Gastbeitrag von Sandra Blume
Im Rahmen eines weiteren Treffens haben sich die Mitglieder des Salzunger Bündnisses gegen den Suedlink zum weiteren gemeinsamen Vorgehen verständigt.
Ziel der Akteure ist es, die Bürger in der Region zu mobilisieren, sich jetzt aktiv einzubringen, denn:
Die Entscheidung ist noch nicht getroffen!
Trotz der Empfehlung von Tennet für den auf der Karte rot markierten Trassenverlauf, sind alle anderen Planungsvarianten für den Suedlink noch im Rennen. Ziel des Bündnisses ist es inzwischen jedoch auch, den Trassenbau insgesamt zu verhindern.
„Hier hat es einen Paradigmenwechsel gegeben“, so Landrat Reinhard Krebs, „ denn seit der Aussage von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, dass die Trasse auch dem europäischen Stromhandel dient, steht das Vorhaben für uns insgesamt in seiner Sinnhaftigkeit in Frage, weil die vermeintlich der Energiewende dienende Trasse auch Atomstrom und Kohlestrom transportieren soll.“
Das Bündnis lehnt darüber hinaus die Trasse aus drei Gründen ab:
Zum ersten wegen der dauerhaften Zerstörung von Landschaften und Agrarflächen sowie Ökosystemen.
Zum zweiten wegen der fehlenden, nachvollziehbaren Begründung für das Vorhaben.
Zum dritten, weil jede Infrastrukturmaßnahme in der Durchführung einen Eingriff aber auch einen Nutzen bedeuten müsse. Bei der geplanten Trasse seien Kosten und Eingriff immens, einen Nutzen für die Menschen gäbe es hingegen gar nicht. Im Gegenteil:
„Die Trasse donnert hier durch und wir warten fünf Jahre auf Strom für ein neu zu erschließendes Gewerbegebiet“, kritisierte auch Landrätin Peggy Greiser aus Schmalkalden-Meiningen und wünschte sich, dass der Raumwiderstand „Bürger“ ganz groß werden muss, um das Projekt aufzuhalten.
„Ich möchte die Bundesnetzagentur zuschütten mit Einwänden von Bürgern, so dass sie aus der Arbeit überhaupt nicht mehr herauskommt“, erhofft sich Landrat Reinhard Krebs.
Aktuell führt die Bundesnetzagentur (BNetzA) eine Öffentlichkeitsbeteiligung durch, in der jedermann seine Bedenken vorbringen kann. Auch alle im Bündnis engagierten Landkreise bzw. Städte bereiten dafür weitere Stellungnahmen vor.
Da sich das Verfahren nun an einem neuen Punkt befindet, müssen alle erfolgten Stellungnahmen nochmals neu abgegeben werden.
„Wichtig dabei ist, dass es sich um die Benennung konkreter Mängel oder Raumwiderstände handeln muss – bloße Kritik am dem Trassenbauverfahren zu äußern reicht leider nicht aus“, machte Landrat Reinhard Krebs deutlich.
Der Wartburgkreis und der Landkreis Schmalkalden-Meiningen sind unterdessen Mitglied im Verein „Thüringer gegen Suedlink“ geworden. Der Verein hat rund 100 Mitglieder und kann auf 25.000 aktive Unterstützer verweisen. Wer sich einbringen möchte findet aktuelle Informationen unter www.kein-suedlink.de