Das Gewerbegebiet in Geisa wächst. Davon konnte sich Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee vor Ort überzeugen. Aktuell bauen zwei Unternehmen aus den Bereichen Kältetechnik und Erdwärmenutzung Produktionsgebäude vor Ort.
Mit der Firma MES GmbH (Machinery Engineering und Service) wird sich nun eine Firma aus Fulda in Geisa ansiedeln, die innovative Lösungen rund um Produktionsanlagen: von der Anlagentechnik, über die Infrastruktur, bis zur Digitalisierung umsetzt.
„Wir suchten schon länger nach einer Expansionsmöglichkeit und in Geisa haben wir einen geeigneten Standort mit der passenden Fläche gefunden“, erklärte Carsten Geigengack, der neben Thomas Steinwachs und André Rübsam die Geschäftsführung der MES GmbH inne hat.
Da die Mitarbeiter des Unternehmens nicht nur aus dem fuldischen Bereich, sondern auch aus dem Raum Bad Salzungen kommen, sei der Standort in Geisa zentral gelegen und die Fördermöglichkeiten in Thüringen seien sehr attraktiv.
Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee freute sich dann auch, das positive Fördermittelschreiben mit einer Förderzusage in Höhe von 1,7 Mio Euro an die drei Geschäftsführer übergeben zu können.
Bürgermeisterin Manuela Henkel dankte allen Verantwortlichen des Thüringer Wirtschaftsministeriums. „Wichtig ist, dass die Fördermöglichkeiten für Unternehmen fortgeführt werden“, so Henkel.
Geisa war jahrzehntelang mit seiner direkten Grenzlage von jeglichen wirtschaftlichen und infrastrukturellen Entwicklungen abgeschnitten und es gelte immer noch viel aufzuholen.
Landtagsabgeordneter Martin Henkel (CDU) freute sich ebenso über die positive Entwicklung im Gewerbegebiet. Gemeinsam mit der Bürgermeisterin hatte er den Fördermittelantrag auf Landesebene unterstützt.
Die MES GmbH will nun zügig die Bauplanungen vorantreiben. Insgesamt soll auf dem ca. 14.000 qm großen Gewerbegrundstück ein Büro- und Produktionshallenkomplex mit einer Größe von 3.000 qm entstehen.
Ab 2025 will man mit der Produktion vor Ort anfangen und die aktuelle Belegschaft von 40 auf 60 bis 70 Mitarbeiter in Geisa aufstocken. „Wir setzen aktuell auf drei Standbeine: Sondermaschinenbau, Retrofit und Werksverlagerungen“, erklärte Carsten Geigengack.
Besonders der Bereich Retrofit, sprich die „Wiederfitmachung“ von Produktionsanlagen, boomt.
Die Fachmitarbeiter von MES nehmen sich alte Anlagen, bei denen teilweise die Hersteller gar nicht mehr existieren, vor und statten diese mit moderner Elektro- und Steuerungstechnik aus, so dass sie wieder für viele Jahre nach den aktuellen Sicherheitsstandards einsatzfähig sind.
„Wir starten da, wo andere aufhören“, erklärte Geigengack dem Minister. „Meist gibt es nur zwei bis drei Wochen Stillstand, wenn wir eine Anlage überarbeiten und die Kosten betragen nur bis zu etwa 30 Prozent im Vergleich zu einer neuen Anlage“, erläuterte Thomas Steinwachs.
Zum Sondermaschinenbau gehört unter anderem auch die Produktion von Trocknungstechnik auf Infrarotbasis, die viel weniger Energie als andere Anlagen verbraucht.
Ebenso ist das Unternehmen in der Beschichtungs-, Veredlungs- und Montagetechnik für seine Kunden die aus den Branchen Automotive, Textilindustrie, Hausgeräte und Gesundheitstechnik kommen, unterwegs. Begeistert vom Firmenkonzept zeigte sich auch Minister Wolfgang Tiefensee.
In Thüringen setze man besonders Schwerpunkte auf die Themen Ressourcenschonung und Wiederverwertung.
Er empfahl den verantwortlichen Geschäftsführern bezüglich dieser Themen Kontakt mit der Hochschule Nordhausen und der Bauhaus-Universität Weimar zwecks möglicher Kooperationen aufzunehmen.
Beim Besuch im Gewerbegebiet Geisa nutzte Tiefensee auch die Möglichkeiten die neue Flüssiggasanlage in Augenschein zu nehmen. Werraenergie-Geschäftsführer Hans Ulrich Nager stellte das Projekt, dass auch bereits auf Wasserstofftechnik vorbereitet ist, vor.