Gastbeitrag von Andrea Dominik
Am Mittwoch, 11. August 2021, fand die diesjährige gemeinschaftliche Urnenbeisetzung auf dem Stadtfriedhof in Bad Salzungen statt. Zahlreiche Freunde, Bekannte oder auch Fremde sind erschienen, um die einsam Verstorbenen würdevoll auf ihrem letzten Weg zu begleiten.
Acht Menschen, die in Bad Salzungen verstarben, wurde an diesem Mittwoch gedacht. Sie starben einsam, ihre Bestattung wurde nicht wie üblich von Angehörigen getragen. Aus diesem Grund hatte die Friedhofsverwaltung die Beisetzung organisiert.
„Wir sind laut Gesetz dazu verpflichtet, einsam in Bad Salzungen Verstorbene auf unserem Friedhof beizusetzen“, erläuterte Stefan Kister von der Friedhofsverwaltung. „Normalerweise werden diese Bestattungen im anonymen Rahmen durchgeführt.
Meine Vorgängerin Rosmarie Zeitz hatte aber vor einigen Jahren bereits beschlossen, dass dies bei uns nicht der Fall sein soll. Deshalb richten wir auch für diese Menschen eine Trauerfeier aus. Denn auch sie sollen ihren letzten Weg nicht allein gehen müssen.“
Diese Art der Bestattung wird in der Regel zweimal im Jahr in Bad Salzungen durchgeführt. Durch Corona hatte sich der Termin auf August dieses Jahres verschoben. Als ehrenamtlicher Trauerredner konnte Helmut Wagner vom „Ersten Bestattungsinstitut“ aus Bad Salzungen gewonnen werden.
Er verabschiedete die Verstorbenen mit einem Zitat von Thornton Wilder „Da ist ein Land der Lebenden und ein Land der Toten, und die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe…“. Sieben der acht Verstorbenen wurden auf dem Friedhof „An den Eichäckern“ im gemeinschaftlichen Urnengrab beigesetzt, ein Verstorbener im Familiengrab auf dem Husenfriedhof.
„Ich möchte allen Besuchern dieser Trauerfeier meinen herzlichen Dank zukommen lassen. Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, anderen oder gar fremden Menschen die letzte Ehre zu erweisen. Das ist für mich ein bemerkenswerter Akt der Nächstenliebe“, so Stefan Kister.