltern berichteten auch, dass nicht wenige Lehrer aus dem Geisaer Amt an schon an hessischen Schulen lehren. In Hessen finden Lehrerinnen und Lehrer bessere Bedingungen vor. Einige Eltern schicken bereits jetzt ihre Kinder in hessische Schulen. Dort ist die Situation auch in puncto Lehrmittelaustattung besser als in Thüringen.
Den älteren Schülerinnen und Schülern aus dem Geisaer Amt ist auch klar, dass ihnen der gravierende Unterrichtsausfall Nachteile bei den Abschlussprüfungen bringen könnte. Wir stehen doch bei der Bewerbung um attraktive Ausbildungsberufe in unmittelbarer Konkurrenz zu den Schulabgängern aus den angrenzenden hessischen Nachbarorten.
Auch aus diesen Worten war eine etwas getrübte Feiertagsstimmung zu entnehmen.