Gastbeitrag von Christopher Eichler
Der Bundestag hat den Ausstieg aus der Atomenergienutzung im Juni 2011 mit breiter Mehrheit beschlossen. Wie mit den hochgefährlichen Hinterlassenschaften dieser Technologie verfahren wird, ist Gegenstand der Endlagersuche.
Das Standortauswahlverfahren befindet sich derzeit in der ersten von drei Phasen.
Die im Verfahren der Endlagersuche so oft betonte Öffentlichkeitsbeteiligung erfolgt vorrangig über zahlreiche Veröffentlichungen im Internet.
Eigens gestaltete Internetseiten werden durch diverse Plattformen ergänzt. So nutzt etwa die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) einen eigenen YouTube-Chanel für Informationen rund um das Standortauswahlverfahren.
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) lädt alle Interessierten zur Community-Plattform „WeChange“ ein, in der eine eigene Gruppe für das „Forum Endlagersuche“ geschaffen wurde.
Darüber hinaus wird eine Fülle an Videokonferenzen zu den anstehenden Themen angeboten.
„Engagement ist also bei kommunalen Vertretern, Institutionen, Experten, aber auch Bürgerinnen und Bürgern gefragt, damit diese Öffentlichkeitsbeteiligung eine echte Beteiligung wird.
Einige Regionen aus anderen Bundesländern sind hier schon sehr präsent“, warnt Landrätin Peggy Greiser.
In Thüringen müsse man das Thema Endlagersuche noch mehr in den Fokus stellen, damit durch eine breite Beteiligung auch ein kritischer, ausgewogener Blick auf das Verfahren geworfen werde.
Dabei gelte es eine Vielzahl an Informationen zu erfassen und zu bewerten.
Mit der Veröffentlichung der Methodenpapiere zu Endlagersuche und der zugehörigen Veranstaltungsreihe Ende März 2022 ist eine entscheidende Phase des Standortauswahlverfahrens gestartet. Die 90 Teilgebiete werden auf wenige Standortregionen reduziert.
Das Forum Endlagersuche (FE) – als weiteres öffentliches Beteiligungsformat - findet am 20./ 21. Mai 2022 statt. Die Teilnahme an dieser hybriden Veranstaltung ist allen Interessierten vor Ort in Mainz oder online möglich.
Im Fokus der Veranstaltung steht die Auseinandersetzung und Diskussion der Arbeitsfortschritte der BGE zur Eingrenzung der Teilgebiete auf Standortregionen.
Bis zum 31. Mai 2022 können darüber hinaus in einer Online-Konsultation (www.forum-bge.de) Hinweise, Kritik oder Vorschläge gemacht werden, wie das Herangehen der BGE an die repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen verbessert werden kann.
In Vorbereitung des Forums Endlagersuche lädt die Bundesgesellschaft für Endlagerung in einer „Lese- und Sprechstunde zur Methodik der repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen“ zu einem online-Austausch ein.
Der Kreistag des Landkreises hatte zuletzt eine entsprechende Resolution gegen ein Endlager im Landkreis verabschiedet und wird seine kritische Hinweise fristgerecht einreichen beziehungsweise zu Protokoll geben.
Der erste Lesezirkel für die unlängst veröffentlichten Methodenpapiere, das Konzept zur Durchführung der repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen (rvSU) sowie die Methodenbeschreibung und Beispiele findet am Freitag, den 6. Mai 2022, von 16 bis 19 Uhr statt. Ein weiterer Termin ist für den 13. Mai 2022 geplant.
Die Anmeldung zu diesen und weiteren Terminen für jedermann kann unter https://base.meetingmasters.events/ erfolgen. Hier können Fragen zu den Papieren direkt an die BGE gestellt werden.
In einer Gesprächsrunde mit Vertretern der BGE (Bundesgesellschaft für Endlagerung) mbH und des Planungsteam Forum Endlagersuche (PFE) werden an verschiedenen Beispielen Orientierung und Einblicke gegeben.
„Im Interesse des Erhaltens unserer Prachtregion sollten sich zahlreiche kommunale Vertreter und Bürger unseres Landkreises aktiv mit dem Thema Endlagersuche auseinandersetzen, auch wenn aktuell andere Themen wichtiger scheinen“, so Landrätin Peggy Greiser.