Der SPD-Ortsverein Henneberg-Rhön-Grabfeld und die SPD-nahe Initiative „Ländlicher Raum“ möchten in die Debatte um Grünschnittannahmestellen den Vorschlag einbringen, diese in Wertstoffhöfe umzuwandeln.
Die Idee dazu hat der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende und ehemalige Rhönblick-Bürgermeister Peter Spieß, welcher ebenso als sachkundiger Bürger Mitglied des Bau- und Umweltausschusses ist, eingebracht.
Auch Schmalkalden-Meiningens Landrätin Peggy Greiser wurde der Vorschlag schon unterbreitet.
Wörtlich schreibt Peter Spieß: „Wenn der Landkreis Geld in die Hand nimmt, dann sollte er hauptamtlich geleitete Wertstoffhöfe schaffen anstatt ehrenamtlich betriebene Grünschnittannahmestellen. [...]
Den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises – und um die sollte es gehen – wird zurzeit bei einigermaßen geordneten Verhältnissen im Abstand von zwei bis vier Wochen stundenweise Grünschnittannahme angeboten. Mancherorts erfolgt dies bereits getrennt nach holziger und krautiger Biomasse.
Mit hauptamtlichen Beschäftigten könnte dies auf eine wöchentliche Annahme zuverlässig gekürzt werden. Die ehrenamtlichen Kräfte könnten als Hilfskräfte zugeordnet und über den Landkreis, welcher zukünftig die Verantwortung trägt, entschädigt werden.
In den Wertstoffhöfen könnte zusätzlich wöchentlich Sperrmüll mit angenommen und so mancher „Farbtopf“, der nicht den Weg zum Wertstoffmobil findet, auch ordnungsgemäß entsorgt werden.
Das Wertstoffmobil könnte eingespart werden. Dieses hält eh nur für wenige Minuten in der Ortschaft und wer hat zu dieser Minute gerade Zeit?“
Weiterhin schlägt Spieß vor, landwirtschaftlichen Betriebe mit einzubeziehen. Die krautige Biomasse könne vor Ort in so mancher Biogasanlage Verwendung finden. Die holzige Biomasse sei im geschredderten Zustand für manche gemeindliche Einrichtung gut, um sie mit Wärme zu versorgen.
Ortsvereinsmitglied Gabi Meth sagt hierzu: „Peter Spieß hat unsere volle Unterstützung. Auch und gerade wenn er für den Bereich Rhön als Standorte für solche Wertstoffhöfe Frankenheim, Kaltensundheim und Helmershausen vorschlägt und so doch wenigstens noch einige Annahmestellen erhalten bleiben und aufgewertet werden.
Ebenso ist der Vorschlag sinnvoll, die Wertstoffhöfe mit hauptamtlichen Mitarbeitern auszustatten, da es auch schon heute für die Betreuung der jetzigen Grünschnittannahmestellen immer schwerer wird, Menschen zu finden, die diese Aufgabe übernehmen.“
Der Mitinitiator der SPD-nahen Initiative „Ländlicher Raum“, Sven Scheerle fügt an: „Ich denke auch, dass dieser Vorschlag sowohl für meine Region Grabfeld als auch für den Landkreis einer Überlegung wert sein sollte.
Gerade auch weil er den Aspekt der regionalen Verwertung beinhaltet und darüber hinaus durch die Aufwertung der Annahmestellen einen gewissen Ausgleich für den geplanten Wegfall von bisherigen Grünschnittplätzen darstellt. Es bleibt zu hoffen, dass diese Überlegungen in die weitere Beratung mit einfließen.“
Auch im Wartburgkreis sorgt das Grünschnitt-Thema in letzter Zeit für Kritik.
Ab 2023 steigen die Müllgebühren um durchschnittlich neun Prozent und auch für den Grünschnitt werden zukünftig 10 Euro pro Kubikmeter verlangt. Ab 2023 müssen dafür vorab Wertkarten gekauft werden, die in 250 Liter-Mengen unterteilt sind. (wir berichteten).