Gastbeitrag von Anja Nimmich
Insgesamt sechs Projekte der Stadt Geisa in Höhe von 148.510,39 Euro fördert das Thüringer Umweltministerium in diesem Jahr über das RegionalBudget mit einem Fördersatz von 90 Prozent.
In diesem Jahr sollten die Projektideen einen direkten Bezug zum Gründen Band haben. Mit Geisa als westlichste Stadt des einstigen Warschauer Paktes und der ehemaligen Grenzlage der Orte im 5-Kilometer-, teilweise sogar im 500-Meter-Sperrgebiet bot die Region natürlich zahlreiche Möglichkeiten.
„Wir freuen uns, dass letztlich alle im Frühjahr eingereichten Projekte gefördert werden“, sagte Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel bei der letzten Stadtratssitzung.
Sie dankte allen Ehrenamtlichen, den Ortsteilbürgermeistern sowie dem Kulturausschuss für die Unterstützung bei der Ausarbeitung der Ideen.
Unter anderem soll das Projekt „Freiheit & Frieden - Erfahrungen am westlichsten Punkt des ehemaligen Warschauer Paktes“ in Reinhards umgesetzt werden.
Zur Erinnerung an diesen historischen Ort soll an einer ersten Station in Reinhards zum Thema Freiheit & Frieden eine „Friedensskulptur“ durch junge Künstler aus der Region entworfen und aufgestellt werden.
Ebenso ist geplant, dass an diesem Punkt ein „runder Tisch für Friedensgespräche“ entsteht, der nicht nur von Wanderern des Grünen Bandes für ein Picknick genutzt werden kann, sondern alle Besucher einlädt, im gemeinsamen Gespräch über die Werte von Frieden und Freiheit nachzudenken.
Weiterhin ist an dieser Stelle die Errichtung einer Infotafel zur Grenzgeschichte mit Bildern und Zeitzeugenberichten über das Leben im „500 Meter Sperrgebiet“ über QR-Codes geplant.
Entlang des Grünen Bandes Richtung Rößbergkreuz sollen künftig Wanderer zu einer zweiten geplanten Station gelangen.
An dieser Stelle soll eine Relaxliege mit Infotafel zur Friedlichen Revolution, zu Freiheit und Frieden mit Meditation „Den inneren Frieden finden“ aufgestellt werden. Die Gesamtkosten betragen knapp 20.000 Euro, bei einer Förderung von 90 % verbliebe noch ein Anteil für die Stadt Geisa von 2.000 Euro.
Weiterhin soll bei Geismar der sogenannte „Eulenturm” saniert werden. Der ehemalige Grenzturm ist mittlerweile zu einem Vogelrefugium geworden. Geplant ist eine Außensanierung zur langfristigen Erhaltung des Turmes.
Ebenso sollen in unmittelbarer Nähe zum Turm eine Sitzgruppe mit Infotafeln und Schaunistkästen aufgestellt werden. Das Projekt “Eulenturm” ist mit Gesamtkosten von 25.997,48 Euro veranschlagt.
Weiterhin ist geplant, den mittlerweile in die Jahre gekommene Serpentinenpfad zum Rößbergkreuz als Besucherlenkung mit Hilfe von Ehrenamtlichen, Bauhof und Baufirmen wieder zu ertüchtigen. Er verbindet drei Rundwanderwege über Spahl, Ketten und Reinhards.
Entlang des Pfades, der durch ein einstiges Waldstück führte, das durch Borkenkäferbefall abgeholzt werden musste, soll eine Infotafel „Kreislauf des Waldes“ sowie zur „Flora und Fauna im Biosphärenreservat“ aufgestellt werden.
An der Stelle Rößbergkreuz mit der prämiert „Schönsten Aussicht Südthüringens“ ist geplant, ein Aussichtsfernrohr mit Panoramatafel mit Informationen zum ehemaligen Grenzverlauf aufzustellen. Für dieses Projekt sind Gesamtkosten von knapp 37.000 Euro veranschlagt.
Weiterhin wird das Projekt „Grenzerfahrungen am Sonnenplateau bei Wiesenfeld“ mit Gesamtkosten von 34.000 Euro gefördert. Wiesenfeld ist als Grenzdorf vor allen Dingen durch eine Massenflucht der Bevölkerung aus Angst vor Zwangsevakuierungen, bekannt geworden.
Entlang des Grünen Bandes direkt am Point Alpha Weg sollen auf einem Sonnenplateau drei drehbare Sonnenliegen in der Nähe von Wiesenfeld aufgestellt werden, um neue Kraft in der Natur des Biosphärenreservates zu tanken und um Wissenswertes über die besondere Geschichte des Ortes zu erfahren.
Hier hat der Besucher einen Blick in die Rhön mit ihrer Artenvielfalt, auf den ehemaligen Grenzverlauf mit dem Weg der Hoffnung, auf das Hessische Kegelspiel sowie zur Mühle in Wiesenfeld als geschleiften Hof.
Aufgrund zahlreicher Anfragen von Wanderern des Grünen Bandes soll zusätzlich eine Schutzhütte errichtet werden, um diesen ganzjährig einen Unterschlupf bei unbeständigem Wetter zu bieten.
Ebenso soll noch die Anlage Geisaer Ämter Kreuz mit einem Gesamtbetrag von 22.392,00 Euro saniert werden.