Gastbeitrag von Julia Otto
Trotz Dauerregen machten sich viele Besucher aus allen Richtungen kommend auf den Weg in die Peter- und Paul-Kirche nach Frankenheim, um bei dem vorletzten Abendgottesdienst des Kirchenkreises Bad Salzungen-Dermbach dabei zu sein.
Bereits bei der Ankunft konnte man den Höhepunkt des Abends – die einzigartige Open-Air-Orgel der Meisterwerkstätte „Hoffmann & Schindler“ – vor dem Eingang der Kirche hören und bestaunen.
Der „Medienstar aus Ostheim“, der bereits in vielen Metropolen wie z. B.: Berlin, Hamburg und Wien für Stimmung sorgte, war eigens für die Veranstaltung von Pfarrer Alfred Spekker gebucht worden.
Organist Max Wedjelek aus Birx lies vor und nach dem Gottesdienst, die auf einem Lastwagen montierte Orgel ertönen. Die 1830 Pfeifen konnte man aus dem Heck begutachten. Um die Pfeifen vor Nässe zu schützen, mussten die großen seitlichen Türen, die eigentlich als Klangaustrittsöffnung dienen geschlossen bleiben.
Pfarrer Alfred Spekker begrüßte die Besucher aufgrund des anhaltenden Regens zum Gottesdienst in der Peter- und Paul-Kirche.
Gastpfarrer Roland Jourdan aus Vacha begann seine Predigt mit den berühmten Worten „I have a dream“ (dt. „Ich habe einen Traum“) aus der berühmten Ansprache des Friedensnobelpreisträgers Martin Luther King, die er während des Protestmarsches auf Washington am 28. August 1963 hielt.
„Die aktuellen Ereignisse und Auseinandersetzungen in vielen Städten der USA zeigen, dass die Vision des Martin Luther King, sein Wunsch nach Versöhnung und Ausgleich zwischen den Volksgruppen immer noch nicht völlig realisiert wurde“, so Pfarrer Jourdan.
Und in Bezug auf die Auseinandersetzungen um den richtigen Weg durch die Coronakrise könnte man sagen:
„Die Zweifel und Empfindungen anderer Menschen ernst zu nehmen, ohne sich damit – weiß Gott nicht – auch mit deren inakzeptablen und überkommenen Welt- und Gesellschaftsbild zu identifizieren. Diese Grundhaltung der Liebe gibt unerwartete, ja manchmal umwerfende Antworten“, ergänzt Jourdan.
Dank der guten Vorbereitung der Kirchgemeinde Frankenheim und vielen fleißigen Händen aus dem Ort konnten die Besucher bei Speis und Trank – in und um die Kirche – der Musik auf der Open-Air-Orgel lauschen.