Besuch auf Point Alpha – Südkoreaner blicken hoffnungsvoll auf Deutschland

Gastbeitrag von Wolfgang Weber

Geht es um Teilung und Wiedervereinigung richten sich die Blicke vieler Südkoreaner hoffnungsvoll auf Deutschland.

Die friedliche Revolution in der DDR und die Deutsche Einheit bilden für Südkoreaner den historischen Präzedenzfall für die eigene Wiedervereinigung, auf die man nach wie vor hofft.

Trotz der mittlerweile fast 80-jährigen Teilung der Halbinsel und den traumatischen Ereignissen des Korea-Krieges von 1950 bis 1953 ist die Sympathie der Koreaner füreinander auch heute noch groß.

Seit geraumer Zeit steht die Point Alpha Stiftung in Kontakt mit dem „Zukunftsforum für Korea e.V.“ aus Mainz, und nun – nach langer Pandemie-Pause – wollen beide Seiten den begonnenen Austausch wieder aufnehmen und vertiefen.

So jedenfalls lautet das Ergebnis nach dem Besuch einer koreanischen Delegation mit Konsul Hyunjoo Oh vom Generalkonsulat der Republik Korea in Frankfurt/M. an der Spitze sowie Chin Im und Hyo Sung Kim vom Verein „Zukunftsforum“ auf Point Alpha.

Die Gäste wurden im Haus auf der Grenze vom Point-Alpha-Vorstand Benedikt Stock und Philipp Metzler sowie dem Wissenschaftlichen Mitarbeiter Johannes Schneider empfangen.

Ausgiebige Informationen über die musealen Angebote im Haus auf der Grenze und im US Camp sowie Informationen über politische Zusammenhänge und Hintergründe erhielten die Gäste bei einem Rundgang durch die Ausstellungen und denkmalgeschützten Anlagen.

Im Verlauf wurden die Möglichkeiten gemeinsamer Projekte erörtert, vor allem die Neuauflage eines wissenschaftlichen Symposiums rückte dabei konkreter in den Blickpunkt.

„Die Kontaktpflege auf internationaler Ebene, auch und vor allem mit Südkorea, sind für die Point Alpha Stiftung von besonderer Bedeutung“, unterstreicht Benedikt Stock, „zumal wir seit vielen Jahren eine Partnerschaft zum südkoreanischen Landkreis Goseong haben.“

Dort befindet sich inmitten des 248 Kilometer langen und vier Kilometer breiten militärischen Sperrgebietes entlang des 38. Breitengrades, der seit 1953 die Waffenstillstandslinie zwischen Nord- und Südkorea bildet, das Museum in der Demilitarisierten Zone (DMZ-Museum).

Mit Unterstützung der Point Alpha Stiftung wird dort eine Dauerausstellung über die Friedliche Revolution in der DDR und die Vereinigung beider deutschen Staaten am 3. Oktober 1990 gezeigt.

Sie bildet für die Besucher und Wissenschaftler im DMZ-Museum den historischen Präzedenzfall für die eigene Wiedervereinigung, auf die man in Südkorea nach wie vor verfolgt.