Gastbeitrag von Josphine Ißbrücker
Von dem einst herrschaftlichen Gebäude mit Blick auf die Werrawiesen ist heute nicht mehr viel übrig geblieben: Die Luxenburg, das geschichtsträchtige Gebäude in Kloster ist nun zum Abriss freigegeben.
Die Luxenburg, vor rund 170 Jahren erbaut, hat in ihrer Geschichte einiges erlebt. Elias Lux hatte das Gebäude als Ausflugslokal errichtet, bevor es Ende des 19. Jahrhunderts von Friedrich Eckardt zu einer Zigarrenfabrik umgebaut wurde. Später wurde die Luxenburg wieder als Café und danach als „Luft- und Sonnenbad zur Luxenburg“ genutzt.
Auch als Jugendherberge der Hitlerjugend musste die Luxenburg herhalten. In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg wurden hier Geflüchtete untergebracht, bevor das Gebäude zu DDR-Zeiten für Mietwohnungen genutzt wurde.
In den vergangenen zehn Jahren kam es zu einigen Eigentümerwechseln, bis die Stadt sich 2016 dazu entschloss, das Anwesen zu kaufen, um eine weitere Verwahrlosung zu vermeiden.
Wie Bürgermeister Klaus Bohl mitteilt, ist das Gebäude durch den jahrelangen Sanierungsstau einsturzgefährdet und nicht mehr bewohnbar.
Daher haben nun die Entrümpelungsarbeiten begonnen, bevor in der kommenden Woche der Abriss des Gebäudes und der Nebengebäude startet. Dem sind viele Stunden Verwaltungsarbeit vorangegangen, berichtet der Bürgermeister.
Bereits 2016 stellte die Stadt einen Fördermittelantrag, um Zuschüsse für die Kosten des Rückbaus zu erhalten.
Nach vielen abgelehnten Anträgen erhielt die Stadt in der ersten Jahreshälfte 2022 nun endlich die finale Zusage, dass 60 Prozent der Kosten für den Abriss und die Wiedernutzbarmachung des Geländes vom Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR) übernommen werden.
Für den Bad Salzunger Ortsteil Kloster bedeutet der Abriss der Luxenburg samt Nebengebäuden ein deutliches Plus für das dörfliche Erscheinungsbild.
Zusätzlich werden Flächen zurückgewonnen, die nach Beendigung der Abrissarbeiten als innerörtliche Bauflächen zur Verfügung gestellt werden können. Geplant ist, auf dem Gelände der ehemaligen Luxenburg drei Baugrundstücke zu schaffen.