Am Dienstag wurde Walter Höhn aus Wölferbütt die Kulturnadel des Freistaates Thüringen verliehen. Die würdevolle Auszeichnungsfeier fand im Kaisersaal Erfurt statt.
Neben ihm wurden noch neun weitere Thüringerinnen und Thüringer für ihre kulturellen Leistungen von Staatsekretärin Tina Beer ausgezeichnet.
Vachas Bürgermeister Martin Müller und Landrat Reinhard Krebs waren ebenfalls bei der Verleihungsveranstaltung anwesend und gratulierten Walter Höhn persönlich.
Bürgermeister Martin Müller: „Ich freue mich sehr, dass Walter Höhn diese hohe Auszeichnung zu teil wird. Es ist eine großartige Anerkennung für seine jahrzehntelangen Verdienste um die Kultur- und Brauchtumspflege in der Thüringer Rhön.“
Im Folgenden ist der Text aus der Laudatio wiedergegeben:
Walter Höhn engagiert sich seit 50 Jahren für die Kultur seiner Rhöner Heimat. Herr Höhn war zu DDR-Zeiten Vorsitzender des Dorfklubs und des Festkomitees der Dorffestspiele in Wölferbütt, die seine Heimat bis ins Ausland bekannt gemacht haben.
Von 1974 bis 1989 fanden sie jährlich mit bis zu 7000 Besuchern statt. Auf der Festfreilichtbühne traten Künstlerinnen und Künstler sowie zahlreiche Volkskunstgruppen aus dem In- und Ausland auf. Dazu entstand der Fernsehfilm „JWD in Wölferbütt“, der 1992 im MDR gesendet wurde.
Herr Höhn war Leiter und Gesangssolist im Dorfensemble Wölferbütt. Das Dorfensemble wurde 1975 gegründet und war bis 2005 aktiv. Es trat landesweit und bei offiziellen Auslandsgastspielen in Ungarn, Polen und der ehemaligen CSSR auf.
Über 20 Fernsehauftritte, u. a. im Fernsehen der BRD und Japan, absolvierte das Ensemble. 1986 erfolgte die Auszeichnung mit dem Kunstpreis der DDR. Danach spielte Herr Höhn in einer kleinen Gesangs- und Mundartgruppe mit.
Im 2004 gegründeten Keltenverein Sünna war Herr Höhn Vorstandsmitglied und übernimmt bis heute Führungen und hält Vorträge zum Leben der Kelten in der Rhön.
Davon zeugen auch seine drei Keltenbücher, in denen er beschreibt, wie die Kelten auf den basaltenen Bergkuppen, an Hängen und in den saftigen Tälern der Rhön, im Fuldaer Land und im Grabfeld vor mehr als 2000 Jahren lebten.
Herr Höhn ist Buchautor im Kunstverlag des Dr. Michael Imhof. Auf elf Veröffentlichungen über Brauchtum, Geschichte, gesellschaftliches Leben, Natur und Heimat der Thüringischen Rhön kann er zurückblicken.
Als Heimatforscher möchte er die Region den Leserinnen und Lesern näherbringen. Er stellt die bezaubernden Landschaften, die Dörfer und Städte vor, beleuchtet historische und kulturelle Hintergründe. Anfang 2022 erschien sein neuestes Buch „Die Thüringische Rhön - Eine Kulturlandschaft“.
Zurzeit arbeitet er an Geschichten über seine Erlebnisse mit seinem Dackelhund Brix, das im Herbst 2022 erscheinen soll. In vielen Städten und Gemeinden des Wartburgkreises, des Kreises Schmalkalden-Meiningen und in Hessen hält er Buchlesungen und Lichtbildervorträge. Die Leidenschaft und Heimatliebe ist ihm bei seinen Vorträgen deutlich anzumerken.